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Gesünder, leckerer, günstiger - Children for a better world

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Kosten im Blick haben<br />

”Die Umstellung muss im<br />

Kopf passieren“<br />

8<br />

Gespräch mit Herbert Süßmeier von der Münchner<br />

Aktionswerkstatt G’sundheit (MAG’s-Gesundheitsbildung)<br />

über die gute Fee, das Erfolgsgeheimnis<br />

von Rahmenspeiseplänen und<br />

wie man aus der Not eine Tugend macht.<br />

CHILDREN: Herr Süßmeier, wie reagieren Sie,<br />

wenn sich eine Einrichtung mit den Worten „Hil-<br />

fe, mir laufen die Kosten davon“ an Sie wen-<br />

det?<br />

Süßmeier: Als erstes fragen wir, was die Mitarbeiter<br />

unter Kosten verstehen und welches Verpflegungssystem<br />

sie haben, also ob sie durch<br />

einen Caterer beliefert werden oder selbst kochen.<br />

Dann können wir die Steuerungsmöglichkeiten<br />

abschätzen.<br />

CHILDREN: Welches sind die wichtigsten Kostenbestandteile<br />

in der Küche bzw. rund ums Essen?<br />

Süßmeier: In der Regel wird darunter nur der Einkauf<br />

von Lebensmitteln verstanden. Wir plädieren<br />

aber für eine Vollkostenrechnung, die auch<br />

Personal, Transport (Benzin, Lieferkosten), Lagerhaltung<br />

und Geräte (Anschaffungen, Strom,<br />

Wartung) mit einbezieht. Wichtig ist auch, wie<br />

viel weggeworfen wird oder ob aus den Resten<br />

etwas gekocht wird. Wir gehen die einzelnen<br />

Posten durch und zeigen Alternativen auf,<br />

je nach individuellem Fall. Das ist meist recht<br />

schnell mit Aha-Erlebnissen verbunden.<br />

70<br />

CHILDREN: Können Sie dafür ein Beispiel nennen?<br />

Süßmeier: Wer nur die Einkaufskosten im Blick<br />

hat, eifrig Sonderangebote studiert und bei fünf<br />

verschiedenen „günstigen“ Anlaufstellen einkauft,<br />

ist viel unterwegs, verbraucht Benzin und<br />

hat weniger Zeit fürs Kochen und die Kinder.<br />

Mein Tipp: anliefern lassen und/oder mit einer<br />

Nachbareinrichtung kooperieren, um Mindestabnahmemengen<br />

einzuhalten. Das spart Zeit<br />

und Kosten.<br />

CHILDREN: Sie haben schon viele Einrichtungen<br />

rund um das Thema Ernährung beraten. Was ist<br />

Ihr erster Eindruck?<br />

Süßmeier: Typisch ist eine „gute Fee“ in der Küche,<br />

die alles im Griff und die Rezepte im Kopf<br />

hat. Solange das funktioniert - prima. Aber<br />

wehe, sie wird krank, hat Urlaub, bewirbt sich<br />

woanders oder geht in Rente. Dann ist der<br />

Trouble groß, das System bricht zusammen, es<br />

muss improvisiert werden, die Kosten laufen<br />

aus dem Ruder. Deshalb raten wir, nicht erst<br />

den Worst Case abzuwarten und die gute Fee<br />

zu bitten, einen Ordner anzulegen, in dem sie<br />

nicht nur die Rezepte, sondern auch die Mengen,<br />

Einkaufslisten, Adressen von Läden und<br />

Lieferanten aufschreibt. Diesen Grundbaustein<br />

versuchen wir auszuwerten, auszubauen und<br />

zu systematisieren.<br />

CHILDREN: Das Stichwort lautet Rahmenspeisepläne.<br />

Was empfehlen Sie den Einrichtungen?<br />

Süßmeier: Meistens werden sie für 4 Wochen<br />

erstellt, ideal sind 6 Wochen. Da kann man gut<br />

überprüfen, ob die Ernährung ausgewogen und<br />

vollwertig ist, das Lieblingsgericht oft genug<br />

vorkommt, die Speisenfolge sich nicht zu oft<br />

wiederholt und ein Kostenausgleich zwischen<br />

teureren und günstigen Gerichten gewährleistet<br />

ist. Es geht uns dabei um ausgewogene und gesunde<br />

Ernährung, aber auch darum, den Blick<br />

für Preise und Kosten zu schärfen. Über mehrere<br />

Wochen kann man auch die Mengen gut kalkulieren.<br />

Man muss nicht jeden Tag oder Woche<br />

einkaufen gehen. Das ist teurer wie der Einkauf<br />

beim Großhändler.<br />

CHILDREN: Der hat aber ganz andere Abnahmemengen...

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