8 - Metal Mirror
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CD-REVIEWS - AKTUELLE VERÖFFENTLICHUNGEN<br />
Progressive <strong>Metal</strong><br />
DEREK SHERINIAN<br />
Molecular Heinosity<br />
9 Songs (39:43) / erscheint am 20.3. (InsideOut|SPV)<br />
Der Name Derek<br />
Sherinian sollte eigentlich<br />
jedem ein<br />
Begriff sein. Unter anderem<br />
bearbeitete der<br />
Herr schon die Keyboards<br />
von Dream<br />
Theater und Alice Cooper. Kaum verwunderlich<br />
also, dass die Solowerke des<br />
Herrn experimentelle Keyboard-Sounds<br />
in den Fokus nehmen. „Molecular Heinosity“<br />
ist ein richtiger Synthesizer-Trip geworden,<br />
bei dem zu mal mehr, mal weniger<br />
überzeugenden Riffs und Soli ein<br />
Keyboard-Klanginferno geboten wird.<br />
Der Clou: Die Scheibe ist (bis auf eine<br />
Ausnahme) instrumentell gehalten. Statt<br />
Worten sprechen hier Synthesizer und<br />
das in einer Variantenvielfalt, wie sie nur<br />
ein Großmeister zum Leben erwecken<br />
kann. Dennoch ist ein derartig progressives<br />
Brett ein zweischneidiges Schwert.<br />
Aus musikalischer Sicht ist es faszinierend,<br />
aber dennoch geht hier vereinzelnd<br />
das Format „Song“ zu sehr flöten.<br />
7 / 10 (Dorian Gorr)<br />
Power <strong>Metal</strong><br />
DRAGONSFIRE<br />
Visions Of Fire<br />
9 Songs (45:36) / erschienen am 5.12. (Pure Steel)<br />
Auf „Visions Of<br />
Fire“ präsentieren<br />
Dragonsfire<br />
eine Mischung aus<br />
Heavy <strong>Metal</strong> und<br />
Rock’n’Roll, die<br />
sich irgendwo zwischen<br />
Manowar und Motörhead positioniert.<br />
Die Instrumentalisten verstehen ihr<br />
Handwerk und über allem thront die raue<br />
Stimme von Thassilo Herbert, die sich in<br />
den Ohren festzusetzen weiß. Trotzdem<br />
will der Funke nicht überspringen. Grund<br />
dafür ist der Versuch der Band, aus jedem<br />
Song alles herauszuholen. Allerdings<br />
wird das nicht erreicht, wenn man<br />
den Chorus zum x-ten Mal wiederholt<br />
(„Burning For <strong>Metal</strong>“). So kommt eher<br />
Langeweile auf anstatt Lust mitzugrölen.<br />
Ansätze wie der Anfang von „Shine On“<br />
haben zwar einen gewissen Charme, aber<br />
alles in allem ist die Umsetzung der Ideen<br />
noch nicht ausgefeilt genug, was die<br />
Platte etwas belanglos wirken lässt.<br />
5 / 10 (Jonathan Geschwill)<br />
Black Horror Punk<br />
DEVIL‘S WHOREHOUSE<br />
Blood & Ashes<br />
12 Songs (39:48) / erscheint am 22.5.<br />
(Regain|Soulfood)<br />
Hauptberuflich tobt sich Morgan Steinmeyer Håkansson bei der Black <strong>Metal</strong>-Speerspitze<br />
Marduk aus, doch mit Devil‘s Whorehouse gibt sich der Schwede nun den düsteren<br />
Rock-Klängen hin. „Blood & Ashes“ präsentiert einen schaurigen Mix aus Punk,<br />
Rock und Horror-Lyrics, die von einer dumpfen Produktion leben. Die-Hard-Fans<br />
von Marduk wird beim Hören der Platte ein kalter Schauer über den Rücken laufen,<br />
denn vor allem die Vocals laufen während mancher Songs („Speak The Name Of The<br />
Dead“) fast schon Gefahr, in den Gothic-Bereich abzudriften. Wer sich einmal mit der<br />
Stimme angefreundet hat, der kann dieses okkulte Stück Rock‘n‘Roll jedoch genießen.<br />
Richtige Überflieger fehlen zwar auf dem Scheibchen, doch Songs wie „Werewolf“<br />
verdeutlichen hier das vorhandene Potenzial, auch wenn sich zwischendurch<br />
der ein oder andere Rohrkrepierer eingeschlichen hat.<br />
6 / 10 (Dorian Gorr)<br />
Death <strong>Metal</strong><br />
DISBELIEF<br />
Protected Hell<br />
12 Songs (47:59) / erschienen am 17.4. (Massacre)<br />
Die hessische Kapelle Disbelief gibt es nun<br />
auch schon eine ganze Weile. Bei „Protected<br />
Hell“, dem achten Album der Band, handelt<br />
es sich im Grunde um düsteren, leicht<br />
melodischen Death <strong>Metal</strong> mit einem gewissen<br />
Core-Anteil. Der Gesang sowie das<br />
Gegrunze von Karsten Jäger stechen dabei<br />
positiv heraus. Das einzig übrig gebliebene<br />
Gründungsmitglied vermag es sogar, durch<br />
das vereinzelt auftretende Flüstern und die<br />
gesprochenen Texte gekonnt Emotionen zu vermitteln. Etwas erzwungen hingegen<br />
wirken die soften Abschnitte der Songs, welche die groovigen, harten Riffs hier und<br />
da kurz unterbrechen, um etwas mehr Dynamik und Spannung zu erzeugen, was allerdings<br />
nicht reibungslos gelingt. Auch das schlichte Instrumental „Trauma“ scheint<br />
eher unnötig und pseudokünstlerisch. „Protected Hell“ ist insgesamt nicht schlecht<br />
und hat wie so viele andere Tonträger seine definitiven Stärken und Schwächen, sticht<br />
dabei jedoch nur leicht aus der Masse hervor. Für Interessierte spreche ich an dieser<br />
Stelle den Anspieltipp „Hell Goes On“ aus.<br />
6 / 10 (Robin Meyer)<br />
Rock<br />
FIRST CHILD<br />
Queen Of Hearts<br />
16 Songs (64:57) / erschienen am 30.4. (Twilight)<br />
First Child gehen ihr neues Album „Queen Of Hearts“ extrem<br />
lässig an. Sängerin Cat trägt ihre Lyrics mit viel Charme und<br />
Charakter vor, so dass diese einen langanhaltenden Eindruck hinterlassen<br />
können. Das Album besticht besonders durch Songs wie den Titeltrack und<br />
„Rock This Town“. Auch wenn die Vokalistin ihren eigenen Stil hat, so wünscht man<br />
sich doch das ein oder andere Mal, dass sie aus ihrem Gesangsschema herausbricht,<br />
um den Songs noch eine weitere Portion Feuer unterm Hintern zu verleihen. 16 Tracks<br />
sind nicht gerade wenig, weshalb ein paar neue Akzente wünschenswert gewesen wären,<br />
denn nach der Hälfte des Albums tritt eine kleine Müdigkeit auf und man kann<br />
sich so manchen Gähner nicht mehr verkneifen.<br />
6 / 10 (Jenny Bombeck)<br />
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