Gesünder, leckerer, günstiger - Children for a better world

und Kommunikation. Das Ziel: lieber Sport als
Abhängen auf der Straße. Der pädagogische
Mittagstisch kam später dazu. Er sättigt täglich
19 Kinder, die zu 70 Prozent aus sozial benachteiligten
Familien stammen, mit gesunder Kost;
als Zuschlag gibt es Hausaufgabenbetreuung,
Sport, Spiel und Bewegung.
Gewinn fur ¨ alle Seiten
Der SG Bornheim ist offen für Kooperationen
mit den unterschiedlichsten Organisationen –
von der Bücherei über das Jobcenter bis hin
zu Schulen und benachbarten Kinder- und Jugendeinrichtungen.
Damit treibt Harald Seehausen
den fachlichen Austausch und den Wissenstransfer
voran, verknüpft sich mit Stadt und
Stadtteil, erweitert seine Ressourcen und Angebote.
Ein Gewinn für alle Seiten. Denn für eine
umfassende Bildung und Erziehung von Kindern
und Jugendlichen sind viele Akteure erforderlich,
die zusammenwirken und Verantwortung
übernehmen. Ansatzpunkte gibt es genug, auch
in puncto gesunder Ernährung. Für die Vernetzung
und Projektkoordination beim SG Bornheim
ist Eva Gensheimer zuständig, eine alleinerziehende
Mutter von zwei Kindern. Sie nutzte
gleich die Verbindung zur Verbraucherzentrale
Hessen und engagierte eine Ökotrophologin,
die das 14-köpfige Team zu allen Fragen rund um
die richtige Ernährung für Kinder und Erwachsene
informierte. „Seit über 50 Jahren existiert bei
uns im Verein eine Wurst-und-Pommes-Mentalität“,
lacht Eva Gensheimer. „Die Fortbildung
hat alle begeistert und nachdenklich gemacht“.
Doch der Abschied von den alten Gewohnheiten
fällt schwer. Deshalb steht ein zweiter Kurs an,
„zur Auffrischung“.
Die richtigen Partner finden
Dabei hat der SG Bornheim schon längst die
richtigen Partner für eine Ernährungsumstellung
gefunden. Auch das ist eine Geschichte
für sich. „Wir kooperieren mit der Stiftung Waisenhaus
und hatten alleinerziehende Frauen zu
einer Weihnachtsfeier eingeladen“, berichtet
Harald Seehausen. Für eine leckere Bewirtung
bat er den Biobäcker in der Nähe um Spenden.
„Er war der erste, der uns auf gesunde Ernährung
aufmerksam machte“, fährt der Pädagoge
fort. Denn der Bäcker machte ihm ein Angebot:
weg mit den Süßigkeiten, statt dessen liefert
er Waffeln mit wenig Zucker. Seitdem bringt er
jeden Tag frisches Brot, Semmeln und Kuchen
vorbei. Nach und nach baute sich das Kinderund
Familienzentrum ein Netzwerk in der Nachbarschaft
auf: Weitere Lebensmittelspenden
kommen vom Obst- und Gemüsehändler, vom
Biometzger und einer Getränkefirma. Harald
Seehausen war ganz erstaunt, wie leicht das
klappt: „Der Sport öffnet Türen und unser Verein
hat einen guten Ruf“. Auch diese Kooperationsbeziehungen
laufen nach dem Prinzip Geben
und Nehmen. Die Großzügigkeit der Ladenbesitzer
spricht sich herum, die Familien gehen
vermehrt dort einkaufen.
Steckbrief
Das 2007 gegründete Kinder- und Familienzentrum
des SG Bornheim 1945 e.V. Grün-Weiss in
Frankfurt ist ein einmaliges Projekt in Deutschland.
Das zweistöckige Gebäude, das direkt auf
dem Fußballplatz liegt, verbindet Sport, Bildung
und soziales Engagement. Hier können sich
alle „auf Augenhöhe“ treffen und mitmachen:
Mannschaften, Kinder, Jugendliche, Eltern, Familien,
Alleinerziehende, Migranten, Senioren,
Nachbarn, Freunde. Zu den Angeboten zählen
ein pädagogischer Mittagstisch, ein Familien-
Sport-Café für Kleinkinder, ein Sportfreizeitcamp
mit ganztägiger Ferienbetreuung und ganz neu
ein Jugendtreffpunkt.
www.sgbornheim.de
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