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Taschenatlas Augenheilkunde (Thieme Verlag, 2004)

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Tab. 2<br />

Komplikationen der Kataraktchirurgie<br />

1. Intraoperativ<br />

● Radiärer Einriss der Kapsulorhexis oder Ruptur der hinteren Linsenkapsel (Häufigkeit ca.<br />

1–3 %). In diesen Fällen kommt es dann häufig zum Glaskörperprolaps oder zur Dislokation<br />

von Linsenmaterial in den Glaskörperraum, was dann eine Vitrektomie erforderlich macht<br />

und die Kunstlinsenimplantation erschwert.<br />

● Massive Blutung in die Aderhaut oder unter die Netzhaut (expulsive Blutung) (sehr selten,<br />

aber oft deletär).<br />

● Läsion der Iris durch das Phako-Handstück (insbesondere bei atrophischer Iris).<br />

● Ablederung der Descemet-Membran.<br />

11 Linse<br />

2. Postoperativ<br />

● Ablatio retinae (Häufigkeit ca. 1 % bei regelrechtem Operationsverlauf; nach Kapselruptur<br />

und bei höherer Myopie häufiger). Die meisten Netzhautablösungen treten innerhalb von 3<br />

Jahren nach der Kataraktextraktion auf.<br />

● Erhöhung des Augendruckes/Glaukom. In der unmittelbar postoperativen Phase ist meist<br />

im Auge verbliebenes Viskoelastikum ursächlich; diese Druckerhöhung ist reversibel.<br />

Längerfristige Druckerhöhungen nach Kataraktextraktion bei Erwachsenen selten – die<br />

Linsenentfernung führt tendenziell eher zur Drucksenkung -, nach Lentektomie im Kindesalter<br />

im Langzeitverlauf aber sehr häufig (20–40 %).<br />

● Subakute, akute oder hyperakute Infektion (meist durch Bakterien, Häufigkeit ca. 1 ‰) (Af).<br />

● Sterile Entzündung mit Fibrinbildung und Gefahr der Ausbildung von Verwachsungen (Synechien).<br />

● Ödem der Makula (Irvine-Gass-Syndrom).<br />

● Trübung der Hornhaut (insbesondere bei bereits präoperativ reduzierter Endothelzelldichte).<br />

● Astigmatismus (Hornhautverkrümmung).<br />

● Wundundichtigkeit mit Druckerniedrigung (Hypotonie) und Gefahr der vorderen Synechierung.<br />

● Einklemmung der Iris in den Wundspalt mit Entrundung der Pupille.<br />

● <strong>Verlag</strong>erung der Kunstlinse, u.U. mit Iriseinklemmung (Iris capture) (Ad u. e).<br />

● Trübung der Kunstlinse durch Calciumeinstrom (insbesondere bei weichen, hydrophilen<br />

Acryllinsen) (Ag).<br />

● Intraokulares, tumorartiges Wachstum von konjunktivalem oder kornealem Epithel (sehr<br />

selten).<br />

● Verschlechterung einer vor der Operation bestehenden Erkrankung (z. B. diabetische Retinopathie,<br />

altersabhängige Makuladegeneration).<br />

● Trübung der vorderen oder – wichtiger – der hinteren Linsenkapsel durch Proliferation verbliebenen<br />

Linsenepithels. Dieser Nachstar kommt in einer sog. regeneratorischen Variante<br />

(mit froschlaichartigen Kugeln, Aa) und einer fibrotischen Variante (Ab) vor und führt zu<br />

einer späten Reduktion der zunächst guten Sehschärfe. Die Häufigkeit des Nachstars liegt je<br />

nach Linsentyp und Operationstechnik zwischen 3 und 30 %. Die Behandlung des Nachstars<br />

besteht in der Regel in der Eröffnung der hinteren Linsenkapsel mittels Laser (YAG-Laser-<br />

Kapsulotomie, Ac). Hierdurch wird jedoch in ca. 2 % der Fälle eine Netzhautablösung hervorgerufen.<br />

Unter Umständen gelangen chirurgische Verfahren zur Anwendung (z. B. Nachstarabsaugung).<br />

146<br />

Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form an Dritte weitergegeben werden!<br />

Aus T. Schlote u.a.: <strong>Taschenatlas</strong> <strong>Augenheilkunde</strong> (ISBN 3-13-131481-8) © <strong>2004</strong> Georg <strong>Thieme</strong> <strong>Verlag</strong>, Stuttgart

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