8 - Metal Mirror
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CD-REVIEWS - AKTUELLE VERÖFFENTLICHUNGEN<br />
Black <strong>Metal</strong><br />
CONSPIRACY<br />
Concordat<br />
8 Songs (42:59) / erscheint am 22.5.<br />
(Pulverised|Soulfood)<br />
Carpathian Wolf nennt sich der Herr, der<br />
für die Musik von Conspiracy aus Holland<br />
verantwortlich ist. Und selten war<br />
ich mir so sicher: In einer Bandkollaboration<br />
hätte der Herr aus diesen durchweg<br />
überzeugenden Ansätzen mehr herausholen<br />
können. Der Sound ist in Ordnung,<br />
die melodischen Intermezzi sorgen für<br />
Abwechslung und die dumpfen Vocals<br />
geben dem ganzen die richtige Stimmung.<br />
Was an „Concordat“ jedoch stört,<br />
dass sind die teilweise endlos wirkenden<br />
Songs, die oftmals ab der Hälfte kaum<br />
noch etwas zu bieten haben und belanglos<br />
vor sich hin dümpeln. Bestes Beispiel ist<br />
„Limited To 666“, der in der ersten Hälfte<br />
kurz, knackig und geil groovig ausfällt,<br />
gegen Ende aber enorm abflacht. Das ist<br />
leider repräsentativ für das Album.<br />
6 / 10 (Dorian Gorr)<br />
Thrash <strong>Metal</strong><br />
AOR<br />
COVERED CALL<br />
Money Never Sleeps<br />
10 Songs (42:00) / erschienen am 27.3. (Blistering|Edel)<br />
Die Schweden Covered Call sind mit ihrem<br />
Erstling heiße Anwärter auf einen Preis für<br />
das hässlichste Cover-Artwork. Zum Glück<br />
spiegelt sich dieses Scheusal nicht in der<br />
Musik wieder und so ist der erste Überraschungseffekt<br />
schon mal geglückt, denn<br />
eine waschechte und nicht mal schlechte<br />
Rockplatte hätte ich nun wirklich nicht erwartet.<br />
Aber so richtig schief gehen kann es<br />
eigentlich auch nicht, wenn man sich für die<br />
Vocals einen Thomas Vikström ans Mikro holt, der unter anderem schon bei Candlemass<br />
und Stormwind stationiert war. Ein so ausdrucksstarker Sänger holt selbst<br />
aus einer extrem langweiligen Ballade noch alles Mögliche heraus und zeichnet sich<br />
dafür verantwortlich, dass „Money Never Sleeps“ trotz mangelnder Eigenständigkeit<br />
und beschränktem Ideenreichtum eine nette AOR-Scheibe geworden ist, die sich<br />
durch ihre eingängigen Hooks hervorragend zum Nebenbeihören und Mitschunkeln<br />
eignet. Das Album tut keinem weh und ist für eine breite Masse tauglich, ohne jedoch<br />
wirkliches Hitpotenzial zu entwickeln. Wer sich von der Hülle nicht abschrecken<br />
lässt, ein Ohr riskiert und dazu noch im besten Fall auf Journey und Konsorten steht,<br />
dürfte hier zumindest kurzzeitig Zerstreuung finden und sich pudelwohl fühlen<br />
6 / 10 (Miriam Görge)<br />
Progressive Death <strong>Metal</strong><br />
CROWN THE LOST<br />
Blind Faith Loyalty<br />
10 Songs (54:34) / erschienen am 17.4. (Cruz Del Sur|Alive)<br />
Das zweite Album dieser US-Amerikaner erfüllt keineswegs die<br />
Erwartungen, die ich an ein Thrash <strong>Metal</strong>-Album habe. Auf der<br />
Pro-Seite stehen zwar viele melodische Gitarrenparts und gekonnte<br />
Soli, doch weniger zufrieden bin ich mit dem Gesang auf „Blind Faith Loyalty“.<br />
Frontsänger Chris Renaldi kann sich offensichtlich nicht entscheiden, welche<br />
Stimme er benutzen möchte. Kurzzeitige Power <strong>Metal</strong>-Vocals á la Hammerfall wechseln<br />
abrupt in rohes Shouting, das aber viel zu kraftlos ist. Ebenfalls negativ fällt auf,<br />
dass die Gesangsmelodien eigentlich durchweg gleich sind. Die Riffs bleiben zwar<br />
konstant gut und zeugen von einigem Potenzial, dennoch wird „Blind Faith Loyalty“<br />
vermutlich nicht vielen Thrash <strong>Metal</strong>lern in die Sammlung kommen.<br />
5 / 10 (Bastian Gorr)<br />
Melodic Death <strong>Metal</strong><br />
DARKNESS BY OATH<br />
Fear Yourself<br />
10 Songs (40:59) / erschienen am 27.3. (Cyclone Empire)<br />
Eine talentierte spanische Melo-Death-Combo kommt uns mit Darkness By Oath auf<br />
den (Platten)Teller. Viele Parallelen, besonders zu At The Gates, aber auch zu Amon<br />
Amarth oder In Flames sind zu erkennen. Doch gehen die Jungs mit einer solchen Power<br />
vor, dass man ihnen das nicht zum Vorwurf machen kann. Fiese, grelle und dunkle<br />
Vocals, groovende Melodic-Parts und der Wille zur Originalität sind zu erkennen und<br />
zu hören. Ganz selten gibt es mal Durchhänger oder Schnulzengeträller, wie bei anderen<br />
„Melancholic“ Death <strong>Metal</strong>-Vertretern, die oft mehr kopieren als erschaffen. Mir<br />
gefallen auf „Fear Yourself“ besonders der Opener und „I Escape From”. Leider ist in<br />
diesem Genre Wiedererkennungswert selten, was auch hier zutrifft. Dennoch haben<br />
wir ein kraftvolles und solides Gesamtwerk, das gerade so aus dem Einheitsbrei hervorsticht,<br />
eventuell ja weil es mich an gute. alte und rohere Zeiten des Genres erinnert.<br />
7 / 10 (Elvis Dolff)<br />
Seite 61<br />
DEAD EYED SLEEPER<br />
Through The Forests Of Nonentities<br />
9 Songs (xx:xx) / erscheint am 15.5.<br />
(Supreme Chaos Records|Soulfood)<br />
Musikalisch hat diese relativ frische<br />
Death <strong>Metal</strong>-Band einiges auf dem Kasten.<br />
Nicht nur, dass die Vocals zwischen<br />
richtig tief und hoch keifend variieren<br />
können und der Drummer Blastbeats aus<br />
dem Handgelenk schüttelt, nein, die Truppe<br />
stellt außerdem unter Beweis, dass<br />
sie klassisch komponieren können und<br />
verfeineren ihren Death <strong>Metal</strong> nicht nur<br />
mit den mittlerweile öfter vorfindbaren,<br />
progressiven Wirr-Warr-Riffs und Quasi-<br />
Jazz-Einlagen, sondern auch an wenigen<br />
Stellen mit klassischen Instrumenten, die<br />
meist einen interessanten Kontrast darstellen<br />
und das generell atmosphärisch<br />
anmutende Death <strong>Metal</strong>-Album weiter<br />
vom Rest des Szenebreis abheben. Ob<br />
Dead Eyed Sleeper damit „definitiv das<br />
nächste große Death <strong>Metal</strong>-Ding“ (so<br />
das Label) sind, mag ich zu dem Zeitpunkt<br />
nicht beurteilen, aber eines hat die<br />
Band ihrer Konkurrenz voraus: Vielfalt<br />
und Charakter. Dennoch ist es manchmal<br />
schwer, sich durch die Arrangements<br />
zu wuseln, das haben auf diesem Sektor<br />
Obscura jüngst noch überzeugender und<br />
songdienlicher geschafft - ohne dabei an<br />
musikalischer Finesse einzubüßen.<br />
7 / 10 (Dorian Gorr)