8 - Metal Mirror
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INTERVIEW ~ PRIMAL FEAR<br />
<strong>Metal</strong>-Kollektiv<br />
„Bei Primal Fear gibt es keine ganz klar abgesteckten Arbeitsbreiche.<br />
Auch ich habe Ideen für Riffs und jeder ist in jeden<br />
Prozess involviert. Der Vorteil dieser Band ist, dass sie nur aus<br />
Songwritern besteht, deswegen haben wir jedes Mal so viel Material<br />
zusammen“, so Ralf.<br />
Selbst die Texte unterliegen nicht der alleinigen Feder des<br />
Sängers, sondern werden von allen Bandmitgliedern geschrieben,<br />
kommentiert und ergänzt.<br />
Dass die Bandmitglieder nicht nah beieinander wohnen und<br />
regelmäßiges Proben de facto nicht möglich ist, stört Ralf eigentlich<br />
nicht.<br />
„Mit der heutigen Technik sind solche Probleme ja schnell<br />
gelöst. Wir alle schicken uns regelmäßig die wav-Files hin und<br />
her und arbeiteten in ProTools. Da es aber nicht ausschließlich<br />
so laufen sollte, sind Matt und Henny ja damals nach Schweden<br />
zu Magnus geflogen, um auch Sachen im direkten Miteinander<br />
zu entwickeln. Wir legen schon Wert darauf, dass dieser Band-<br />
Spirit nicht verloren geht“, erklärt Ralf.<br />
Appetithäppchen per youTube<br />
Um den Fans die Wartezeit auf „16.6: Before The Devil Knows<br />
You‘re Dead“ zu verkürzen, stellte die Band in regelmäßigen<br />
Abständen Videos online, die sie in Studio und Co. zeigten.<br />
„Die Reaktionen auf diese Videoclips waren toll. Es ist ein<br />
geeignetes Medium, um Vorfreude zu generieren. youTube ist<br />
heute eine riesige Plattform und ich denke, dass das ein tolles<br />
Angebot für Fans ist. Sie können von Anfang an dabei sein, den<br />
Entstehungsprozess des Albums begleiten, Backstage-Szenen<br />
sehen und Vorab-Statements hören. Mich als Fan würde so etwas<br />
interessieren“, ist sich Ralf sicher.<br />
Seite 29<br />
Apropos Video: Für den Titeltrack des neuen Albums hat die<br />
Band ein Musikvideo aufgenommen, das es ab dem 8. Mai auch<br />
auf diversen Online-Plattformen zu bewundern geben wird und<br />
für den die Band einen 24-stündigen Drehtag hinnahm.<br />
„Die Musiksender spielen heutzutage ja leider so gut wie keine<br />
<strong>Metal</strong>-Clips, dennoch denke ich, dass sich Musikvideos für<br />
Bands lohnen, denn es gibt genügend Alternativen“, ist sich Ralf<br />
sicher.<br />
24-Stunden-Tage sind Routine<br />
Das Internet habe der Musik nicht nur geschadet, lautet weiterhin<br />
Ralfs Meinung, der in allen neuen Entwicklungen einen<br />
Vor- und Nachteil sieht und entsprechend auf die heutige Download-Kultur<br />
zu sprechen kommt.<br />
„Die Downloads nehmen den Musikern natürlich vereinzelnd<br />
die Existenzgrundlage. Der Musiker und das Label stecken Geld<br />
und Arbeitszeit in die Musik, die jemand anderes dann umsonst<br />
für sich beansprucht. Das ist definitiv nicht in Ordnung. Andererseits<br />
ist es eine verdammt gute Werbung und sorgt dafür, dass<br />
Konzerte und Festivals viel besser besucht sind“, so Ralf.<br />
Er selbst hätte nichts dagegen, wenn er ausschließlich von Primal<br />
Fear leben könne, denn derzeit sei er das einzige Mitglied<br />
bei Primal Fear, das nebenher noch als Projektingenieur in der<br />
Automobilindustrie arbeiten müsse.<br />
„Es ist nicht immer einfach, Job und Band nebeneinander zu<br />
haben. Oft hat man 24-Stunden-Tage, aber um nur von der Band<br />
leben zu können, müsste ich durchgehend auf Tour sein. Und<br />
was habe ich von Geld, wenn ich dafür die ersten Schuljahre<br />
meines Sohnes verpasse“, fragt der Familienvater rhetorisch.<br />
primalfear.rocks.de