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Universität Hamburg - Institut für Kirchenbau und kirchliche Kunst ...

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werden wird, denn es handelt sich mit Nientiedt gesprochen um ein „Weltdorf <strong>für</strong> innere<br />

Abenteuer.“ 181 Wie sich gleich herausstellen wird lässt sich Taizé als Dorf <strong>und</strong> als Raum des<br />

Lebens der Kommunität verorten. Zudem ist Taizé aber auch ein „Weltdorf“ in dem Sinne,<br />

dass beinahe jede Woche dort real Menschen aus nahezu allen Teilen der Welt<br />

zusammenkommen, was es in jedem Fall heterotopisch macht. Auch die verschiedenen<br />

Häuser <strong>und</strong> Bereiche auf dem Gelände der Kommunität tragen Bezeichnungen von Ländern<br />

<strong>und</strong> bedeutsamen Orten der Welt, so kommt die Welt auch symbolisch<br />

zusammen. 182 Außerdem gehen die Brüder selbst in die Welt <strong>und</strong> leben an anderen Orten, was<br />

die Kommunität auch anderswo – netzartig – verortbar werden lässt. Die „inneren Abenteuer“<br />

geben einen Hinweis auf „Räume“, die noch mit einem Außen korrelieren, sich zu einem<br />

großen Teil aber im Inneren entfalten <strong>und</strong> möglicherweise von dort wieder nach außen<br />

wirken.<br />

4.2.1 Taizé – ein realer Ort<br />

Foucault interessierte sich <strong>für</strong> „reale Orte, jenseits aller Orte“, solche die also gleichzeitig im<br />

physischen Raum verortbar <strong>und</strong> auf eine besondere Weise „jenseitig“ sind, im Sinne eines<br />

deutlichen Bruchs mit dem Umraum. Taizé findet sich auf Landkarten – 46° Nord, 4° Ost –<br />

<strong>und</strong> dementsprechend kann man das Dorf bei Google Earth auch virtuell aus verschiedenen<br />

Perspektiven betrachten. 183 Dabei ist bemerkenswert, dass die festen <strong>und</strong> temporären Gebäude<br />

der Kommunität – mit letzteren sind die großen blauen Zelte <strong>und</strong> die vielen Privatzelte<br />

gemeint – sich links der Dorfstraße ansiedeln, wie eine Art Neubaugebiet, das „jedes Jahr im<br />

Februar“ 184 neu aufgebaut wird <strong>und</strong> ihnen gegenüber, entlang der rechten Seite befinden sich<br />

die älteren Baracken, die Versöhnungskirche <strong>und</strong> sozusagen ein Dorfplatz, auf dem sich ein<br />

Großteil des Lebens in Taizé ereignet, beispielsweise finden dort Bibelarbeiten statt <strong>und</strong> es<br />

wird gemeinsam gegessen. So entsteht aus der Vogelperspektive ein viereckiger Raum, mit<br />

kleinen Anhängen südlich <strong>und</strong> nördlich. Von Süden kommend, befindet sich der alte Teil des<br />

Dorfes, in dem die Häuser der ca. 165 Dorfeinwohner stehen <strong>und</strong> wo sich auch die<br />

181<br />

Vgl.: Buchtitel bei Nientiedt.<br />

182<br />

Vgl.: beispielsweise „Douala“ ist die größte Stadt in Kamerun <strong>und</strong> bezeichnet in Taizé den Zeltplatz.<br />

http://www.kdjc.de/taize_chemnitz/index2.php?option=com_content&do_pdf=1&id=14 (zuletzt eingesehen am<br />

16.08.2011).<br />

183<br />

Vgl.: Taizé-Map. http://www.maplandia.com/france/bourgogne/saone-et-loire/macon/taize/ (zuletzt<br />

eingesehen am 16.08.2011).<br />

184<br />

Vgl.: Seiterich-Kreuzkamp. Die Zeltstadt. In: Taizé: Den Geist Gottes atmen. S. 24.<br />

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