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Inklusion durch Partizipation: Ein Beitrag von ... - BBE

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Abschlusstalk | <strong>Inklusion</strong> <strong>durch</strong> <strong>Partizipation</strong> – ein <strong>Beitrag</strong> <strong>von</strong> Migrantenorganisationenderung <strong>von</strong> und mit Migrant_innenorganisationen,eine wichtigeRolle, aber auch andere Themen,wie interkulturelle Öffnung derJugendverbandsarbeit und im bürgerschaftlichesEngagement undeiniges mehr.Die Rolle der Migrant_innenorganisationenist ein Thema, mitdem sich das BAMF seit ungefährvier bis fünf Jahren relativ intensivbeschäftigt. Dies geht auf einenProzess zurück, welcher sichdas bundesweite Integrationsprogrammnannte. Dieser Prozess hatunter anderem dazu geführt, dasswir unsere Förderpraxis veränderthaben. Hierzu gab es eine Arbeitsgruppemit vielen Migrant_innenorganisationen.In der Konsequenzdaraus haben wir nicht nur unsereFörderrichtlinie geändert, in demwir Migrant_innenorganisationenexplizit als Träger aufgenommenhaben und andere Träger zur Kooperationaufrufen. Wir habenebenso die Zahl der Projekte, andenen Migrant_innenorganisationenbeteiligt sind, verdreifacht.Mittlerweile sind 1/3 der jährlichgeförderten Projekte (ca. 400)entweder <strong>von</strong> oder in Kooperationmit Migrant_innenorganisationen.Wir haben allerdings festgestellt,dass noch ein Schritt davorgedacht werden muss. Hierbeigeht es um die Themen Qualifizierungund Professionalisierung.Wir sind daher dazu übergegangen,auch kurzzeitige Maßnahmenzu fördern, beispielsweiseQualifizierungsangebote für alleehrenamtlich arbeitenden Vereine,insbesondere für Migrant_innenorganisationen.Hier besteht einsehr großer Bedarf. Dies wurdeinsbesondere im vergangenen Jahrfestgestellt, in dem Anträge fürüber eine halbe Million Euro eingereichtwurden. Aus diesem Grundist dies ein Thema, welches ganzwichtig ist und welches wir in jedemFall weiter verfolgen sollten.Uns ist es des Weiteren ganz wichtig,Migrant_innenorganisationen gewissermaßen„bekannt“ zu machen.Ich bin überzeugt, dass es unerlässlichist, dass die „Gegenüber“ – wiedie Verwaltung und die Politik – Migrant_innenorganisationenkennenlernen, damit <strong>Partizipation</strong> überhauptmöglich wird. Dies bedeutet,dass wir viele Veranstaltungen<strong>durch</strong>führen, um eine gewisse „PR“für Migrant_innenorganisationenmöglich zu machen und damit eineQuelle für Vernetzung zu bieten.Zum Thema Vernetzung haben wirin der Praxis untersucht, welcheFormen der Kooperation es zwischenMigrant_innenorganisationenund anderen Trägern gebenkann. Dies ist ein spannendes Thema,denn wenn Migrant_innenorganisationenüber ihren Kreis hinauswirken können, dann ist einwichtiger <strong>Beitrag</strong> zum Thema <strong>Partizipation</strong>.Wir haben Kooperationen<strong>von</strong> Migrant_innenorganisationenmit traditionellen Wohlfahrtsverbändengefördert, bei denen beideSeiten sehr viel gelernt haben.Aber dies ist nicht alles – das ThemaStrukturförderung ist schonmehrfach gefallen. Wie wir das„Kind“ auch nennen, ob wir esGrundausstattungsförderung oderStrukturförderung oder projektunabhängigeFörderung nennen, diesist ein Thema, welches wir diskutierenmüssen und auch aktuell tun.Aus diesem Grund fördern wir dasbereits erwähnte Projekt, welchesein Set an Vorschlägen entwickelthat, wie Migrant_innenorganisationen,in diesem Fall bundesweitorganisierte Dachorganisationen,öffentlich gefördert werden können.Dies kann sicherlich auf weitereEbenen herunter gebrochenwerden. Derzeit werden dieseEmpfehlungen im Kreise der hierfürzuständigen Bundesministeriendiskutiert. Ich hoffe, dass diesesProjekt die Arbeit in diesem Bereichdeutlich verändern wird.<strong>Ein</strong>e weitere These, die ich unterstützenmöchte, ist, dass neben alldem, was man mit, für und <strong>durch</strong>Migrant_innenorganisationentun kann, die interkulturelle Öffnungder Ansprechpartner_innenvoranschreitet. Man kann noch soviele Förderprogramme aufsetzen,wenn die, die vor Ort zu diesemThema arbeiten – beispielsweise inder Verwaltung – hierbei nicht einegewisse Offenheit zeigen, greifenFörderprogramme oft zu kurz. Diesist ein Thema, welches wir parallelverfolgen, bei welchem wir auch sicherlichnoch viele Jahre brauchenwerden.Viele Migrant_innenorganisationensind dabei, sich weg zu entwickeln<strong>von</strong> einer reinen Interessenvertretungihrer ursprünglichenKlientel hin zu großen zivilgesellschaftlichenAkteuren, die sichanderen öffnen. Dies ist ein ganzwichtiger Schritt hin zu <strong>Partizipation</strong>smöglichkeitenund auch zum„Anerkannt-werden“, als ein ganz„normaler“ zivilgesellschaftlicherAkteur neben anderen.Zusammenfassend: Migrant_innenorganisationensind aus meinerPerspektive wichtiger geworden.Wir müssen dafür sorgen,dass Rahmenbedingungen geschaffenwerden, die es integrativarbeitenden Migrant_innenorganisationenermöglichen, ihr Know-How auf den unterschiedlichstenEbenen einbringen zu können.Aber wir müssen auch ganz realistischsehen: Nicht jede Migrant_innenorganisationenkann,soll und will sich zu einem umfassendenAkteur im Integrationsbereichentwickeln. Wir müssenauch die Frage stellen: Wer willdas, wer kann das, wer hat welcheAufgabe und wer kann sinnvoll mitwem zusammenarbeiten in diesemBereich? Und wenn wir diesgeschafft haben, haben wir meinerMeinung nach bereits ein weitesStück hinter uns gebracht.Dokumentation | <strong>Inklusion</strong> <strong>durch</strong> <strong>Partizipation</strong> | 61

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