8 - Metal Mirror
8 - Metal Mirror
8 - Metal Mirror
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
LIVE - EKTOMORF<br />
EKTOMORF<br />
(+ DEBAUCHERY + DRONE + AGGRESSIVE FEAR)<br />
13. April - Essen, Turock<br />
Seite 77<br />
Lassen ihre Musik sprechen: Ektomorf<br />
Text: Dorian Gorr & Benjamin Gorr | Fotos: Dorian Gorr<br />
AGGRESSIVE FEAR heißt das Trüppchen, das an diesem<br />
Abend als Anheizer fungiert. Und in der Tat ist es den<br />
Jungs und ihrer Mischung aus Thrash, Death und Hardcore vergönnt,<br />
ein paar Pommesgabeln zu ernten. Die große Begeisterung<br />
bleibt jedoch noch aus.<br />
Diese bricht jedoch bereits während der ersten Klänge von<br />
DRONE aus. Die <strong>Metal</strong> Battle-Gewinner um Sänger und Gitarrist<br />
Mutz verkaufen ihren Neo Thrash <strong>Metal</strong> mit so viel Elan<br />
und Körpereinsatz, dass es eine Freude ist, der Truppe zuzuschauen.<br />
Zwischendurch klettert Mutz auf Boxen, springt im<br />
Spagatsprung wieder auf die gemütliche Turock-Bühne, während<br />
sich seine Axt-Kollegen und auch Schlagwerker Felix dem<br />
Kollektiv-Propeller hingeben. So viel Energie springt natürlich<br />
problemlos auf das Essener Publikum über, das sich an Songs<br />
wie „Boneless“, „Motör-Heavy Piss-Take“ und „Piss Drunk“<br />
erfreut.<br />
Im ersten Moment scheinen DEBAUCHERY da weniger<br />
warm empfangen zu werden, denn auf die lässige, Motörheadaffine<br />
Begrüßung, die der blutüberströmte Bandboss vom Stapel<br />
lässt, reagieren noch die wenigsten. Allerdings dauert es keine<br />
zwei Songs, ehe das Turock aufgetaut ist und den Groove der<br />
Band abfeiert. Dabei konzentrieren sich Debauchery vornehmlich<br />
auf neueres Material, was unter anderem dazu führt, dass<br />
man auch wieder mehr Brutal Death <strong>Metal</strong> der Marke „Savage<br />
Mortician“ auf die Ohren bekommt. Der Keyboard-Sample-<br />
Einsatz hält sich dankenswerterweise relativ im Hintergrund, so<br />
dass Groove und Todesmetall regieren. Thomas greift mittlerweile<br />
auch wieder selbst zur Gitarre und schmeißt sich gemeinsam<br />
mit dem Session-Gitarristen in die coolsten Rock‘n‘Roll-<br />
Posen. Und Rock‘n‘Roll ist definitiv angesagt. Spätestens Songs<br />
wie „3 Riff Hit“ machen klar, dass es sich bei Debauchery um<br />
mehr als um eine Death <strong>Metal</strong>-Band handelt - und dem Essener<br />
Publikum gefällt es, so dass „Torture Pit“ und „Blood For The<br />
Blood God“ noch einmal richtig abgefeiert werden, unter anderem<br />
mit einer Wall Of Death.<br />
EKTOMORF nutzen den angestiegenen Hitzepegel und laden<br />
gemeinsam zum Hüpfen ein. Bandleader Zoltán Farkas ist<br />
zwar stimmlich keineswegs in Topform, doch wird dieser Umstand<br />
gekonnt durch den groovigen Sound kaschiert. Übermäßige<br />
Ansagen gibt es auch gar nicht, Ektomorf lassen lieber die<br />
Musik sprechen. Ob „Rat War“, „Nothing Left“ oder „What<br />
Doesn‘t Kill Me“, die Songs kommen allesamt hervorragend an<br />
und sorgen dafür, dass man die Erschütterung der auf und ab<br />
hüpfenden <strong>Metal</strong>ler vermutlich noch draußen vor dem Turock<br />
spüren kann. Für zusätzlichen Zunder sorgt außerdem der Band-<br />
Hit „Outcast“, bevor sich Ektomorf verabschieden.<br />
Blutüberströmter Rock‘n‘Roll: Debauchery