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Wirtschaftswoche Ausgabe vom 2014-04-19 (Vorschau)

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Filmreif<br />

GRÜNDERTAGEBUCH | Wie<br />

Secomba seine Qualitätskontrolle<br />

verbessert und warum Vizekanzler<br />

Gabriel dem Start-up<br />

einen Brief geschrieben hat.<br />

Drei Jahre: Jedes dritte Start-up erreicht<br />

dieses Alter nie. Secomba hat<br />

die kritische Marke geschafft. „Wir<br />

leben noch“, haben die Gründer Andrea<br />

Pfundmeier und Robert Freudenreich ihren<br />

Freunden auf Facebook geschrieben<br />

und zu einer großen Party eingeladen. „Wir<br />

sind noch lange nicht fertig!“<br />

Das Start-up hat eine Software namens<br />

Boxcryptor entwickelt, mit der sich beliebige<br />

Dateien verschlüsseln lassen, bevor sie auf<br />

Cloud-Speicherdienste wie Dropbox übertragen<br />

werden. Beim Abruf der Daten über<br />

den PC, Tablet oder Smartphone decodiert<br />

die Software sie wieder. Mehr als eine Million<br />

Menschen haben das Programm heruntergeladen;<br />

jeder zehnte verwendet die Premiumversion<br />

der Software, die bis zu 72 Euro<br />

im Jahr kostet. Mit der Idee haben die Gründer<br />

im Herbst 2013 die Jury des Wirtschafts-<br />

Woche-Gründerwettbewerbs gewonnen.<br />

Seitdem berichtet Andrea Pfundmeier über<br />

die Fortschritte des jungen Unternehmens.<br />

Energie zu Fragen der Informations- und<br />

Kommunikationswirtschaft, insbesondere<br />

im Hinblick auf die deutsche Start-up-Szene.<br />

Ich bin mir sicher: Zusammen können<br />

wir viel für Gründer tun.<br />

<strong>19</strong>. MÄRZ<br />

Juhu, wir sind beim Deutschen Innovationspreis<br />

unter die drei Finalisten in der Kategorie<br />

„Start-up“ gewählt worden. Heute<br />

wird ein Film über Secomba gedreht – er<br />

soll auf der Preisverleihung gezeigt werden.<br />

Sieben Stunden dauern die Dreharbeiten<br />

– für 90 Sekunden Film.<br />

Feste feiern Secomba-Mitgründer Robert<br />

Freudenreich mit Begleitung, Heinz Bonn<br />

(GUS Group) und Secomba-Mitgründerin<br />

Andrea Pfundmeier (von links) auf dem<br />

Deutschen Innovationspreis in München<br />

chen erlauben. Alle Entwickler konzentrieren<br />

sich heute darauf, jene Testsysteme zu<br />

verbessern, die wir im Alltag einsetzen.<br />

Früher haben wir immer manuell überprüft,<br />

ob sich Dateien mit jeder Version von<br />

Boxcryptor auf die 22 Cloud-Dienste hochladen<br />

lassen. Dieses Verfahren automatisieren<br />

wir jetzt – sparen so viel Zeit und erhöhen<br />

die Chance, Fehler zu finden.<br />

FOTO:<br />

27. FEBRUAR<br />

In den letzten drei Jahren habe ich viel über<br />

Leadership gelernt. Zum Beispiel: Wenn<br />

Unternehmen es schaffen, Mitarbeiter zu<br />

selbstständig handelnden und unternehmerisch<br />

denkenden „Intrapreneuren“ zu<br />

machen, lösen sich viele Motivations- und<br />

Führungsprobleme von selbst. Heute kann<br />

ich beim HVB Forum darüber berichten –<br />

im Gespräch mit HypoVereinsbank-Vorstand<br />

Theodor Weimer. Im Publikum: 300<br />

geladene Gäste – darunter viele Unternehmerinnen,<br />

die wie ich am HVB Gründerinnen<br />

Mentoring der Bank teilgenommen<br />

haben. Ich freue mich, sie wiederzutreffen.<br />

5. MÄRZ<br />

Termin beim Vizekanzler: Sigmar Gabriel<br />

hat mir vergangene Woche einen Brief geschrieben<br />

und mich in den Beirat „Junge<br />

Digitale Wirtschaft“ berufen. Dieser berät<br />

den Bundesminister für Wirtschaft und<br />

28. MÄRZ<br />

Heute findet unser monatlicher Testing<br />

Day statt. Diese Workshops haben wir zu<br />

Jahresbeginn eingeführt, um die Kontrolle<br />

unserer Software zu verbessern – bei der<br />

IT-Sicherheit dürfen wir uns keine Schwä-<br />

Was bisher geschah<br />

Das Timing war<br />

perfekt: Just als Ex-<br />

US-Geheimdienstler<br />

Edward Snowden<br />

2013 die NSA-Spähaffäre<br />

lostrat, veröffentlichte<br />

Secomba eine neue Version<br />

seiner Software. Die hatten die Gründer<br />

nur als Nebenprodukt programmiert,<br />

sie entwickelte sich aber zum Kassenschlager:<br />

Das Start-up verdoppelte<br />

seinen Umsatz, ist fast profitabel und<br />

hat nun 15 Mitarbeiter.<br />

4. APRIL<br />

Wir tragen heute Smoking und Abendkleid<br />

statt Jeans und Turnschuhe: Im Bayerischen<br />

Hof in München findet die Verleihung<br />

des Deutschen Innovationspreises<br />

statt – mit einem Galadinner. Für den ersten<br />

Platz hat es leider nicht gereicht, aber<br />

wir feiern mit den Siegern, Nominierten<br />

und Gästen trotzdem bis tief in die Nacht.<br />

9. APRIL<br />

Heute erscheint unsere Software auf drei<br />

neuen Plattformen. Somit ist Boxcryptor<br />

nun auf insgesamt acht Plattformen verfügbar,<br />

und unsere Nutzer können von fast<br />

allen Geräten auf ihre verschlüsselten Daten<br />

zugreifen. Wir stellen eine Pressemitteilung<br />

ins Netz, rufen Journalisten an und<br />

informieren unsere Nutzer per Newsletter,<br />

Facebook und Twitter. Abends stoßen wir<br />

erschöpft, aber zufrieden auf den erfolgreichen<br />

Release an.<br />

n<br />

Redaktion: jens.toennesmann@wiwo.de<br />

WirtschaftsWoche <strong>19</strong>.4.<strong>2014</strong> Nr. 17 79<br />

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