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Leerstand von Wohngebäuden in ländlichen Räumen

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Zwischenfazit Teil A<br />

Das LAG-Gebiet ist <strong>in</strong> Teilen bereits stark <strong>von</strong> Schrumpfung und Alterung betroffen. Die<br />

Bevölkerungsprognose beschreibt den Fortgang dieses Trends, denn für das Saarland wird<br />

<strong>von</strong> 2009 bis 2025 beispielsweise e<strong>in</strong> Rückgang <strong>von</strong> 7,3 % der Bevölkerung erwartet (12. Koord<strong>in</strong>ierte<br />

Bevölkerungsprognose des Bundes). Dabei nimmt auch die Anzahl der Haushalte<br />

ab, während <strong>in</strong> den beiden anderen Bundesländern Hessen und Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz aufgrund der<br />

Alterung der Bevölkerung und der Verkle<strong>in</strong>erung der Haushalte die Zahl der Haushalte noch<br />

steigen wird. Durch Zuwanderung kann die Bevölkerungsabnahme nicht kompensiert werden,<br />

denn die Länder haben <strong>in</strong> den zurückliegenden Jahren zumeist negative Wanderungssalden<br />

aufgewiesen. Dabei profitieren ländliche Räume im Westen des Saarlands <strong>von</strong> der Grenzlage<br />

und dem Zuzug <strong>von</strong> Luxemburgern, während andere, ländlich geprägte Regionen wie Nordhessen<br />

oder die Westpfalz kaum Impulse durch Zuwanderung erhalten.<br />

In der vorangegangenen Wohnungsmarktprognose für das Jahr 2015 hat das BBR (BBR<br />

2005) e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Zunahme des Wohnungsleerstandes auf ca. 8 % des Wohnungsbestandes<br />

für Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz errechnet. Der gleiche Wert ergibt sich nach aktuellen Berechnungen<br />

für das Saarland 2025, auch für weite Teile Hessens wird e<strong>in</strong> starkes Ausmaß an<br />

<strong>Leerstand</strong> erwartet (BBSR 2010c). Weiter wurde deutlich, dass es strukturelle Ungleichgewichte<br />

am Wohnungsmarkt gibt. Es gab beispielsweise <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz e<strong>in</strong>en Überschuss<br />

des Angebotes an großen Wohnungen und e<strong>in</strong>e Unterdeckung der Nachfrage <strong>von</strong> E<strong>in</strong>- und<br />

Zweipersonenhaushalten.<br />

Auf der Grundlage der aus heutiger Sicht eher noch zu optimistischen Annahmen über die<br />

Bevölkerungs- und Haushaltsentwicklung und der Annahme e<strong>in</strong>er „Fluktuationsreserve“ <strong>von</strong><br />

3 % des Wohnungsbestandes führt die aktuelle Modellrechnung des BBSR (BBSR 2010c) zu<br />

dem Ergebnis, dass die Wohnungsnachfrage das Angebot im E<strong>in</strong>- und Zweifamilienhausbereich<br />

bis 2025 übersteigt. Die <strong>in</strong>zwischen vorliegenden Ergebnisse der 12. Bevölkerungsvorausberechnung<br />

und die aktuellen Wanderungszahlen zeigen jedoch, dass schon jetzt Korrekturen<br />

nach unten erforderlich wären.<br />

Hier <strong>in</strong>teressieren weniger die Modellkonstruktion <strong>in</strong>sgesamt und die teilweise problematischen<br />

Annahmen, sondern die Frage der Behandlung des Wohnungsleerstandes. Auch die<br />

Annahmen über den Abbruch <strong>von</strong> Wohngebäuden führen für die Arbeitsgruppe nicht weiter.<br />

Zunächst gilt es, die verschiedenen Möglichkeiten zur Analyse <strong>von</strong> Leerständen und die damit<br />

verbundenen Probleme darzustellen. Dies geschieht im folgenden Abschnitt.<br />

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