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Gesünder, leckerer, günstiger - Children for a better world

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verändern können. Die MGH-Leiterin nennt das<br />

Selbstwirksamkeit und erzählt, dass die Kinder<br />

ihr Wissen über gesunde Ernährung selbstbewusst<br />

in ihren Familien weitergeben und vertreten:<br />

„Ich möchte keine Pizza, sondern lieber<br />

Gemüsesuppe“.<br />

Die Beteiligungs<strong>for</strong>men variieren je nach Al-<br />

ter und Herkunft. Ältere Kinder bekommen im<br />

„Kids-Club“ anspruchsvollere Aufgaben als<br />

die jüngeren Besucher. Sie dürfen am Herd<br />

stehen und braten und mit größeren Messern<br />

schneiden. „Kinder mit Migrationshintergrund<br />

beziehen wir auf besondere Weise mit ein“,<br />

unterstreicht Carola Lorenz. Ausländische Gerichte<br />

werden gemeinsam mit einem Elternteil<br />

zubereitet und den anderen Kindern vorgestellt.<br />

Was die Rollenverteilung betrifft, so existiert zunächst<br />

Gleichberechtigung. Mädchen und Jungen<br />

beteiligen sich gleichermaßen am Kochen.<br />

Bei Aufräum- und Putzarbeiten sind allerdings<br />

die Mädchen vorne. „In diesen Fällen motivieren<br />

wir die Jungs, genauso mit anzupacken“.<br />

Lernprozesse in Gang setzen<br />

Für Carola Lorenz und ihr Team ist Partizipation<br />

eine stetige Heraus<strong>for</strong>derung, Konflikte sind<br />

oft vorprogrammiert. Denn Kinder zu beteiligen,<br />

kostet Zeit und er<strong>for</strong>dert bei den Mitarbeitern<br />

Feingefühl, Vermittlungskompetenz und eine<br />

bestimmte Haltung. Es gilt, den Kindern etwas<br />

zuzutrauen und nicht gleich ungeduldig zu werden,<br />

wenn etwas nicht so klappt, wie man es<br />

sich vorstellt. „Außerdem haben die Kids meist<br />

andere Vorstellungen wie wir“, gibt sie zu,<br />

nimmt es aber gelassen. Jedes Kind möchte eigene<br />

Interessen durchsetzen, seine Bedürfnisse<br />

befriedigt wissen. Das nutzen die Mitarbeiter,<br />

um Lernprozesse in Gang zu setzen. Die Kinder<br />

möchten essen, also werden sie beteiligt. Doch<br />

sie erfahren auch Grenzen: „Wenn Eigensinn<br />

oder fehlende Empathie jede Einsicht verhindern,<br />

bleiben wir konsequent. Dabei lernen die<br />

Kinder, sich auch den Bedürfnissen anderer unterzuordnen.“<br />

Erfahrungsraume ¨ zur Verfugung ¨<br />

stellen<br />

Die Ressourcen, um sich selbst zu organisieren,<br />

sind in jedem Kind vorhanden, ist die Einrichtungsleiterin<br />

überzeugt. Sie müssen nur geweckt<br />

werden. Anders die Ressourcen, die vom<br />

Vorbild der Eltern kommen. Da die Kinder zu<br />

Hause selten in der Küche miteinbezogen werden,<br />

fehlen diese Kenntnisse. Das versuchen<br />

die Mitarbeiter im offenen Treff aufzufangen.<br />

„Die Kinder sehen bei uns, wie sie bei Kochabläufen<br />

mitwirken können. Wir bieten ihnen diesen<br />

Erfahrungsraum. Natürlich wollen wir die<br />

Situation auch langfristig verbessern, indem wir<br />

versuchen, die Eltern mehr und mehr zu integrieren,<br />

um ihnen Beteiligungsmethoden nahe zu<br />

bringen“, nimmt sich Carola Lorenz vor. Das pädagogische<br />

Konzept des Hauses folgt dem Ziel,<br />

Hilfe bei der Überwindung sozialer Benachteiligung<br />

durch Bildung, Partizipation, Prävention<br />

und Integration zu leisten. Mit Erfolg: „Wir haben<br />

mehrere Kinder, die im Laufe der Zeit in unseren<br />

Projekten einen großen Sprung in ihrer Entwicklung<br />

gemacht haben. Sie sind aufgeschlossener<br />

und kompetenter in Konflikten“, freut sich die<br />

Pädagogin.<br />

Steckbrief<br />

Das DRK betreibt seit 2004 ein Stadtteil- und<br />

Begegnungszentrum in Rostock-Toitenwinkel,<br />

seit 2008 als „Mehrgenerationenhaus“ geführt.<br />

Hier finden Interessierte aller Altersgruppen<br />

Platz für Begegnung und Aktivität. Zu den Angeboten<br />

für Kinder gehören Krippe, Kita und<br />

Hort sowie der Kinderfreitzeitbereich mit dem<br />

offenen Treff „Kids-Club“, Bewegungsspielen,<br />

Nachhilfe, Kinderortsbeirat und dem Angebot<br />

„Eine warme Mahlzeit“.<br />

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