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Universität Hamburg - Institut für Kirchenbau und kirchliche Kunst ...

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Eckart Failing <strong>und</strong> Hans-Günter Heimbrock (Hg.): Gelebte Religion wahrnehmen.<br />

Lebenswelt - Alltagskultur - Religionspraxis. Stuttgart, Berlin: Kohlhammer, S. 91–122, hier<br />

insbes. Punkt 5.2: Der ganz andere Raum: Michel Foucaults Theorem der Heterotopie.<br />

Fußnote 86: Mertin, Andreas. <strong>Kirchenbau</strong> als Heterotop.<br />

http://www.theomag.de/28/am111.htm (zuletzt eingesehen am 15.08.2011.)<br />

[…] „Zunächst einmal aber kann <strong>Kirchenbau</strong> gr<strong>und</strong>sätzlich als die paradoxe Aufgabe<br />

beschrieben werden, bewusst Heterotope, das heißt Andere Räume im von Michel Foucault[2]<br />

beschriebenen Sinne zu schaffen - <strong>und</strong> damit Alteritätserfahrungen zu ermöglichen -, die als<br />

solche freilich gar nicht geschaffen werden können, sondern allenfalls das Ergebnis eines<br />

Zufalls oder einer längeren Entwicklung sind.“ […]<br />

Fußnote 87: Mertin, Andreas. Raum-Lektüren. http://www.theomag.de/54/am248.htm<br />

(zuletzt eingesehen am 15.08.2011).<br />

[…] „Heterotopie ist zwischenzeitlich ein Modewort geworden, ohne dass das in der Sache<br />

liegende Motiv befördert worden wäre. Genutzt wird das Wort quasi als schulterklopfende<br />

selbstermächtigende Zuweisung („wir bilden den Ort, von dem aus die Gesellschaft reflektiert<br />

wird“). Dass Foucault auch Bordelle, Kolonien <strong>und</strong> Friedhöfe als Heterotopien bezeichnet<br />

hatte, wird dabei gerne unterschlagen. Das aber bildet erst die notwendige Fremdheit aus. Die<br />

Klientel, die im Augenblick über die religiöse Raumgestaltung entscheidet möchte nämlich<br />

gar keine Heterotopien im Foucault’schen Sinne, sie möchte auch keine Utopien, sondern sie<br />

möchte Sicherheit stiftende Orte des vertrauten Rückzugs aus einer als zu komplex <strong>und</strong><br />

hektisch erfahrenen Umwelt. Funktional geht es um religiöse Chill-Out-Szenarien. Aber wie<br />

in der Disco dienen diese nur als entlastendes Beiwerk zum eigentlichen Geschehen. Der<br />

Chill-Out-Raum ist nicht die Heterotopie des Techno-Geschehens, sondern dessen<br />

revitalisierender Bestandteil. Ich vermute, dass die Mehrzahl derer, die heute religiöse Räume<br />

gestalten, die Religion in einer ähnlichen Dienstleistung im Blick auf das Funktionieren der<br />

Gesellschaft sehen.“ […]<br />

Fußnote 143: Raschzok, Klaus. Die Sprache des Kirchenraumes.<br />

http://www.ekmd.de/attachment/aa234c91bdabf36adbf227d333e5305b/1df89ed0489cb2689e<br />

d11df8035b9dade78b32db32d/Raschzok_Die_Sprache_des_Kirchenraumes.pdf (zuletzt<br />

eingesehen am 16.08. 2011).<br />

[…] „Primär gottesdienstliche <strong>und</strong> scheinbar außergottesdienstliche Nutzung eines Kirchen-<br />

gebäudes sind jedoch eng aufeinander bezogen. Es ist daher danach zu fragen, welche<br />

wechselseitigen Zusammenhänge sich dabei entfalten <strong>und</strong> zu wirken beginnen. Entscheidend<br />

ist, die spezifische Öffentlichkeitsdimension von Kirchengebäuden zu beachten. Sie gehören<br />

nicht nur dem kleinen Kreis der binnengemeindlich kirchlich Engagierten.“ […]<br />

Fußnote 144: […] „Der Kirchenraum ist als ein transparenter Übergangsraum zwischen<br />

Lebens- <strong>und</strong> Glaubensgestaltung zu verstehen, im Sinne eines spirituellen Potenzials, das in<br />

die jeweils eigene Lebensgestalt transformiert werden kann.“ […]<br />

Fußnote 145: […] „Es ist <strong>für</strong> gar nicht immer erforderlich, dass sich in ihm eine auch im<br />

empirischen Sinne repräsentative Gemeinde versammelt. Vielmehr genügt eine<br />

stellvertretende (<strong>und</strong> im Extremfall zahlenmäßig sehr kleine) feiernde „Gemeinde“, da der<br />

Kirchenraum ja bereits mit den Lebens-, Glaubens- <strong>und</strong> Gebetsspuren derer angefüllt ist,<br />

welche die Woche über dort Zuflucht, Stille <strong>und</strong> das Gebet gesucht haben, <strong>und</strong> diese<br />

„Alltagsspuren“ nun erneut mit den expliziten Gottesdienstspuren zu einer<br />

Einheit verb<strong>und</strong>en werden.“ […]<br />

Fußnote 146: […] „Ein Kirchenraum erzählt seine Gottesdienst- <strong>und</strong> Gebetsgeschichte. Für<br />

den, der die Christus-Spuren zu lesen vermag, wird Christus im Raum wieder<br />

gegenwärtig.“[…]<br />

Fußnote 167: Ateliers et Presses de Taizé. Taizé feiert sein 70-jähriges Bestehen.<br />

Artikel auf der Homepage der Kommunität Taizé. http://www.taize.fr/de_article11167.html<br />

(zuletzt eingesehen am 16.08.2011. […] „Taizé feiert sein 70-jähriges Bestehen“ […]<br />

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