8 - Metal Mirror
8 - Metal Mirror
8 - Metal Mirror
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
LIVE - GOJIRA | SHAKRA<br />
GOJIRA<br />
16. April - Köln, Underground<br />
Text & Foto: David Dankert<br />
Nachdem Gojira in Frankreich ohnehin seit einiger Zeit mit<br />
Lorbeeren überschüttet werden und sie auch auf der letzten<br />
In Flames-Tour durchweg gute Kritiken bekamen, war es<br />
nur eine Frage der Zeit, bis sich die Franzosen auf eine eigene<br />
kleine Headliner-Tour durch Deutschland begeben würden.<br />
So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass das Kölner<br />
Underground doch gut gefüllt ist, als GOJIRA die Bühne gegen<br />
21 Uhr betreten. Mit dem Ausgehen der Lichter und dem<br />
Beginn des Konzerts steigt auch sofort die Stimmung schlagartig,<br />
so dass die Band eigentlich leichtes Spiel hat und umgehend<br />
punktet. Dass der Schwerpunkt der Setlist auf den letzten<br />
beiden Alben „From Mars To Sirius“ und „The Way Of All<br />
Flesh“ liegt, gefällt dem Publikum ebenso offensichtlich wie<br />
die imposant und genau richtig eingesetzten Projektionen auf<br />
der Leinwand im Hintergrund. Auch die Lightshow ergänzt<br />
ideal Songs wie „Flying Wales“, „Art Of Dying“ oder „Blackbone“<br />
und so ernten Gojira von Song zu Song immer dickeren<br />
Applaus, ehe sie nach knapp einer Stunde das erste Mal<br />
Setzen ihre Projektionen perfekt ein: Gojira<br />
die Bühne verlassen. Doch das Kölner Underground lässt sich<br />
nicht lange bitten und brüllt die Deather für eine weitere halbe<br />
Stunde zurück auf die Bühne, ehe Gojira das Set endgültig mit<br />
dem stark abgefeierten „Vacuity“ abschließen und sich eine<br />
verschwitzte, zufriedene Meute auf den Heimweg macht.<br />
SHAKRA<br />
(+ POLUTION + INFINITE HORIZON)<br />
19. April - Essen, Zeche Carl<br />
Text: Dorian Gorr & Benjamin Gorr | Fotos: Dorian Gorr<br />
Im ersten Moment wirkt die Zeche Carl arg leer. Zumindest<br />
als INFINITE HORIZON sich noch auf der Bühne tummeln,<br />
geht kaum etwas vor selbiger. Dabei sind die progressiven<br />
Power <strong>Metal</strong>ler gar nicht mal so verkehrt in ihrer Rolle als<br />
Anheizer. Songs wie „The Reaper“ sind weitgehend okay, lediglich<br />
an ihrer Bühnenausstrahlung sollte die Truppe schleunigst<br />
arbeiten, denn wie soll man erwarten, dass vor der Bühne<br />
Action aufkommt, wenn die Musiker selbst wie angewurzelt<br />
herumstehen und auf ihre Instrumente starren?<br />
POLUTION scheinen da mehr Erfahrung zu haben, auch<br />
wenn die Band aussehenstechnisch eher an die brave Schwiegermutter-Liebling-Studenten-WG<br />
von nebenan erinnert.<br />
Rockstars sehen optisch jedenfalls anders aus. Doch was die<br />
Truppe von der Optik her nicht bringen kann, holen sie problemlos<br />
mit der Musik wieder rein. Puren Rock‘n‘Roll, veredelt<br />
durch eine rockig-rotzige und doch nicht zu trashige<br />
Reibeisenstimme sind der ideale Aufwärmer und räumen die<br />
Gehörgänge angenehm auf. Neben eigenen Killern wie „Same<br />
Shit, Different Day“ gibt es auch noch das Cover des Klassikers<br />
„R.A.M.O.N.E.S.“ auf die Ohren, bevor die Band mit<br />
ihrem ganz eigenen Mix aus Rose Tattoo, Lynyrd Skynyrd und<br />
Motörhead weitermacht. Im Auge behalten!<br />
Dennoch sind es schließlich SHAKRA, die hier abräumen.<br />
Die Schweizer geben von Sekunde eins an Vollgas und haben<br />
Essen problemlos im Griff. Hingucker ist dabei Mark Fox mit<br />
seinem recht tuckigen Stageacting. Doch stimmlich hinterlässt<br />
der mit Kajal geschminkte Sänger einen super Eindruck und<br />
setzt Songs wie „Inferno“, „Chains Of Temptation“ oder „Now<br />
Or Never“ perfekt um. Auch an neues Material vom vor zwei<br />
Tagen erschienenen Album „Everest“ wagt sich die Band heran<br />
und zaubert unter anderem „Ashes To Ashes“, „Love &<br />
Seite 80<br />
Tuckiger Hingucker: Mark Fox von Shakra<br />
Pain“ und „Insanity“ aus dem Hut, die überraschenderweise<br />
gut ankommen, was wohl für die Songs spricht, denn nur die<br />
wenigsten werden bereits zwei Tage nach dem Release das Album<br />
bereits im Plattenschrank stehen haben. Nervig sind nur<br />
die kleineren Verstärkerprobleme, die immer mal wieder für<br />
ein Fiepen und ähnliche Querelen sorgen, aber abgesehen von<br />
diesen Bagatellen bieten Shakra eineinhalb Stunden feinsten<br />
Hard Rock.