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Inklusion durch Partizipation: Ein Beitrag von ... - BBE

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TalkrundeMehrheit damit verbunden ist, umdies entsprechend umsetzen zukönnen. Aber ich gebe Ihnen Recht,dass es Menschen gibt, die bereitsseit sehr langer Zeit in Deutschlandsind und noch nie gewählt haben.Dies ist de facto ein Missstand.Aber hierzu müssen eben zunächstdie politischen Rahmenbedingungengeändert werden. Auch alsMigrant_innenorganisation kannman <strong>von</strong> den Parteien fordern,mehr Kandidat_innen aufzustellen.Zu Ihrer zweiten Frage: Ich habebeispielsweise in Stuttgart einenAntrag an die Stadtverwaltung gestellt,um herauszufinden, welcheKonzeptionen entwickelt werdenmüssen, damit wir auf einen höherenAnteil an Migrant_innen inder Verwaltungsebene kommen.Da<strong>durch</strong> kann man über Antragsverfahreneinen bestimmten Druckentwickeln. Wenn man keine Visionenvor Augen hat, dann kannman nichts erreichen. Wenn wirdie guten Elemente in unserer Gesellschaftam Leben erhalten wollen,dann müssen wir die Weichenjetzt stellen und nicht in zwei oderdrei Jahren. Dafür muss man wiederholtkämpfen.Hugo Pariona (DiKom e.V.):Jeder <strong>von</strong> uns hat eine eigene Biografie.Jede einzelne Biografie ist unterschiedlich.Migrant_innen, egalaus welchem Land, haben somit einanderes Verständnis <strong>von</strong> Bildung.Häufig fehlt die Anerkennung fürdie ursprüngliche berufliche Qualifikationder Eltern. Ohne Anerkennungwerden häufig auch die Kinderauf der ähnlichen beruflichen Ebeneeingestuft – demnach zu tief. Wennsich Machtverhältnisse ändern sollen,dann sollten diese sich auch aufdiesen Ebenen ändern. In Frankfurtgibt es beispielsweise eine kommunaleAusländervertretung – diesehat aber nur beratende Funktion.Alle MO sollten eine gemeinsameDachorganisation bilden, um auchdie Parteien zu beraten und siefachlich zu unterstützen.Marianne Ballé Moudoumbou:Die kulturelle Ebene ist, insbesonderewas Schulen angeht, sehrwichtig. Die Aufrechterhaltung derBindung zur eigenen Kultur spielthierbei eine sehr wichtige Rolle,so dass auch die Eltern nicht dasGefühl haben, dass ihre Kinder<strong>von</strong> der eigenen Kultur entfremdetwerden.Zum Thema der Bündelung <strong>von</strong>Kompetenzen im entwicklungspolitischenBereich bestehen bereitssehr viele Institutionen. Wichtigist es, das Thema auf unterschiedlichenEbenen anzupacken, umeine hörbare Stimme zu erhalten.Asghar Eslami (kargah e.V.):Meiner Meinung nach haben wirein strukturelles Problem in diesemLand. <strong>Ein</strong>e Vernetzung untereinanderist unerlässlich, um einpaar Schritte weiter zu kommen.Aber um noch weiter zu kommen,brauchen wir in dieser Gesellschaftpolitische Entscheidungen. Warumhaben Migrant_innen aus europäischenLändern ein Wahlrecht aufkommunaler Ebene und Migrantenaus nichteuropäischen Staatenkein kommunales Wahlrecht? Wielange sollen wir warten, bis Regeleinrichtungenmerken, dass diesebei bestimmten Programmen zuwenig Teilnehmer_innen habenund dies <strong>durch</strong> Selbstkritik analysieren.Hierfür brauchen wir politischeEntscheidungen. Wie soll dieGesellschaft die politische <strong>Partizipation</strong>realisieren, wenn die Politikhierbei die Hauptverantwortungträgt und bei ihren Aktivitäten angewisse Grenzen stößt?Prof. Dr. Iman Attia:Sie haben Recht, wir können nichtwarten. Ich wollte mit meiner Äußerungbetonen, dass auch Regeleinrichtungeneinen <strong>Beitrag</strong> zu der<strong>Partizipation</strong> <strong>von</strong> Post-Migrant_innenleisten können. Der <strong>Beitrag</strong><strong>von</strong> MO wird auf der politischen,sozialen, kulturellen und institutionellenEbenen erbracht, dieserkann aber noch größer werden.Dr. Karamba Diaby:Es ist mir wichtig, dass wir differenzieren.Für die Änderungen deskommunalen Wahlrechtes brauchenwir eine 2/3-Mehrheit. Esgibt zwei Parteien, die eindeutigdafür sind. Im jetzigen Regierungsprogrammwird dieses Thema mitkeinem Satz erwähnt. Es liegt alsoin unseren Händen. Wenn man diesenZustand ändern möchte, dannmuss man dafür sorgen, dass eseine politische Mehrheit gibt.Prof. Dr. Siglinde Naumann:Herzlichen Dank für die engagierteDiskussion.20 | Dokumentation | <strong>Inklusion</strong> <strong>durch</strong> <strong>Partizipation</strong>

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