22.11.2014 Aufrufe

Leerstand von Wohngebäuden in ländlichen Räumen

Leerstand von Wohngebäuden in ländlichen Räumen

Leerstand von Wohngebäuden in ländlichen Räumen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Tab. 8.5: Vor- und Nachteile e<strong>in</strong>er Ortsbegehung<br />

+ -<br />

Ke<strong>in</strong>e Unkosten („nur Arbeitszeit“)<br />

Ohne große Vorbereitung durchführbar<br />

Hoher Zeitaufwand<br />

Viele manuelle Arbeitsschritte notwendig<br />

Re<strong>in</strong> subjektive Bewertung<br />

Quelle: Eigene Darstellung<br />

Trotz der negativen Aspekte und der Tatsache, dass e<strong>in</strong>e alle<strong>in</strong>ige Erfassung der Leerstände<br />

über e<strong>in</strong>e Ortsbegehung nicht praktikabel ist, wurde e<strong>in</strong>e Ortsbegehung zur Kontrolle und<br />

Überprüfung der Datensätze durchgeführt. Ziel war e<strong>in</strong>e Art „Erfolgskontrolle“ der Datensätze<br />

und der Aussagekraft der verschiedenen Datenquellen untere<strong>in</strong>ander. Zum Zeitpunkt der<br />

Ortsbegehung lagen die Daten des analogen Melderegisters und des Wasserverbrauchs vor.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Möglichkeit zur Ermittlung <strong>von</strong> Leerständen ist die Befragung <strong>von</strong> Personen,<br />

welche e<strong>in</strong> fundiertes Wissen über die baulichen Strukturen und die möglichen Leerstände<br />

<strong>in</strong>nerhalb der Geme<strong>in</strong>de besitzen. Als derartige „Experten“ s<strong>in</strong>d besonders Mitglieder des<br />

Geme<strong>in</strong>derates, Mitarbeiter der Bauabteilung oder Bürgermeister <strong>von</strong> Geme<strong>in</strong>den anzusehen.<br />

Diese Methode ist, ähnlich wie e<strong>in</strong>e Ortsbegehung, nicht als eigenständige Erfassungsmethode<br />

durchführbar, da das Wissen der Experten nicht flächendeckend und parzellenscharf vorhanden<br />

ist. Das Ergebnis wäre ungenau und nicht aussagekräftig. Das Expertenwissen kann<br />

nur als Ergänzung zu e<strong>in</strong>er bereits quantifizierten Erfassungsmethode angewandt werden.<br />

Tab. 8.6: Vor- und Nachteile e<strong>in</strong>es Expertengesprächs<br />

+ -<br />

Ke<strong>in</strong>e Unkosten<br />

Erhalt <strong>von</strong> Informationen, die durch quantitative<br />

Datensätze nicht erfassbar s<strong>in</strong>d<br />

Schnell verfügbar<br />

Ke<strong>in</strong>e flächendeckenden Informationen vorhanden<br />

Ke<strong>in</strong> parzellenscharfes Wissen<br />

Eventuell subjektive E<strong>in</strong>schätzung<br />

Quelle: Eigene Darstellung<br />

Zusammenführung der e<strong>in</strong>zelnen Erfassungsmethoden zu e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tegrierten Datenbasis<br />

Für die Erarbeitung e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tegrierten Datengrundlage zur Erfassung der Leerstände und für<br />

den Methodenvergleich wurden die Daten des Wasserverbrauchs als Grundlage genutzt, da<br />

diese als erster Datensatz <strong>in</strong> digitaler Form vorlagen. Die Daten des digitalen Melderegisters<br />

und die Entsorgungsdaten wurden nachträglich <strong>in</strong> die Datengrundlage e<strong>in</strong>gearbeitet.<br />

Zu den Wasserdaten wurde nun <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em manuellen Arbeitsschritt das analoge Melderegister<br />

e<strong>in</strong>gefügt. Auf diese Weise war es möglich, die Daten zu vergleichen und die Genauigkeit<br />

der verschiedenen Datentypen herauszuarbeiten. Dadurch wurden verschiedene Widersprüche<br />

<strong>in</strong> den Datensätzen erkennbar (z. B. kann bei e<strong>in</strong>em Objekt aktuell niemand gemeldet se<strong>in</strong>,<br />

aber im Jahr zuvor e<strong>in</strong> Wasserverbrauch vorhanden se<strong>in</strong>). Um diese Widersprüche zu klären<br />

und die Genauigkeit der Daten zu überprüfen, wurde e<strong>in</strong>e Ortsbegehung durchgeführt. Des<br />

Weiteren ist es durch den Vergleich der Wasser- und Melderegisterdaten möglich, das Problem<br />

der nicht gemeldeten US-Bürger zu klären, da bei den entsprechenden Objekten e<strong>in</strong> Wasserverbrauch<br />

erkennbar se<strong>in</strong> müsste. Bei der Ortsbegehung wurde anhand subjektiver Fakten,<br />

57

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!