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Technische Grundsätze zum barrierefreien Bauen - Bundesinstitut ...

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24 TECHNISCHE GRUNDSÄTZE ZUM BARRIEREFREIEN BAUENRechtzeitige Einbindung in den PlanungsprozessWie bei anderen Bauvorhaben gilt auch hier, dass die Maßnahmen für eine Barrierefreiheitder Gebäude so früh wie möglich berücksichtigt werden müssen, um unnötigePlanungs- und Baukosten zu vermeiden. Für die Planung und Umsetzung vonBundesbaumaßnahmen steht dabei mit den "Richtlinien für die Durchführung vonBauaufgaben des Bundes (RBBau)" ein umfassender und detaillierter Handlungsleitfadenzur Verfügung.Dabei ist zu fordern, dass die Anforderungen des <strong>barrierefreien</strong> <strong>Bauen</strong>s in gleicherWeise (frühzeitig) zu berücksichtigen sind, wie etwa die Prinzipien der Nachhaltigkeitaus dem "Leitfaden nachhaltiges <strong>Bauen</strong>" (vgl. D 1.4 und E 1.5 RBBau). In besondererWeise sollte zudem bei den Bauunterhaltungsmaßnahmen auf die Maßnahmen des<strong>barrierefreien</strong> <strong>Bauen</strong>s Rücksicht genommen werden, da hier eine sinnvolle und kostengünstigeVerknüpfung verschiedener Ziele möglich ist. Ein Ansatzpunkt bietetsich über Baubegehungen nach C 3.1. RBBau zur Erfassung möglicherweise nötigerBaumaßnahmen. Hierbei können die besonderen Ansprüche <strong>barrierefreien</strong> <strong>Bauen</strong>s indie Beurteilung einfließen. Ein besonderes Augenmerk ist in diesem Zusammenhangauch auf eine ausreichende Mittelanforderung zu legen.Nicht alles geht sofortGerade bei Bestandsmaßnahmen muss man davon ausgehen, dass nicht alles wasgewünscht wird und nötig ist, auch unmittelbar umzusetzen ist. Es kommt also gegebenenfallsdarauf an, ein Gesamtpaket an Maßnahmen zu schnüren, das in einzelnenEtappen umgesetzt werden kann. Dazu ist es wichtig Prioritäten abhängig vomtechnisch und finanziell Realisierbaren festzulegen. So kann ein schrittweiser Umbaudazu führen, dass zunächst nur die Barrieren in einem Bereich, etwa im Gebäude abschafftwerden, dafür aber die Zugänglichkeit an anderer Stelle zunächst weiter erschwertist. Oder es werden nicht alle Toilettenanlagen zur gleichen Zeit saniert,sondern es wird getrennt nach verschiedenen Strängen vorgegangen. Betroffenewerden dadurch im Ernstfall zwar nach wie vor behindert. Aber ist dies nicht besserals auf Maßnahmen gänzlich zu verzichten? Entscheidend ist, dass im Vorfeld gründlichgeplant wird. Nur so lassen sich unnötige Kosten vermeiden.Barrierearm statt barrierefreiImmer wieder sind also Kompromisse gefragt. Auch eine Lösung, die Normen nichtvollständig umsetzt, kann <strong>zum</strong>indest zu einer Reduzierung von Barrieren führen.Nutzungsverbesserungen für die Betroffenen sind damit gleichwohl verbunden."Barrierearm" statt "Barrierefrei" heißt die Leitlinie. Und auch hier gilt: Ist eine Lösung,die eine Barriere mit annehmbaren Kompromissen reduziert, nicht besser alsder gänzliche Verzicht auf solche Maßnahmen? Gefragt sind jedoch nicht verallgemeinerndeLösungen, vielmehr geht es um intelligente Lösungen im Detail.BBR-Online-Publikation, Juli 2005 Kapitel 4

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