Gesünder, leckerer, günstiger - Children for a better world
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Mitarbeiter begeistern<br />
”Alle ziehen an einem Strang“<br />
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Je nach Wetter stürmen täglich 20 bis 40 Kinder<br />
und Jugendliche auf den Bauspielplatz Nürnberg<br />
Langwasser („Baui“), um sich dort nach dem langen<br />
Stillsitzen in der Schule so richtig auszutoben.<br />
Am Nachmittag wird zusammen gekocht,<br />
„da haben wir genügend Zeit, die Kinder in alle<br />
Vorgänge mit einzubeziehen und ihre Wünsche<br />
zu berücksichtigen“, betont Baui-Leiterin Inge<br />
Trepte. Das kostenlose Essen haben sich die Kids<br />
vorher verdient – durch kleine Tätigkeiten wie Terrasse<br />
kehren, Bretter entnageln, Hühner füttern<br />
oder Pflanzen gießen.<br />
Geregelte Abläufe, Tischmanieren, gehaltvoller<br />
Mittagstisch – Inge Trepte will den Kindern etwas<br />
vermitteln, was viele Eltern nicht können: „Es ist<br />
gut für die Gesundheit, selbst zu kochen“. Voraussetzung<br />
dafür ist, dass das Essen schmeckt.<br />
Und genau da liegt der Haken. „Erzieherinnen<br />
lernen in ihrer Ausbildung nicht kochen. Doch in<br />
der Praxis wird es immer mehr gebraucht“, bemängelt<br />
sie. Denn der Bedarf an Außer-Haus-<br />
Verköstigung steigt. In vielen Familien herrschen<br />
prekäre Lebensbedingungen; jedes vierte Kind<br />
unter 15 Jahren ist im Stadtteil Langwasser von<br />
Armut betroffen.<br />
Es ist gut fur ¨ die Gesundheit,<br />
selbst zu kochen<br />
Einrichtungen, die in Brennpunktvierteln arbeiten,<br />
wissen, was das für die Ernährung bedeutet: häufiger<br />
Weißbrot, fetthaltige Produkte, Süßigkeiten<br />
und Fast-Food – seltener mageres Fleisch, Fisch<br />
sowie Obst und Gemüse. Erzieher sind mit Mangel-<br />
und Fehlernährung konfrontiert, mit Unwissenheit.<br />
Aber sie erleben auch, dass zu Hause<br />
nicht mehr gemeinsam gekocht und gegessen<br />
wird. Weil „die An<strong>for</strong>derungen an die Pädagogen<br />
steigen“, so Inge Trepte, musste irgendjemand<br />
dem Team zeigen, wie man wohlschmeckende<br />
und preisgünstige Speisen zubereitet. Denn Tiefkühlpizzen<br />
kommen ihr nicht auf den Tisch.<br />
Wie man das am besten bewerkstelligt, erklärte<br />
ihr die Münchner Aktionswerkstatt G’sundheit<br />
(MAG’s-Gesundheitsbildung): durch einen gemeinsamen<br />
Kochkurs mit einem Profikoch.