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8 - Metal Mirror

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CD-REVIEWS - IM VISIER<br />

Neo Thrash <strong>Metal</strong><br />

DRONE<br />

Juggernaut<br />

10 Songs (43:11) / erschienen am<br />

27.3. (Wacken|SPV)<br />

Dass der Stil der Gewinner<br />

des Wacken-<strong>Metal</strong>-Battles<br />

2006 vielerorts als Modern<br />

Thrash <strong>Metal</strong> beschrieben<br />

wird, hat die Cellener Jungs<br />

nicht davor bewahrt, dass ihr<br />

Zweitling „Juggernaut“ mir gar nicht mal so schlecht gefällt.<br />

Und das, obwohl das Quartett teilweise ordentlichen Krach fabriziert.<br />

Der trotz aller Härte vorhandene Hang zu Melodien,<br />

die in kaum einem Refrain fehlen, verfrachten Drone in meinen<br />

Dunstkreis. Noch ein paar mehr Songs wie „Motör-Heavy<br />

Piss-Take“ (was auch immer die Band uns damit sagen will),<br />

bei dem der Spagat zwischen thrashigen Parts und eingängigen<br />

Hooks wohl am größten ist, und hier hätte noch viel mehr<br />

gehen können. Jedoch würde das ein Großteil der Hörer wohl<br />

anders sehen, und so ist es alles in allem gut, dass der Vierer<br />

sein Harmoniebedürfnis nie die Überhand gewinnen lässt und<br />

einem der ein oder andere Chorus deswegen gerne auch mal<br />

ganz böse entgegengebrüllt wird. So muss das eben sein. Was<br />

sich die Jungs dann allerdings bei „No Pattern“ gedacht haben,<br />

weiß ich nicht so genau. Während der Refrain ein weiteres mal<br />

herausragend daherkommt, bekommt man den Rest in Windeseile<br />

vorgerappt, was ich nicht wirklich ansprechend finde. Aber<br />

hoffen wir mal, dass diese Nummer nicht ganz so ernst gemeint<br />

war und das Quartett zukünftig weiter in seinen eigenen Gefilden<br />

bleibt, denn wenn sogar ich die wider allen Regeln gut<br />

finde, müssen die Jungs zwar nicht alles, aber immerhin eine<br />

ganze Menge richtig gemacht haben.<br />

6 / 10 (Miriam Görge)<br />

REDAKTIONSSTIMMEN<br />

Ich will „Juggernaut“ nicht zu sehr loben,<br />

denn selbst die Sechser-Wertung haben<br />

Drone nur knapp von mir bekommen. Im<br />

Grunde handelt es sich nämlich um ziemlich<br />

ordinären Thrash <strong>Metal</strong> der neuen<br />

Schule, welcher sich von Zeit zu Zeit traut,<br />

etwas ausgefallenes in die Speisekarte aufzunehmen,<br />

was allerdings nicht immer reibungslos gelingt<br />

und nur stellenweise mitreißt.<br />

6 / 10 (Robin Meyer)<br />

Drone erhielten seit ihrem Gewinn des <strong>Metal</strong><br />

Battles ungeahnten Zuspruch. Wenig<br />

verwunderlich, bedient man doch alle gängigen<br />

Klischees, die moderner Thrash <strong>Metal</strong><br />

heutzutage zu erfüllen hat. Das können<br />

die Jungs auch ganz gut, allerdings kann<br />

ich mir nicht vorstellen, dass das irgendwen<br />

überraschen, geschweige denn umhauen wird. Ich finde das<br />

Album weitgehend schlichtweg langweilig.<br />

5 / 10 (Dorian Gorr)<br />

Grindcore<br />

BRUTAL TRUTH<br />

Evolution Through<br />

Revolution<br />

20 Songs (41:17) / erschienen am<br />

20.4. (Relapse|Rough Trade)<br />

Sie sind zurück! Nach zehn<br />

Jahren haben sich die Grindcore-Pioniere<br />

Brutal Truth<br />

ein Herz gefasst und die Band<br />

wieder ins Leben gerufen.<br />

Das Resultat ist ihr mittlerweile siebtes Studioalbum, welches<br />

sich wirklich hören lassen kann. „Evolution Through Revolution“<br />

ist chaotisch, energisch, brutal, abgefahren und geht direkt<br />

in Fleisch und Blut über. Angesichts des neuen Gitarristen Erik<br />

Burke, der in seinem Spiel für eine experimentelle Note sorgt,<br />

klingen Brutal Truth natürlich etwas anders, ansonsten könnte<br />

man aber meinen, die vier New Yorker hätten sich niemals<br />

getrennt. Von Altersschwäche gibt es nämlich keine Spur und<br />

es wird immer noch auf 180 mit rotzig-angepisster Attitüde alles<br />

weggegrindet, was nicht doppelt und dreifach am Boden<br />

festgenagelt wurde. Etwas Groove und Melodie sorgen hierbei<br />

für einen überraschend hohen Wiedererkennungswert. Im<br />

Stil von „Collateral Damage“ ist wieder ein sehr kurzes Stück<br />

mit sieben Sekunden Spielzeit vertreten („Branded“) und man<br />

hat sich außerdem entschlossen, den Song „Bob Dylan Wrote<br />

Propaganda Songs“ der Punk-Band Minutemen zu covern. Die<br />

Texte befassen sich wie gewohnt mit gesellschaftskritischen<br />

und politischen Themen, wobei natürlich kein Blatt vor den<br />

Mund genommen wird. Evolution? Ja, eine Weiterentwicklung<br />

ist zu sehen. Revolution? Nicht wirklich, es handelt sich immer<br />

noch um traditionellen Grindcore, der dafür aber Ärsche tritt.<br />

Ein letztes Lob geht an den fantastischen Sound.<br />

8 / 10 (Robin Meyer)<br />

REDAKTIONSSTIMMEN<br />

Leider gehen Brutal Truth mit „Evolution<br />

Through Revolution“ keinen Schritt zurück.<br />

Stattdessen präsentieren die Amis<br />

sehr hektischen Grindcore, wobei die Betonung<br />

deutlich auf Grind liegen sollte. Für<br />

Fans der Band ist das sicherlich nicht verkehrt,<br />

wer allerdings hauptsächlich auf die „Extreme Conditions…“<br />

stand, sollte erstmal in die neue Platte reinhören,<br />

bevor er hier blind zuschlägt.<br />

6 / 10 (David Dankert)<br />

Keine Struktur, ziellose Schreie und dazu<br />

noch kleine Ansätze von Aussage. Jetzt<br />

werden einige vielleicht sagen: „Ja klar,<br />

so ist Grindcore halt“, andere werden hier<br />

wieder den avantgardistisch-progressivsten<br />

Ansatz der Neuzeit entdecken, Musik zu<br />

machen. Ich denke man sollte einfach mal diesen strukturlosen<br />

Mist beim Namen nennen und nicht um jeden Willen<br />

hochloben.<br />

3 / 10 (Elvis Dolff)<br />

Seite 56

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