8 - Metal Mirror
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Melodic <strong>Metal</strong><br />
Rock<br />
CD-REVIEWS - AKTUELLE VERÖFFENTLICHUNGEN<br />
Power <strong>Metal</strong><br />
ROB ROCK<br />
The Voice Of Melodic <strong>Metal</strong><br />
11 Songs (59:02) / erscheint am 22.5. (AFM)<br />
Live-Alben sind<br />
eine kleine Wissenschaft<br />
für sich,<br />
denn manche Musiker<br />
vergessen oft,<br />
dass diese nicht zu<br />
glatt poliert sein<br />
dürfen. Man muss<br />
die Stimmung, die auf und vor der Bühne<br />
herrscht, spüren können. Das scheint<br />
auch Melodic <strong>Metal</strong>ler Rob Rock verstanden<br />
zu haben, denn glücklicherweise<br />
wurde die Atmosphäre wunderbar auf CD<br />
gepresst. Man hört das Publikum grölen<br />
und applaudieren und auch Rob Rocks<br />
Ansagen setzen dem Live-Feeling das<br />
i-Tüpfelchen auf. Die Tracklist ist glücklicherweise<br />
ausgewogen und präsentiert<br />
etwas aus den unterschiedlichen Schaffensspektren<br />
Rob Rocks. Es gibt Gute-<br />
Laune-Nummern, druckvolle Songs und<br />
natürlich die obligatorischen, seichten<br />
Halbballaden. Für Rob Rock-Fans ist das<br />
ein interessanter Leckerbissen!<br />
7 / 10 (Jenny Bombeck)<br />
Pagan Black <strong>Metal</strong><br />
SAXORIOR<br />
Völkerschlacht<br />
10 Songs (46:18) / erschienen am 11.1.<br />
(Battlegod|Twilight)<br />
Pünktlich zum 15-jährigen Bandjubiläum<br />
liefern Saxorior ihr mittlerweile siebtes<br />
Album „Völkerschlacht“ ab. Unter dem<br />
neuen Thema hat die Qualität glücklicherweise<br />
nicht gelitten. Nach einem<br />
kurzem Intro wird mit dem Titeltrack<br />
und „Executioner“ gleich ordentlich<br />
losgelegt. Vor allem die Gitarrenparts<br />
stechen heraus. Die auf der neuen Platte<br />
stets vorhandenen Black <strong>Metal</strong>-Einflüsse<br />
werden vor allem durch den Gesang hervorgehoben<br />
(„Brave Helpers In Need“)<br />
In der Mitte des Albums fehlt jedoch<br />
eine gewisse Würze, da einige Songs zu<br />
lang scheinen. Nichtsdestotrotz haben die<br />
Dresdner mit „Völkerschlacht“ eine CD<br />
geschaffen, die für alle Liebhaber einer<br />
guten Mischung aus Viking und Black<br />
<strong>Metal</strong> zu empfehlen ist. Es ist fraglich,<br />
warum Saxorior derzeit noch so unbekannt<br />
scheinen. Musikalisch liegen sie<br />
weit über ihrem Bekanntheitsgrad. Mit<br />
„Völkerschlacht“ sollte dieser eigentlich<br />
ansteigen.<br />
8 / 10 (Carolin Teubert)<br />
SAGA<br />
The Human Condition<br />
9 Songs (47:10) / erschienen am 27.3.<br />
(InsideOut|SPV)<br />
Die alten Haudegen<br />
dürfen noch<br />
einmal ran. Die<br />
Kanadier, die vor<br />
allem Anfang der<br />
Achtziger enorme<br />
Erfolge feierten,<br />
haben mittlerweile<br />
einen neuen Sänger mit an Bord, der<br />
die Feuertaufe aber weitgehend gut übersteht<br />
und überzeugen kann, zumal dessen<br />
Einstieg nicht zu Lasten der Musik ging,<br />
die noch immer zeitgleich eingängig und<br />
sperrig ist. Vertrackte Keyboard-Arrangements<br />
treffen auf Ohrwurm-Melodien<br />
und Riffs, die den kompletten Gesang zu<br />
überdecken scheinen. Schwierig ist dabei<br />
nur, dass das gesamte Album zu inkonsistent<br />
daherkommt. Man hätte meinen<br />
können, dass Saga mit neuem Fronter<br />
hungriger klingen, aber unterm Strich ist<br />
„The Human Condition“ eher technisch<br />
versierter Standard als überragend.<br />
6 / 10 (Dorian Gorr)<br />
Viking <strong>Metal</strong><br />
SEAWOLVES<br />
Dragonships Set Sail<br />
7 Songs (32:16) / erschienen am 24.2.<br />
(Heavy Horses)<br />
Mit nordmännischen Klängen aus der<br />
Schweiz debütieren die Seawolves in<br />
der schon stark besetzten Szene. Nach<br />
einem spannungsvollen Intro wird direkt<br />
in typischer Amon Amarth-Manier und<br />
mit treibend-groovigen Beats losgerockt.<br />
Geigen unterstützen den Gesamteindruck<br />
und ersetzen die sonst oft verwandten<br />
Keyboards. So entsteht eine erfrischende<br />
Kombination aus typischen Folkdudel-<br />
Klängen und saftig-rockendem Wikingersound.<br />
Einzig der zeitweilige, cleane<br />
Gesang klingt etwas unmelodiös und ist<br />
fehl am Platze. Der Sound könnte außerdem<br />
oft besser sein und auch die kurze<br />
Spielzeit von etwas mehr als einer halben<br />
Stunde könnte bei einem Debüt gerne<br />
übertroffen werden. Als Anspieltipp seien<br />
der Titeltrack und „Bringers Of War“<br />
genannt. Prinzipiell gefällt mir das Gehörte,<br />
aber hier fehlt Eigenständigkeit.<br />
Jedes Mal, wenn nicht die Geigen zu hören<br />
sind, habe ich das Gefühl, eine Amon<br />
Amarth-B-Seite zu hören. Schade.<br />
5 / 10 (Elvis Dolff)<br />
Seite 69<br />
Saint Deamon<br />
Pandeamonium<br />
10 Songs (38:57) / erscheint am 22.5. (Frontiers)<br />
Allzu viel schief gehen kann eigentlich<br />
nicht, wenn erstens eine Band aus recht<br />
erfahrenen Musikern besteht und zweitens<br />
Menschen wie Roy Z und Jens Bogren<br />
ihre Finger in der Produktion haben.<br />
So überrascht der Zweitling aus dem<br />
schwedisch-norwegischem Hause Saint<br />
Deamon kaum mit seiner hohen technischen<br />
Qualität, nichts anderes hat man<br />
erwartet. Das Quartett präsentiert Power<br />
<strong>Metal</strong> auf überdurchschnittlichem Niveau.<br />
Der entscheidende Funke vermag<br />
trotzdem nicht überzuspringen, denn das<br />
Songwriting ist gut, aber wenig mitreißend.<br />
Die Stücke sind relativ eingängig<br />
und variieren gut im Tempo, ja die Jungs<br />
geben stellenweise ordentlich Gas, so<br />
richtig vom Hocker reißt aber keines,<br />
einzig „Oceans Of Glory“ deutet zukünftiges<br />
Hitpotenzial vernehmlich an. Ein<br />
dickes Plus der etwas kurz geratenen LP<br />
ist Sänger Jan Thore Grefstad, ich frage<br />
mich langsam echt, wo die ganzen überragenden<br />
Stimmen kultiviert werden.<br />
7 / 10 (Miriam Görge)<br />
Doom <strong>Metal</strong><br />
SEMLAH<br />
Semlah<br />
11 Songs (59:27) / erschienen am 27.3.<br />
(Cyclone Empire)<br />
Semlah haben gleichermaßen die schweren<br />
wie melodischen Riffs für sich gepachtet.<br />
Die Schweden gehen weniger<br />
zäh, sondern eher kraftvoll zu Werke.<br />
Statt Zeitlupenriffs gibt es gemächliches<br />
Drumming und eine gewisse Black<br />
Sabbath-Note. Über allem thront Sänger<br />
Joleni, der es versteht, sein Organ in Sekundenschnelle<br />
von Null auf Hundert zu<br />
schrauben, stimmlich auszubrechen und<br />
Töne lang zu halten. Keine Frage, singen<br />
kann dieser Mann. Leider ist seine Stimme<br />
während mancher Songs so dermaßen<br />
prägnant, dass es fast schon lästig wird.<br />
Bei einem ordentlichen Doom-Brett, das<br />
mit leichter Power <strong>Metal</strong>-Breitseite und<br />
einer geballten Riffkante daherkommt,<br />
möchte ich auch einfach mal die Gitarren<br />
genießen und mich in dem groovigen<br />
Beat verlieren. Diesen Wunsch verwehrt<br />
mir Joleni jedoch an vielen Stellen. Dennoch<br />
lässt sich wohl nicht leugnen, dass<br />
der Herr das charakteristischste Merkmal<br />
der Band ist.<br />
7 / 10 (Dorian Gorr)