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Gesünder, leckerer, günstiger - Children for a better world

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sind keine Rabeneltern, sondern stehen unter<br />

großem finanziellem und sozialem Druck, sind<br />

über<strong>for</strong>dert und haben deutlich weniger Ressourcen<br />

und Wissen, um aus ihren „Teufelskreisen“<br />

auszubrechen. Die Belastung überträgt<br />

sich auf die Kinder. Essen wird dann schnell zum<br />

Tröster, um Frust und Stress abzubauen. Häufiges<br />

Resultat: Übergewicht.<br />

Dazu kommt, dass sich viele arme Familien ge-<br />

sundes Kochen nicht leisten können. Je nach Al-<br />

ter erhalten Kinder und Jugendliche im Rahmen<br />

von Hartz IV zwischen 2,71 und 4,34 Euro pro<br />

Tag für Essen und Trinken. Das Forschungsinstitut<br />

für Kinderernährung weist in einer umfangreichen<br />

Studie nach, dass dies nicht ausreicht,<br />

um Kinder und Jugendliche ausgewogen zu<br />

ernähren. Gesund essen mit wenig Geld ist nur<br />

dann möglich, wenn man stets dort einkauft, wo<br />

es am billigsten ist, Sonderangebote nutzt, Vorräte<br />

aufbaut und viel Zeit zum Einkaufen, Preise<br />

vergleichen und Kochen hat. Diese Voraussetzungen<br />

fehlen gerade bei einkommensschwachen<br />

Familien.<br />

Die Folgen der Fehl- oder Mangelernährung für<br />

Kinder sind vielfältig:<br />

• Sie sind häufiger krank;<br />

• Sie können sich nicht konzentrieren – nicht<br />

im Unterricht, nicht bei den Hausaufgaben<br />

und nicht bei den pädagogischen<br />

Nachmittagsangeboten;<br />

• Sie sind reizbar oder aggressiv;<br />

• Sie leiden unter Über- oder Untergewicht,<br />

sind nicht belastbar.<br />

Einrichtungen, die diese Kinder und Jugendliche<br />

betreuen, kommen am Thema Ernährung nicht<br />

vorbei. In der UN-Kinderrechtskonvention hat<br />

sich Deutschland verpflichtet, Fehlernährung zu<br />

bekämpfen und Kinder und Eltern Ernährungswissen<br />

zu vermitteln. Die von CHILDREN geförderten<br />

Einrichtungen sorgen dafür, dass Kinder<br />

nicht nur satt werden, sondern auch lernen, wie<br />

man vitaminreich, frisch und lecker kocht. Wer<br />

weiß, wie wichtig ausgewogene Ernährung für<br />

die Gesundheit ist und täglich erlebt, wie gut sie<br />

schmeckt, holt sich seltener eine Tiefkühlpizza –<br />

die übrigens wesentlich teurer ist als eine selbstgemachte<br />

Pizza. Daher ist das tägliche Kochen<br />

vor Ort Teil des pädagogischen Prinzips der Einrichtungen.<br />

Kinder und Jugendliche begeistert<br />

man am ehesten, wenn man sie beteiligt.<br />

Für jede soziale Einrichtung birgt das Kochen<br />

mit und für Kinder einige Heraus<strong>for</strong>derungen:<br />

Wie gewinne ich die Kinder für unbekanntes,<br />

gesundes Essen? Wie motiviere ich meine Mitarbeiter,<br />

Diskussionen mit Kindern und Eltern<br />

auszuhalten oder das eigene Ernährungsverhalten<br />

zu überdenken? Wie lässt sich das alles<br />

überhaupt finanzieren? Diese und einige andere<br />

Fragen beantwortet die Handreichung „<strong>Gesünder</strong>,<br />

<strong>leckerer</strong>, <strong>günstiger</strong>. Kochen mit Kindern“.<br />

Gegliedert ist sie dabei in die folgenden neun<br />

Kapitel:<br />

1. Mitarbeiter begeistern<br />

2. Eltern begeistern<br />

3. Kinder begeistern<br />

4. Interkulturell kochen<br />

5. Kinder beteiligen<br />

6. Caterer oder Koch wählen<br />

7. Kooperationen nutzen<br />

8. Kosten im Blick haben<br />

9. Übergewicht angehen.<br />

Die Handreichung basiert auf den langjährigen<br />

Praxiserfahrungen der Kinder- und Jugendeinrichtungen,<br />

die CHILDREN im Programmbereich<br />

HUNGER IN DEUTSCHLAND fördert. Sie alle<br />

treibt eine Vision an: Alle Kinder und Jugendliche<br />

in Deutschland sollten die gleichen Chancen<br />

auf eine gesunde Entwicklung haben.<br />

* In diesem Handbuch wird der Einfachheit hal-<br />

ber weitgehend nur die männliche Form ver-<br />

wendet. Die weibliche Form ist selbstverständ-<br />

lich immer mit eingeschlossen.<br />

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