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Leerstand von Wohngebäuden in ländlichen Räumen

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z. B. ob e<strong>in</strong> Auto <strong>in</strong> der Auffahrt steht, der Garten gepflegt ist oder ob Kl<strong>in</strong>gelschilder vorhanden<br />

s<strong>in</strong>d, darauf geschlossen, ob das Objekt bewohnt oder nicht bewohnt ist.<br />

Die zuvor beschriebene, zusammengefasste Datengrundlage mit den aktuellen Leerständen<br />

wurde im nächsten Arbeitsschritt <strong>in</strong> das GIS-System e<strong>in</strong>gearbeitet. Durch diese visuelle Darstellung<br />

wurde gerade die Unterteilung <strong>in</strong> korrekt identifizierte und fälschlicherweise identifizierte<br />

Leerstände deutlich wahrnehmbarer. Dabei versteht man unter korrekt identifizierten<br />

Leerständen, dass sich diese sowohl durch die Auswertung der verschiedenen Datengrundlagen<br />

als auch durch die Ortsbegehung als e<strong>in</strong>deutig leerstehend erwiesen haben.<br />

Im Expertengespräch wurden die ermittelten Leerstände e<strong>in</strong>zeln <strong>von</strong> den Geme<strong>in</strong>devertretern<br />

anhand e<strong>in</strong>er gedruckten Karte, auf welcher die Leerstände e<strong>in</strong>gezeichnet waren, begutachtet<br />

und bei Bedarf korrigiert. Hierdurch konnte e<strong>in</strong>e Vielzahl <strong>von</strong> Fällen, <strong>in</strong> denen e<strong>in</strong><br />

fälschlicherweise identifizierter <strong>Leerstand</strong> vorlag, ausgeschlossen werden. Die Zahl dieser<br />

„falschen“ Leerstände konnte durch das Expertengespräch <strong>von</strong> 44 Fällen auf zwei Fälle reduziert<br />

werden. E<strong>in</strong> Beispiel für e<strong>in</strong>en fälschlicherweise identifizierten <strong>Leerstand</strong> war im Rahmen<br />

des Projektes z. B. e<strong>in</strong> Wohnobjekt, <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong>e Person gemeldet war, das allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong>en<br />

Wasserverbrauch vorzuweisen hatte. Bei der Ortsbegehung konnte aufgrund verschiedener<br />

Anzeichen (alle Rollläden geschlossen, ke<strong>in</strong> Briefkasten vorhanden, ke<strong>in</strong> Auto <strong>in</strong> der Auffahrt<br />

etc.) die Vermutung entstehen, dass das Objekt eher nicht bewohnt wird. Durch das Expertengespräch<br />

mit den Geme<strong>in</strong>devertretern konnte allerd<strong>in</strong>gs geklärt werden, dass das besagte<br />

Objekt <strong>in</strong> privatem Besitz ist und nur unregelmäßig genutzt wird.<br />

Anzumerken ist an dieser Stelle, dass selbst nach e<strong>in</strong>er sehr gründlichen Begutachtung der<br />

Datengrundlagen durch die Geme<strong>in</strong>devertreter nach wie vor e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Anzahl an Leerständen<br />

unsicher war und <strong>in</strong> diesen Fällen eher e<strong>in</strong> „<strong>Leerstand</strong>sverdacht“ bestand. Dieser „<strong>Leerstand</strong>sverdacht“<br />

konnte auch durch e<strong>in</strong>e zweite gezielte Ortsbegehung nicht ausgeräumt werden.<br />

Für die Ortsgeme<strong>in</strong>de Otterbach konnten im Ergebnis 24 strukturelle Leerstände ermittelt<br />

werden. Dies entspricht e<strong>in</strong>er <strong>Leerstand</strong>squote <strong>von</strong> ca. 2 %. Diese <strong>Leerstand</strong>squote be<strong>in</strong>haltet<br />

nur die korrekten, strukturellen Leerstände und es wurden bereits alle fluktuationsbed<strong>in</strong>gten<br />

Leerstände und Verdachtsleerstände herausgerechnet. Das Herausfiltern der fluktuationsbed<strong>in</strong>gten<br />

Leerstände war durch das abschließende Expertengespräch mit den Geme<strong>in</strong>devertretern<br />

möglich. Hier konnte herausgefunden werden, wie lange manche Gebäude leer stehen<br />

und <strong>in</strong>folgedessen, welche Art <strong>von</strong> <strong>Leerstand</strong> vorliegt.<br />

8.3 Beurteilung der Fehleranfälligkeit und Ergebnisqualität<br />

Im Folgenden werden Fehleranfälligkeit und Ergebnisqualität der verschiedenen Methoden<br />

und deren Komb<strong>in</strong>ationsmöglichkeiten im Detail beleuchtet. Abschließend erfolgt e<strong>in</strong>e grobe<br />

Beschreibung der räumlichen Verteilung der Leerstände, die der folgenden Auswertung zugrunde<br />

liegen.<br />

Fehleranfälligkeit Melderegister<br />

Wie bereits mehrfach erwähnt, unterliegen amerikanische Staatsbürger nicht der Meldepflicht.<br />

Sie stellen e<strong>in</strong>en Sonderfall dar und spielen <strong>in</strong> anderen potenziellen Anwendergeme<strong>in</strong>den, <strong>in</strong><br />

denen ke<strong>in</strong>e US-Streitkräfte <strong>in</strong> unmittelbarer Umgebung stationiert s<strong>in</strong>d, ke<strong>in</strong>e Rolle. Zudem<br />

wurden auch Fehler <strong>in</strong>nerhalb des Datensatzes festgestellt. So stünde nach dem Melderegister<br />

die komplette Fasanenstraße leer. Dies kann auch durch andere Datengrundlagen (Entsorgung,<br />

Expertengespräch usw.) e<strong>in</strong>deutig widerlegt werden. Darüber h<strong>in</strong>aus waren e<strong>in</strong>ige Häuser<br />

bzw. Adressen im Melderegister nicht gelistet.<br />

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