FUNDAMENTE FUNDAMENTE - Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg
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Kapitel 9<br />
Frauen und Männer <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de<br />
135<br />
Geschlechtergerechtigkeit – e<strong>in</strong> Thema für den Geme<strong>in</strong>dekirchenrat?<br />
Als Geschöpfe s<strong>in</strong>d alle Menschen, ob Mann oder Frau, nach dem Bilde Gottes<br />
geschaffen und damit gleichwertig. Die Förderung von Geschlechtergerechtigkeit<br />
ist Teil des Auftrages unserer <strong>Kirche</strong>. Wie das verwirklicht werden kann, auch <strong>in</strong> der<br />
Geme<strong>in</strong>dearbeit, das ist zu diskutieren. Ich möchte Sie herzlich e<strong>in</strong>laden: Diskutieren<br />
Sie mit!<br />
Der „kle<strong>in</strong>e“ Unterschied?<br />
Stellen Sie sich vor, Sie wachen morgen früh auf, alles ist wie immer, aber Sie f<strong>in</strong>den<br />
sich plötzlich im Körper Ihres Gegengeschlechtes wieder. Sie s<strong>in</strong>d noch genau<br />
die- bzw. derselbe mit Ihrem Charakter, Ihrem Beruf und Ihrer Familie, alles<br />
wie bisher. Würde sich etwas für Sie ändern?<br />
Eigentlich kann es doch ke<strong>in</strong>en Unterschied geben, oder doch? Versuchen Sie es<br />
ruhig e<strong>in</strong>mal, Sie werden zu erstaunlichen Ergebnissen kommen. (Wie wäre Ihr<br />
Kleiderschrank bestückt, wie sähe die Ausübung Ihres Hobbys oder e<strong>in</strong> Freundes-/<br />
Freund<strong>in</strong>nentreffen aus? Wer wäre jetzt Ihr Vorbild und <strong>in</strong> welcher Art Partnerschaft<br />
würden Sie leben?)<br />
Frauen und Männer haben <strong>in</strong> der gesellschaftlichen Realität trotz beg<strong>in</strong>nender Rollenveränderungen<br />
<strong>in</strong> der Regel noch immer unterschiedliche „Lebenswirklichkeiten“<br />
aufgrund der ihnen zugewiesenen Geschlechterrollen. Wie wir als Männer/ als<br />
Frauen zu se<strong>in</strong> haben, lernen wir schon früh <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dheit. Kle<strong>in</strong>e Mädchen werden<br />
anders behandelt als kle<strong>in</strong>e Jungen, sie wählen häufig andere Sportarten und<br />
später andere Berufe.<br />
Blättern Sie e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en Prospekt für K<strong>in</strong>derspielzeug durch und Sie werden feststellen:<br />
noch immer ist die Spielzeugwelt von kle<strong>in</strong>en Mädchen weitgehend rosa<br />
und häuslich, die der Jungen dagegen häufig blau‐schwarz‐braun und technisch<br />
oder kämpferisch geprägt.<br />
Mit Folgen?<br />
Bilder von „den Männern“ und „den Frauen“ fördern geschlechtskonformes Verhalten.<br />
Dieses reproduziert wiederum die entsprechenden Bilder. So wachsen wir<br />
<strong>in</strong> unsere gesellschaftlichen Rollen von Frauen und Männern h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Entsprechend<br />
wird gleiches Verhalten bei Mädchen/Frauen und Jungen/Männern oft unterschiedlich<br />
bewertet („Zicke“/„Racker“), ohne dass den Handelnden und/oder Betroffenen<br />
dieses bewusst wäre.