8 - Metal Mirror
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CD-REVIEWS - AKTUELLE VERÖFFENTLICHUNGEN<br />
Rock<br />
Thrash <strong>Metal</strong><br />
Melodic Rock<br />
STRAIGHT FRANK<br />
And We Walked By With A Bag Full<br />
Of Money<br />
11 Songs (38:27) / erscheint Anfang Mai<br />
(Bodog|Sound Pollution)<br />
Mit harten Klängen haben Straight Frank<br />
nicht viel am Hut, aber umso chilliger ist<br />
ihr neues Album, das durch den höchst<br />
angenehmen Gesang und die recht verspielten<br />
Gitarrenklänge überzeugen<br />
kann. Kopfhörer auf die Lauscher, ab auf<br />
das Bett und bei eingängigen Tracks á la<br />
„Bullet“ und „Break Up The Band“ mal<br />
so richtig entspannen. Schade ist lediglich,<br />
dass ein so richtiges Highlight auf<br />
dem Album fehlt. Die Songs wirken ein<br />
wenig zu glatt poliert, so dass sie sich<br />
nicht nachhaltig im Hirn festsetzen können.<br />
6 / 10 (Jenny Bombeck)<br />
Death <strong>Metal</strong><br />
TARDY BROTHERS<br />
Bloodline<br />
9 Songs (38:26) / erschienen am 20.3. (Candlelight)<br />
SUBMISSION<br />
Code Of Conspiracy<br />
11 Songs (52:07) / erschienen am 24.4.<br />
(Blistering|Edel)<br />
Submission kommen aus Dänemark und<br />
werden wohl desöfteren die eine oder<br />
andere Scheibe von The Haunted gehört<br />
haben. Machine Head und - gerade bei<br />
den clean-gesungenen Passagen - Soilwork<br />
scheinen in Bandkreisen auch sehr<br />
beliebt zu sein. Der Hörer bekommt hier<br />
richtig gut gespielten, modernen Thrash<br />
<strong>Metal</strong> mit abwechslungsreichen Arrangements<br />
um die Ohren geprügelt. Das Ganze<br />
klingt dank Jacob Hansen, der hinter<br />
den Reglern saß, ordentlich druckvoll<br />
und differenziert. Technisch ist das soweit<br />
einwandfrei, jetzt müssen sich Submission<br />
nur noch emanzipieren.<br />
7 / 10 (Heiko Lüker)<br />
Schon lange planten die beiden Brüder Donald und John<br />
Tardy ein Album, auf dem sie nicht, wie in ihrer Hauptband<br />
Obituary, völlig im Death <strong>Metal</strong> festgenagelt sein<br />
würden und so überrascht es nicht, dass „Bloodline“ mit<br />
einem entspanntem und rockigen Songwriting daher<br />
kommt. Zusätzlich holte man sich vier Gastgitarristen<br />
an Bord, die durch ihre Soli den Songs ebenfalls noch einmal einen eigenen Stempel<br />
aufdrücken und so das Gesamtwerk „Bloodline“ noch ein wenig spannender machen.<br />
Die Gästeliste setzt sich aus ehemaligen (Jerry Tidwell von Executioner) und aktuellen<br />
(Ralph Santolla von Obituary) Weggefährten sowie zwei befreundeten Musikern<br />
zusammen. Insgesamt ein schönes Stück <strong>Metal</strong>, frei von den durch Obituary gesteckten<br />
Grenzen.<br />
7 / 10 (Michael Haal)<br />
Thrash <strong>Metal</strong><br />
TESTAMENT<br />
Live At Eindhoven 87<br />
10 Songs (45:41) / erschienen am 14.4. (Prosthetic)<br />
Braucht da jemand Geld? Naja, den Testament-Fans dürfte<br />
es egal sein, denn „Live At Eindhoven“ entführt die Thrash-<br />
Maniacs zurück ins Jahr 1987 zu einem durchaus ansprechenden<br />
Gig der Truppe um Paradiesvogel Chuck Billy. Songs wie<br />
„Burnt Offerings“, „Apocalyptic City“ oder natürlich der ewige Killer „Over The<br />
Wall“ bilden auch hier das Rückgrat einer Show, die uns in rumpeligem, aber hörbaren<br />
Achtziger-Sound hinterlassen wurde. Den Vorteil, den dieser doch eher altmodische<br />
Sound mit sich bringt: Die Platte wirkt keinesfalls glattpoliert, sondern verprüht originale<br />
Festival-Sound-Atmosphäre, eine Tatsache, die sich unter Umständen aber auch<br />
als Nachteil auslegen lässt. Eher schade ist, dass das Live-Album mit einer Spielzeit<br />
von einer guten Dreiviertelstunde recht kurz ausgefallen ist. Dennoch: Wer auf Old-<br />
School-Sound und Testament steht, wird hier seine Freude haben.<br />
7 / 10 (Dorian Gorr)<br />
Seite 70<br />
SUNSTORM<br />
House Of Dreams<br />
11 Songs (49:11) / erschienen am 17.4. (Frontiers)<br />
Es ist erstaunlich, wie sich die Zeiten ändern.<br />
In den Achtzigern hätten Sunstorm<br />
mit „House Of Dreams“ vermutlich riesige<br />
Hallen gefüllt und wären zum Soundtrack<br />
für so manchen Bierzelt-Abend<br />
geworden und heute lockt melodischer<br />
Rock, wie ihn die Band um Ausnahmesänger<br />
Joe Lynn Turner zelebriert, kaum<br />
noch Leute in die Locations. Dabei kann<br />
man Sunstorm nicht viel vorwerfen. Lediglich<br />
die Tatsache, dass sie sich etwas<br />
zu offensichtlich an das AOR-Handbuch<br />
halten, lässt sich der Truppe ankreiden.<br />
Da gibt es schmalzige Refrains, melodische<br />
Soli und die obligatorische Piano-<br />
Ballade, die aber eher gezwungen als<br />
ehrlich herüber kommt. Doch letztlich<br />
ändert das nicht viel an der Tatsache, dass<br />
„House Of Dreams“ jede Menge anständige<br />
Musik enthält. Vor allem die Synthesizer-Arbeit<br />
und natürlich Turners Vocals<br />
beeindrucken auf diesem Album. Doch<br />
wenn Sunstorm noch weiter nach oben<br />
stürmen wollen, müssen sie die AOR-<br />
Ketten sprengen und mutiger werden.<br />
7 / 10 (Dorian Gorr)<br />
Instrumental Rock<br />
THE BAKERTON GROUP<br />
El Rojo<br />
10 Songs (47:15) / erschienen am 17.4.<br />
(Weathermaker|Soulfood)<br />
Bei der Bakerton Group handelt es sich<br />
um einen Sidekick von Clutch, der mit<br />
„El Rojo“ ein Blues-Instrumental-Rock<br />
Album präsentiert, das bis auf ein wirklich<br />
hübsches Cover nicht glänzen kann.<br />
Man wartet bei jedem Track darauf, dass<br />
etwas passiert, eine Art Spannungbogen<br />
kann vielleicht gerade einmal „Bien Clásico“<br />
aufweisen. Wirklich Fahrt nimmt<br />
das Album höchstens beim Opener auf<br />
– und das für nicht einmal zwei Minuten.<br />
Danach geht es mehr als gemächlich<br />
zur Sache, trauriger Gipfel der Platte ist<br />
„Work‘em“, das auf sieben Minuten quälend<br />
langsam dahin plätschert. An sich<br />
wirkt das Album lustlos dahin gejammt<br />
und die Pentatonik wird derart unkreativ<br />
rauf und runter gedudelt, das einem nach<br />
spätestens drei Songs das Interesse am<br />
Hören vergeht. Für Blues-Fanatiker mag<br />
das vielleicht ein Probehören wert sein,<br />
für alle anderen eher nicht, es sei denn<br />
zum Einschlafen oder im Fahrstuhl.<br />
2 / 10 (Marcel Reefmann)