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Leerstand von Wohngebäuden in ländlichen Räumen

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2 Hessen (Christian Diller)<br />

2.1 Bevölkerungs- und Haushaltsentwicklung<br />

Hessen zählt traditionell zu den Ländern mit dem stärksten Bevölkerungswachstum <strong>in</strong><br />

Deutschland, der Zuwachs betrug <strong>in</strong> den 1950er bis 1970er Jahren mehr als 1 % p. a. In den<br />

1980er Jahren verlief das Bevölkerungswachstum deutlich schwächer als <strong>in</strong> den Jahrzehnten<br />

zuvor, um sich dann jedoch nach der Wiedervere<strong>in</strong>igung wieder erheblich zu beschleunigen:<br />

1990 lebten ca. 5,8 Mio., 2008 ca. knapp 6,1 Mio. E<strong>in</strong>wohner <strong>in</strong> Hessen. Den Grund dafür<br />

stellten die erheblichen Wanderungsgew<strong>in</strong>ne des Landes dar (Hessisches statistisches Landesamt<br />

2011b).<br />

Durch die jahrelangen Wanderungsgew<strong>in</strong>ne wurde allerd<strong>in</strong>gs die Tatsache verdeckt, dass<br />

bereits seit den 1970er Jahren die Sterbeziffern über den Geburtenziffern gelegen hatten. Der<br />

negative natürliche Bevölkerungssaldo erhöhte sich <strong>in</strong> den letzten Jahren der 1980er und <strong>in</strong><br />

den 1990ern dann spürbar und betrug seit 2002 jährlich etwa 1 %.<br />

Abb. 2.1: Entwicklung der Zahl der E<strong>in</strong>wohner und der Haushalte <strong>in</strong> Hessen 2000–2008<br />

Quelle: Hessisches statistisches Landesamt 2011b<br />

In den letzten Jahren fiel zusätzlich auch der Gesamtwanderungssaldo Hessens durchweg<br />

negativ aus: Seit 2005 wanderten 17.000 mehr E<strong>in</strong>wohner aus Hessen ab als zuzogen, was<br />

v. a. an Wanderungsverlusten bei der Bevölkerungsgruppe der Nichtdeutschen lag. Im Ergebnis<br />

lebten im Jahr 2008 <strong>in</strong> Hessen daher nur noch knapp so viele E<strong>in</strong>wohner wie im Jahr<br />

2000. Die Zahl der Haushalte war allerd<strong>in</strong>gs auch <strong>in</strong> dieser Zeit kont<strong>in</strong>uierlich gestiegen und<br />

lag 2008 fast 5 % höher als im Jahr 2000. Die durchschnittliche Haushaltsgröße sank <strong>in</strong> diesem<br />

Zeitraum <strong>von</strong> 2,18 EW je Haushalt auf 2,09 Personen (vgl. Abb. 2.1).<br />

Die hessische Geburtenrate liegt über dem Bundesdurchschnitt: Im Jahre 2006 betrug <strong>in</strong><br />

Hessen die Geburtenzahl 8,5 Lebendgeburten pro tausend E<strong>in</strong>wohner (Bundesdurchschnitt<br />

8,2). Dennoch wird <strong>in</strong> Zukunft auch die natürliche Bevölkerungsentwicklung Hessens nach<br />

den Ergebnissen der 11. Koord<strong>in</strong>ierten Bevölkerungsvorausschätzung (KBV) kont<strong>in</strong>uierlich<br />

und deutlich s<strong>in</strong>ken: Für das Jahr 2010 wird nach der KBV e<strong>in</strong> Sterbeüberschuss <strong>von</strong> 12 %<br />

vorausgesagt; im Jahr 2020 soll dieses bereits bei 20 %, im Jahr 2050 bei 47 % liegen (Hessische<br />

Staatskanzlei 2011).<br />

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