8 - Metal Mirror
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Doom <strong>Metal</strong><br />
MEMORY GARDEN<br />
Tides<br />
11 Songs (59:30) / erschienen am 13.2. (Vic|PHD)<br />
Black <strong>Metal</strong><br />
NAGELFAR<br />
Hünengrab im Herbst<br />
8 Songs (59:20) / erschienen am 27.3. (Ván)<br />
CD-REVIEWS - NEU AUFGELEGT<br />
Melodic Black <strong>Metal</strong><br />
SEAR BLISS<br />
Glory And Perdition<br />
10 Songs (38:18) / erschienen am 20.2. (Vic|PHD)<br />
Mit „Tides“ legen<br />
die schwedischen<br />
Doom <strong>Metal</strong>ler<br />
Memory Garden<br />
ihr bereits dreizehn<br />
Jahre altes<br />
und schon lange<br />
vergriffenes Debüt<br />
erneut über Vic Records auf. Vergleicht<br />
man dieses Debüt nun mit dem letzten<br />
Release von Memory Garden, „Carnage<br />
Carnival“, fallen sofort zwei Sachen auf.<br />
Zum einen ist der Sound für ein Debüt einer<br />
bis heute immer noch so unbekannten<br />
Band erstaunlich gut, zum anderen sind<br />
die damaligen Songs bei weitem noch<br />
nicht so überzeugend wie die der letzteren<br />
Machwerke. Zwar sind alle elf Songs<br />
durchaus hörbar, plätschern jedoch auch<br />
mehr oder weniger unspektakulär an einem<br />
vorbei. Wirklich negativ fällt hierbei<br />
zwar gar nichts auf, allerdings ist „Tides“<br />
größtenteils so highlightarm, dass man<br />
nicht nur einmal gegen das Einschlafen<br />
kämpft. Da können auch die drei unspektakulären<br />
Bonus-Songs nicht mehr viel<br />
retten, dieser Re-Release verschwindet<br />
recht schnell wieder in der Versenkung<br />
aus der er hervor gekramt und neu aufgelegt<br />
wurde.<br />
5 / 10 (David Dankert)<br />
Rock<br />
MAL WIEDER REINGEHÖRT<br />
DANKO JONES<br />
Sleep Is The Enemy<br />
11 Songs (33:54) / erschienen 2006<br />
Die ersten Sonnenstrahlen kommen hervor<br />
und das ist genau die richtige Zeit,<br />
auch wieder ein Danko Jones-Album<br />
auszukramen, um es beim Grillen oder<br />
im Auto zu hören. „Sleep Is The Enemy“<br />
klingt eindeutig nach dem eigenwilligen<br />
Rocker und wartet zwar ohne Überraschungen<br />
auf, aber dafür mit viel guter<br />
Laune und geilen Riffs. Höhepunkt des<br />
Albums ist eindeutig „First Date“. Da<br />
bekommt man gleich selber Lust, eine<br />
Lady auszuführen, aber auch die restlichen<br />
Tracks wie „Baby Hates Me“ blasen<br />
jeden Anflug von Depression weg. Herr<br />
Jones hat zwar ein kurzweiliges Album<br />
geschaffen, das aber immer wieder seinen<br />
Weg in den Player finden wird.<br />
7 / 10 (Jenny Bombeck)<br />
Ich habe ja noch<br />
immer die leise<br />
Hoffnung, dass<br />
es eines Tages ein<br />
neues Album von<br />
Nagelfar geben<br />
wird, doch ist auch<br />
die Neuauflage von<br />
deren Debüt „Hünengrab im Herbst“<br />
ein willkommener Anlass, um sich mal<br />
wieder mit dieser Pioniermacht der deutschen<br />
Black <strong>Metal</strong>-Szene zu befassen.<br />
Im Gegensatz zu späteren Releases wirkt<br />
das Debüt, das original im Jahr 1997<br />
erschienen ist, noch holpriger, weniger<br />
durchdacht, dafür aber auch impulsiver.<br />
Vor allem ein Song wie „Seelenland“ generiert<br />
eine schmerzhaft-melancholische<br />
Stimmung, während „Bildnis der Apokalypse“<br />
die schnelle, brachialere Seite Nagelfars<br />
zum Ausdruck bringt. Mit „Fressen<br />
der Raben“ gibt es außerdem noch<br />
einen Bonus-Track zu hören, der auf der<br />
originalen Version nicht enthalten ist und<br />
der durch seine rohe Produktion und den<br />
krassen Gesang überzeugt. Wer also bisher<br />
noch nicht das Vergnügen hatte, sich<br />
mit Nagelfar auseinanderzusetzen, der<br />
kann diesen Re-Release als Anlass nehmen<br />
und erkennen, wie wegweisend die<br />
Band für den deutschen Black <strong>Metal</strong> war.<br />
8 / 10 (Dorian Gorr)<br />
Black <strong>Metal</strong><br />
KRYPT<br />
Preludes To Death<br />
9 Songs (50:24) / erschienen 2008<br />
Ich trauere Tsjuder noch immer nach.<br />
Doch mittlerweile gibt es immerhin Ersatz.<br />
Krypt sind die Tsjuder-Nachfolgeband<br />
in der Blondschopf Nag nun sein<br />
Unwesen treibt. Und tatsächlich, die<br />
Songs auf diesem Debüt hätten so auch<br />
allesamt auf einen Tsjuder-Release gepasst<br />
und überzeugen eigentlich auf gleiche<br />
Weise wie Tsjuder es immer konnten,<br />
nämlich mit rohem, unverfälschten Black<br />
<strong>Metal</strong>, frei von allen anderen Einflüssen.<br />
Dass dieser engstirnige Mix auf Dauer<br />
den Hörer nicht langweilt, schaffen nur<br />
wenige Bands. Tsjuder und Krypt gehören<br />
jedoch zweifellos dazu. Songs wie<br />
„Death Satan Black <strong>Metal</strong>“ oder „Hells<br />
Grim Tyrant“ zeigen das. Klasse Album!<br />
9 / 10 (Dorian Gorr)<br />
Seite 75<br />
Glaubt man Vic<br />
Records, so ist<br />
Sear Bliss‘ 2004er<br />
Werk „Glory And<br />
Perdition“ hierzulande<br />
kaum zu<br />
erstehen, doch das<br />
soll sich mit dem<br />
Re-Release dieser Scheibe nun ändern.<br />
Sear Bliss zählen wohl unangefochten zu<br />
der kleinen Spitze an <strong>Metal</strong>-Bands, die<br />
sich über die Landesgrenzen von Ungarn<br />
hinaus einen Namen bei Fans düsterer<br />
Schwarzmetall-Klänge machen konnten.<br />
Und „Glory And Perdition“ ist für die positive<br />
Reputation mitverantwortlich, denn<br />
auf diesem Album präsentiert sich die<br />
Band um András Nagy von ihrer besten<br />
Seite. Statt monoton Blastbeats hageln<br />
zu lassen, werden kosmisch angehauchte<br />
Synthesizer eingebettet, melodische Riffs<br />
gespielt und dann doch wieder die volle<br />
Breitseite geboten. Beeindruckend ist<br />
dabei, wie vielseitig Nagy das Keyboard<br />
einzusetzen vermag und die unterschiedlichsten<br />
Klänge aus dem Tasteninstrument<br />
zaubert, um so eine beeindruckend<br />
mystische Klangkulisse zu schaffen, wie<br />
sie hierzulande kaum eine Band erschaffen<br />
kann. Ein Sahnehäubchen ist außerdem<br />
der Gastauftritt von Attila Csihar.<br />
8 / 10 (Dorian Gorr)<br />
Black <strong>Metal</strong><br />
SHINING<br />
IV - The Eerie Cold<br />
6 Songs (40:46) / erschienen 2005<br />
Künstler haben (meist) einen an der Waffel,<br />
so auch Niklas Kvarforth, der zweifellos<br />
im Fokus bei Shining steht. Und<br />
den Menschen Kvarforth mag und sollte<br />
man kritisch sehen, musikalisch sind Shining<br />
jedoch auch auf ihrem vierten Album<br />
über jeden Zweifel erhaben. Kaum<br />
eine Band vermag es, so eine düstere<br />
Stimmung, so viel Depression, Selbsthass<br />
und rohe Gewalt zum Ausdruck zu<br />
bringen, wie diese Schweden. Vor allem<br />
das Spiel mit Piano-Parts, gefolgt von<br />
Black <strong>Metal</strong>-Riffs und der einzigartigen<br />
Stimme Kvarforths, ist ein Erlebnis. Und<br />
wenn dann noch gesprochene Samples<br />
(unter anderem Christian Bale) zum Einsatz<br />
kommen, ist die Gänsehaut perfekt.<br />
8 / 10 (Dorian Gorr)