8 Verfahrensvermerke - Gemeinde Schwalmtal

Für die übrigen im Fachbeitrag Landschaft vorgeschlagenen Maßnahmen im
Landschaftsraum ist der Flächennutzungsplan aufgrund seiner fehlenden Außenwirkung
nicht das geeignete Instrument. Sinnvoller ist eine Einarbeitung
der erarbeiteten Vorschläge zur Biotopentwicklung, Gewässerrenaturierung,
Biotopvernetzung und landschaftlicher Anreicherung in den Landschaftsplan.
Durch seinen Rechtscharakter als Verordnung entfaltet der Landschaftsplan
eine unmittelbare Rechtswirkung für Dritte und kann daher weitaus besser
durchgesetzt werden als vergleichbare Darstellungen im Flächennutzungsplan.
2.4.2 Kompensation von Eingriffen
Der Flächennutzungsplan erhält durch die Übernahme der Eingriffs-/ Ausgleichsregelung
aus dem Naturschutzrecht mit den rechtlichen Vorgaben des
§1a BauGB in die Bauleitplanung ein besonderes naturschutzrechtliches Gewicht.
Demnach kann der Ausgleich der zu erwartenden Eingriffe in Natur und
Landschaft durch geeignete Darstellungen nach § 5 BauGB als Flächen zum
Ausgleich auf Ebene der Flächennutzungsplanung erfolgen. Die räumliche Definition
von Kompensationsflächen für Eingriffe in Natur und Landschaft ist ein
wesentlicher Bestandteil der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes.
Flächen für Ausgleichsmaßnahmen gemäß § 1a Abs. 3 BauGB
Im Fachbeitrag Landschaft sind diejenigen Flächen dargestellt, auf denen Ersatzmaßnahmen
aus landschaftsplanerischer Sicht grundsätzlich sinnvoll wären.
Dies sind vor allem:
• Flächen mit hohem ökologischen Potenzial aber "falscher" Nutzung (z. B.
intensiv landwirtschaftlich genutzte Bachtäler),
• Randzonen von ökologisch hochwertigen Biotopstrukturen (Feuchtbiotope,
naturnahe Waldflächen, etc.),
• Bereiche, in denen sich Vernetzungsstrukturen für hochwertige Biotope
aufbauen lassen,
• erosionsgefährdete Bereiche, die durch Entwicklungsmaßnahmen in ihrem
Gefährdungspotenzial gemindert werden sollen.
Diese aus fachlicher Sicht geeigneten Flächen für Ausgleichsmaßnahmen werden
im Fachbeitrag Landschaft in der Karte „Entwicklungsplan Natur und
Landschaft – aus landschaftspflegerischer Sicht geeignete potentielle Ausgleichsflächen“
dargestellt. Außerdem werden für die einzelnen Flächen geeignete
Maßnahmen vorgeschlagen. Dieses Angebot grundsätzlich geeigneter
Flächen wird nun in einem nächsten Schritt den tatsächlich erforderlichen
Ausgleichsflächen gegenübergestellt. Hierfür erfolgt im Fachbeitrag Landschaft
eine überschlägige Kompensationsprognose für die dargestellten Eingriffe
in Natur und Landschaft. Die Ergebnisse dieser Kompensationsprognose
sind im Kapitel „Eingriffs- Ausgleichs- Bilanzierung“ des vorliegenden Erläuterungsberichtes
ausführlich dargestellt.
planungsbüro b. m. wegmann, essen stand 22.11.2005 34