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Journalismus in der Berliner Republik - Netzwerk Recherche

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Vorwort<br />

Laubsägenbastler, Chronisten und Getriebene – Gibt es e<strong>in</strong>e<br />

Wer die Studie von Leif Kramp und Stephan Weichert<br />

liest, wird viele Überraschungen erleben und<br />

die Lektüre am Ende ganz sicher nicht als verschenkte<br />

Zeit empf<strong>in</strong>den. Denn die beiden Kommunikationsforscher<br />

br<strong>in</strong>gen die journalistischen<br />

Defizite und Schwachstellen <strong>in</strong> <strong>der</strong> „Berl<strong>in</strong>er <strong>Republik</strong>“<br />

auf den Punkt. Sie bündeln Kritik, Ressentiments,<br />

Überfor<strong>der</strong>ungen, offene und verdeckte<br />

Verb<strong>in</strong>dungen und Spezifika des Berl<strong>in</strong>er Milieus.<br />

Auffällig <strong>in</strong> <strong>der</strong> materialreichen und argumentativ<br />

gut gestützten Studie ist jedoch, dass fast alle<br />

Experten mit Selbstkritik nicht sparen. Die Erkenntnis,<br />

dass im Wechselspiel von Politik und Medien<br />

manches – vor allem aus <strong>der</strong> Perspektive <strong>der</strong> Mediennutzer<br />

– nicht zufrieden stellend läuft, hat sich<br />

offenbar durchgesetzt. Nur – Lösungen und wirksame<br />

Korrekturen haben die Akteure <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundespolitik<br />

(noch) nicht anzubieten.<br />

Die vorliegende Studie dient <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie dazu,<br />

das Wechselverhältnis <strong>der</strong> politisch-medialen Klasse<br />

<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> zu beschreiben, Problemzonen auszuleuchten<br />

und diese für die <strong>in</strong>teressierte Öffentlichkeit<br />

nachvollziehbar zu dokumentieren. Damit wird<br />

e<strong>in</strong> Fundament von Fakten und Argumenten präsentiert,<br />

dass weitere Debatten beflügeln kann –<br />

und soll.<br />

Die von netzwerk recherche herausgegebenen<br />

Studien haben vor allem zum Ziel, Diskurse anzustoßen<br />

und die Reflexion über die journalistische<br />

Praxis anzuregen. Mit den beiden Studien zum<br />

„Spannungsverhältnis von <strong>Journalismus</strong> und PR“<br />

und zur „Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Nachrichtenfaktoren <strong>in</strong><br />

politisch-mediale Klasse <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>?<br />

Deutschland“ ist uns dies bereits gelungen. Alle<br />

Publikationen s<strong>in</strong>d kostenfrei unter<br />

www.netzwerkreche.de verfügbar.<br />

Mit <strong>der</strong> Studie von Leif Kramp und Stephan Weichert<br />

ist aber noch e<strong>in</strong>e weitere Botschaft verbunden:<br />

Beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> den dichten und sehr offenen<br />

Interview-Passagen <strong>der</strong> ‚Berl<strong>in</strong>er Macher’ spürt<br />

man <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Zeile den S<strong>in</strong>n <strong>der</strong> direkten Befragung.<br />

Wenn jedes Jahr nur e<strong>in</strong> Dutzend kommunikationswissenschaftlicher<br />

Dissertationen auf e<strong>in</strong><br />

vergleichbares empirisches Fundament bauen und<br />

sich solchen relevanten medienpolitischen Themen<br />

zuwenden würden, wäre damit schon e<strong>in</strong> fulm<strong>in</strong>anter<br />

Erkenntnisfortschritt verbunden. Wäre. Aber:<br />

Die Publikation <strong>der</strong> 33 Interviews könnte ja als<br />

produktive Anstiftung für mehr kritischen Rationalismus<br />

und empirische Datenabsicherung <strong>in</strong> den<br />

Kommunikationswissenschaften wahrgenommen<br />

werden.<br />

Wir danken <strong>der</strong> Otto-Brenner-Stiftung (OBS), die<br />

im Rahmen ihrer Wissenschaftsför<strong>der</strong>ung dieses<br />

Projekt unterstützt hat.<br />

Allen an <strong>der</strong> Qualität e<strong>in</strong>er funktionierenden Öffentlichkeit<br />

Interessierten wünschen wir neue Erkenntnisse<br />

und spannende E<strong>in</strong>sichten zum ‚Raumschiff<br />

Berl<strong>in</strong>’. Setzen Sie die Studie auf die politische<br />

Agenda. Es lohnt sich.<br />

Dr. Thomas Leif<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> netzwerk recherche (nr)<br />

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