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Gesünder, leckerer, günstiger - Children for a better world

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Eltern begeistern<br />

”Bei uns dreht sich alles<br />

um’s Essen“<br />

2<br />

22<br />

„Annette, wann kaufst du wieder Obst?“ Diese<br />

Frage hört die Leiterin des Kinder- und Familienzentrums<br />

BLAUER ELEFANT Zollverein in Essen<br />

immer wieder. Während sie den ganzen Apfel<br />

links liegen lassen, greifen die Kinder bei aufgeschnittenem<br />

Obst gerne und oft zu. Mit solchen<br />

einfachen Tricks gelingt es Annette Müller,<br />

auch die Eltern zu überzeugen. „Das klappt, weil<br />

wir nicht so extrem sind“, ergänzt die Einrichtungsleiterin.<br />

Sie legt Wert auf vitaminreiche<br />

Kost; graue Nudeln, selbstgezogene Sprossen<br />

und eingeweichtes Müsli kommen ihr allerdings<br />

nicht in die Küche, eingekauft wird unter anderem<br />

beim Discounter, „auch dort kann man sich<br />

gesund ernähren“. Die Heilpädagogin ist in solchen<br />

Dingen relativ pragmatisch, denn sie kennt<br />

ihre Kinder und Familien. Ihre Einrichtung ist in<br />

Katernberg im Essener Norden angesiedelt, einem<br />

Stadtteil mit „besonderem Erneuerungsbedarf“.<br />

Das Zechengelände Zollverein zählt<br />

zwar zum Weltkulturerbe, liegt aber mitten in einem<br />

klassischen Kohlerückzugsgebiet. Gut die<br />

Hälfte der Bewohner beziehen existenzsichernde<br />

Leistungen, viele sind alleinerziehend, jedes<br />

dritte Kind hat einen Migrationshintergrund.<br />

Gesunde Ernahrung ¨ als<br />

Luxusproblem<br />

Vor allem Eltern aus sozial schwachen Haushalten<br />

meinen, sich gesunde Ernährung nicht<br />

leisten zu können. Außerdem rangiert das Thema<br />

eher weiter unten. „Gesunde Ernährung erscheint<br />

bei Existenzsorgen als Luxusproblem“,<br />

stellt Ingrid-Ute Leonhäuser fest, Professorin<br />

am Institut für Ernährungswissenschaften an<br />

der Universität Giessen. Enge finanzielle Verhältnisse,<br />

Über<strong>for</strong>derung und Unwissen führen<br />

dazu, dass es Eltern in schwierigen Lebenslagen<br />

besonders schwer fällt, ihren Kindern eine<br />

gesunde Entwicklung zu ermöglichen, obwohl<br />

sie wie alle Eltern für ihre Kinder nur das Beste<br />

wollen. Das Beste – das kann auch mal eine Cola<br />

oder Süßigkeiten sein, um dazuzugehören.

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