Gesünder, leckerer, günstiger - Children for a better world
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Geschmacksverstärker und Zusatzstoffe, kocht<br />
fettreduziert, verwendet Vollwertbestandteile<br />
und „ist insgesamt motivierter und vielfältiger“,<br />
freut sich auch Klaus Kehrbusch. Unter<br />
dem Strich ein besseres Ergebnis bei gleichem<br />
Aufwand, denn finanziell <strong>günstiger</strong> ist der neue<br />
Partner nicht. Die Kosten für den Mittagstisch<br />
deckt der Einrichtungsleiter über „eher niedrige“<br />
Essensbeiträge und über Spenden, falls<br />
Eltern nicht zahlen können. Denn er muss sich<br />
nach der Lage im Stadtteil richten. In Flingern<br />
leben immer mehr Familien und Alleinstehende<br />
am Rande des Existenzminimums.<br />
Die Kinder packen mit an<br />
Der Catererwechsel hat sich gelohnt. Denn die<br />
Kinder reagieren ganz anders auf die Menüs,<br />
die ihnen jetzt vorgesetzt werden. „Alles sieht<br />
feiner aus, Salat und Soße werden z.B. getrennt<br />
geliefert und sind dann nicht so matschig“, betont<br />
der Diakon. Und das Beste: Die Kinder erzählen<br />
zu Hause nicht mehr, dass sie nicht satt<br />
werden und es ihnen nicht schmeckt – was früher<br />
häufig vorkam. Selbst Brokkoli, „die kleinen<br />
grünen Bäumchen“, essen sie jetzt gerne. Dabei<br />
lernen sie auch, wie die einzelnen Lebensmittel<br />
heißen. Wo immer möglich packen die Kinder<br />
mit an, ergänzen die gelieferten Mahlzeiten<br />
mit Obstsalat, Salat oder Rohkost, decken den<br />
Tisch und spülen ab. Grundsätzlich gilt: Es ist<br />
immer am besten, wenn Kinder selbst kochen<br />
oder mithelfen. Wo das nicht geht und ein Caterer<br />
beauftragt wird, macht es Sinn, einen guten<br />
Lieferanten zu suchen und gleichzeitig dafür<br />
zu sorgen, Kinder trotzdem zu beteiligen. Klaus<br />
Kehrbusch will künftig sogar mehrere Caterer<br />
beauftragen. Wettbewerb belebt das Geschäft,<br />
meint er, und so kann man dann eher Preise und<br />
Qualität vergleichen.<br />
Kuche ¨ versus Caterer<br />
Dennoch ist der Einrichtungsleiter offen für<br />
verschiedene Lösungen. Beim Verein Flingern<br />
mobil e.V. gibt es zwei Einrichtungen, in denen<br />
gekocht wird. In einer KiTa wärmen die Küchenhilfen<br />
das Bioessen eines Caterers auf und<br />
bereiten Salat und Nachspeisen frisch zu. Die<br />
zweite KiTa hat eine Köchin angestellt, die nur<br />
wenig beim Caterer kauft und die Mahlzeiten<br />
überwiegend selbst und frisch zubereitet. „Der<br />
eigene ‚Restaurantbereich’ wird sehr geschätzt<br />
und dient als Treffpunkt“, berichtet Klaus Kehrbusch.<br />
Ihm ist die Ergebnisqualität wichtig, „der<br />
Weg dahin kann genauso wie die Pädagogik unterschiedlich<br />
sein“. Derzeit überlegt er gemeinsam<br />
mit MAG's-Berater Christoph Reingen,<br />
Architekten und Küchenbauern, in einer Einrichtung<br />
des Vereins eine zentrale Küche mit einem<br />
Qualitätskoch zu installieren. „Ab einer Größe<br />
von täglich 250 Essen lohnt es sich immer, eine<br />
eigene Küche zu betreiben“, meint Christoph<br />
Reingen. Aktuell werden Aufwand und Nutzen<br />
gegenübergestellt. Einen Vorteil hätte eine<br />
Großküche auf jeden Fall: „Dann könnten die<br />
Kinder genau sehen, wo das Essen herkommt,<br />
könnten ihre Wünsche äußern und müssten<br />
nicht immer auf den grünen Lkw warten“, meint<br />
Klaus Kehrbusch.<br />
Steckbrief<br />
Der gemeinnützige Verein Flingern mobil e.V.<br />
wurde 1997 von den katholischen Kirchengemeinden<br />
in Düsseldorf/Flingern gegründet.<br />
Auslöser war die Drogenproblematik im Stadtteil<br />
und in den angrenzenden Bezirken. Heute<br />
hilft der karitative Verein mit einem breit gefächerten<br />
Spektrum an Angeboten vielen Menschen,<br />
die sich in Krisensituationen befinden.<br />
www.flingern-mobil.de.<br />
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