FUNDAMENTE FUNDAMENTE - Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg
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Kapitel 4<br />
82<br />
Wichtig ist <strong>in</strong> jedem Fall: Der Respekt und die Achtung vor dem/der Anderen und<br />
se<strong>in</strong>en/ihren Grenzen.<br />
Wie br<strong>in</strong>ge ich mich e<strong>in</strong>?<br />
Es erfordert Mut, den eigenen Standpunkt zu vertreten, die eigene Me<strong>in</strong>ung e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />
Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen und formulieren Sie aus<br />
Ihrer Perspektive. E<strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>es „man sagt“ oder „wir denken“ bleibt unpräzise<br />
und weckt bei Ihrem Gegenüber alle möglichen und unmöglichen Phantasien, wer<br />
denn damit geme<strong>in</strong>t se<strong>in</strong> könnte. Ihr eigentliches Anliegen tritt <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund.<br />
Bei Ich-Aussagen offenbaren Sie sich Ihrem Gegenüber als Gesprächspartner;<br />
es fällt leichter, Ihnen zuzustimmen, e<strong>in</strong>en anderen Standpunkt zu äußern oder <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>en Dialog e<strong>in</strong>zutreten.<br />
Sie s<strong>in</strong>d der Experte/die Expert<strong>in</strong> für Ihren Standpunkt, Ihre Me<strong>in</strong>ung, Ihre<br />
Erfahrungen, Gedanken und Gefühle, Ihre Fragen. Gestehen Sie sich diese zu;<br />
aber machen Sie sich auch bewusst, dass es anderen nur möglich ist, diese zu<br />
erkennen und zu verstehen, wenn Sie sie teilhaben lassen. Was Sie selbst nicht<br />
sagen oder e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen, kann Ihr Gegenüber <strong>in</strong> der Regel auch nicht erahnen. Es<br />
ist <strong>in</strong> Ordnung, wenn Sie etwas nicht äußern wollen oder bei e<strong>in</strong>er Diskussion<br />
schweigen und zuhören möchten. Ärgern Sie sich aber nicht darüber, dass niemand<br />
bemerkt hat, dass Sie vielleicht unter Umständen etwas hätten sagen bzw.<br />
beitragen wollen oder können. Jede/r kann hier nur Verantwortung für sich selbst<br />
übernehmen.<br />
Welches Ziel verfolge ich?<br />
Machen Sie sich bewusst, welches Ziel Sie bei e<strong>in</strong>zelnen Tagesordnungspunkten<br />
und Themen verfolgen möchten. Soll e<strong>in</strong>e Entscheidung über e<strong>in</strong>e bestimmte<br />
Anschaffung gefällt werden? Geht es darum, e<strong>in</strong> neues Konzept für die gottesdienstliche<br />
Gestaltung zu entwickeln? Muss der Haushalt der <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de<br />
beschlossen werden? Je nachdem, welche Intention e<strong>in</strong> Tagesordnungspunkt<br />
be<strong>in</strong>haltet (notwendige Beschlussfassungen werden <strong>in</strong> der Regel bereits mit der<br />
E<strong>in</strong>ladung und Tagesordnung mitgeteilt), werden unterschiedliche Gesprächsformen<br />
(Diskussion mit Pro- und Contra-Argumenten, Erfahrungsaustausch, Information<br />
und Beratung, Vortrag mit anschließendem Gedankenaustausch, Grundsatzdebatten,<br />
kreative Ideensammlung) zum Tragen kommen.<br />
Und was tun wir bei e<strong>in</strong>em Konflikt?<br />
Manche Konflikte lassen sich direkt lösen; vor allem, wenn e<strong>in</strong>e dritte Person<br />
zwischen den Konfliktpartnern vermittelt und durch se<strong>in</strong>e/ihre Moderation zum<br />
Kern des Streitpunkts führt und „Nebenschauplätze“ bzw. persönliche Angriffe unterb<strong>in</strong>det.<br />
Dies kann <strong>in</strong> der großen Runde erfolgen, sofern es für alle Anwesenden<br />
tragbar ist. E<strong>in</strong>e kurze Unterbrechung für e<strong>in</strong> klärendes Gespräch getrennt von den<br />
Anderen bietet e<strong>in</strong>e Alternative und e<strong>in</strong>e größere Privatsphäre.