Wirtschaftswoche Ausgabe vom 2014-04-19 (Vorschau)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
inden“, nennt Fuchs eine Herausforderung<br />
für Fuchs in der Zukunft.<br />
Fazit: Bei den Mannheimern kommt alles<br />
zusammen, was sich Aktionäre wünschen.<br />
Neue Anleger kaufen sich aber teuer ein.<br />
Pfeiffer Vacuum<br />
Umsatz/Gewinnwachstum 2009–2013:<br />
125 Prozent/25 Prozent<br />
Kaufargument: Einzigartige Spezialtechnik<br />
FOTO: PICTURE-ALLIANCE/DPA<br />
Auf die Kette bekommen<br />
DMG Mori Seiki steigert<br />
Gewinn auf Rekordwert<br />
zent der Bilanz aus, ein Investment ist angesichts<br />
der starken Marktposition langfristig<br />
mit relativ geringen Risiken behaftet.<br />
Was könnte den Kurs belasten?<br />
Zurückgekaufte Aktien wurden zuletzt auf<br />
den Markt geworfen, zudem sind bilanzierte<br />
Steueransprüche über 48 Millionen Euro<br />
möglicherweise nicht realisierbar.<br />
Fazit: DMG Mori Seiki zählt zu den eher<br />
konservativen Anlagen bei Nebenwerten.<br />
Fuchs Petrolub Vz.<br />
Umsatz/Gewinnwachstum 2009–2013:<br />
56 Prozent/81 Prozent<br />
Kaufargument: Top-Position im Markt<br />
Was zeichnet das Unternehmen aus?<br />
Die <strong>19</strong>31 als Familienunternehmen in<br />
Mannheim gegründete Fuchs Petrolub ist<br />
heute ein Konzern von globaler Reichweite<br />
und unter den 590 konzernunabhängigen<br />
Wettbewerbern der weltweit größte Anbieter<br />
mit einem vollständigen Sortiment von<br />
Schmierstoffen. Insgesamt ist Fuchs die<br />
Nummer neun am Markt. Fuchs stellt mit<br />
3800 Mitarbeitern Schmierstoffe für Autos<br />
und Motorräder, Gütertransport, Stahlindustrie,<br />
Bergbau, Fahrzeug- und Maschinenbau<br />
sowie Bau- und Agrarwirtschaft<br />
her. Fuchs zählt mehr als 100 000 Kunden,<br />
für die 10 000 Produkte gefertigt werden.<br />
Wie sieht die Bilanz aus?<br />
Der Gewinn nach Steuern ist in den letzten<br />
zehn Jahren um durchschnittlich 18,5 Prozent<br />
pro Jahr gestiegen, deutlich mehr als<br />
die Erlöse, die gleichzeitig um durchschnittlich<br />
5,8 Prozent zulegten. „Mit einer<br />
Nettorendite von über zehn Prozent sowie<br />
einer schuldenfreien Bilanz mit einer Eigenkapitalquote<br />
von 73 Prozent sind wir<br />
zukunftsfähig und hervorragend aufgestellt.<br />
Unser Ziel ist weiteres profitables<br />
Wachstum“, sagt Vorstandschef Stefan<br />
Fuchs, der auf eine Nettoliquidität von<br />
167,4 Millionen Euro zurückgreifen kann.<br />
Wie bewertet die Börse?<br />
Sehr hoch. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis<br />
liegt bei 21,4. Der Börsenwert des Unternehmens<br />
beim 2,7-Fachen des Umsatzes.<br />
Was treibt langfristig den Kurs?<br />
Das Unternehmen ist stark innovationsgetrieben:<br />
385 Ingenieure und Naturwissenschaftler<br />
sind in der Forschung und Entwicklung<br />
beschäftigt, um Fuchs weitere<br />
Anteile in einem weltweit 35 Millionen<br />
Tonnen starken Markt zu sichern. „Unser<br />
Wachstum unterstützen wir mit erheblichen<br />
Investitionen in den Werksneubau in<br />
Entwicklungsmärkten und Werksausbau in<br />
unseren bestehenden Märkten, einer Vielzahl<br />
von Neueinstellungen mit dem<br />
Schwerpunkt Technik und Vertrieb sowie<br />
steigende <strong>Ausgabe</strong>n für Forschung und<br />
Entwicklung“, sagt Fuchs. Die Familie hält<br />
51,7 Prozent der Stammaktien. Die Dividende<br />
wurde in den vergangenen zehn<br />
Jahren im Schnitt jährlich um 22,8 Prozent<br />
erhöht. Zudem läuft ein Aktienrückkaufprogramm<br />
bis März 2015, ein 1:1-Aktiensplit<br />
soll die Aktie optisch billiger machen.<br />
Was könnte den Kurs belasten?<br />
An erster Stelle eine Wirtschaftskrise. Zudem<br />
sei es „zunehmend schwieriger, geeignetes<br />
Fachpersonal insbesondere für die<br />
Bereiche Technik und Vertrieb zu finden<br />
und langfristig an das Unternehmen zu<br />
Was zeichnet das Unternehmen aus?<br />
Obwohl vor 18 Jahren einer der deutschen<br />
Pioniere an Wall Street und <strong>19</strong>98 dann am<br />
Neuen Markt, ist Pfeiffer schon über 120<br />
Jahre Spezialist für Vakuumtechnik und gilt<br />
als Weltmarktführer für Vakuumpumpen.<br />
Eingesetzt werden Vakuumlösungen in<br />
Reinräumen, etwa in Laboren oder in der<br />
Halbleiterindustrie; überall, wo Staub stört.<br />
Wie sieht die Bilanz aus?<br />
Das Eigenkapital ist hoch, mit einer Quote<br />
an der Bilanzsumme von 64,1 Prozent. 53,6<br />
Millionen Euro Netto-Bares liegen auf der<br />
Kante – solide. Umsatz und Gewinn waren<br />
zuletzt wegen der Schwäche wichtiger<br />
Märkte stark rückläufig. 2013 blieben bei<br />
408,7 Millionen Euro Umsatz (minus 11,4<br />
Prozent) netto 34,8 Millionen Euro Ertrag<br />
übrig – fast ein Viertel weniger als 2012.<br />
Wie bewertet die Börse?<br />
In der Summe aller Kennzahlen ist die Aktie<br />
moderat, aber nicht sehr billig bewertet.<br />
Was treibt langfristig den Kurs?<br />
So aktionärsfreundlich wie Pfeiffer sind<br />
nur wenige Unternehmen: Seit 2006 wandern<br />
regelmäßig drei Viertel des Konzerngewinns<br />
als Ausschüttung in die Taschen<br />
der Anteilseigner. Am 23. Mai sollen es 2,65<br />
Euro je Aktie sein, 80 Cent weniger als vor<br />
Jahresfrist, aber dennoch ordentliche gut<br />
drei Prozent Rendite. Wenn auch rückläufig,<br />
ist die Marge vor Steuern und Zinsen<br />
(Ebit) mit 12,4 Prozent deutlich zweistellig.<br />
Dieses Jahr erwartet das Management eine<br />
verbesserte Marge bei höheren Erlösen.<br />
Was könnte den Kurs belasten?<br />
Der positive Ausblick könnte bei Konjunkturschwierigkeiten<br />
Makulatur sein.<br />
Fazit: Als Einzel-Investment ist die Aktie<br />
nicht billig genug. Einem ausgewogenen<br />
Depot kann der Zykliker aber Kick geben.<br />
»<br />
WirtschaftsWoche <strong>19</strong>.4.<strong>2014</strong> Nr. 17 83<br />
© Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an nutzungsrechte@vhb.de.