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Inklusion durch Partizipation: Ein Beitrag von ... - BBE

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World Café | THEMA 2: Beteiligung an der politischen Willensbildung: Bürgerinitiativen, ...Gastgeber des Tisches animiertedie Tischgäste, aus ihren Organisationenund über ihre persönlichenErfahrungen zu berichten, welchekonkreten Möglichkeiten es bezüglichder <strong>Partizipation</strong> <strong>von</strong> Migrant_innen gibt.Migrant_innen haben sehr vieleMöglichkeiten, sich einzubringenund teilzuhaben, doch mangelndeInformation, Unkenntnis, mangelndeBereitschaft, sich interkulturellzu öffnen, oder fehlende Mittelverhindern bzw. beschränken ihre<strong>Partizipation</strong>.In der anschließenden, zweitenTischrunde vertieften die Tischgästeihre Erfahrungen bezüglich derkonkreten <strong>Partizipation</strong>. Die <strong>Partizipation</strong><strong>von</strong> Migrant_innen istgrundsätzlich als positiv anzusehen,die Gäste an den Tischen berichtetenaber <strong>von</strong> teilweiser Zurückweisungnach dem Motto: „Die wollenmich nicht“. Von anderer Seite wurdeberichtet: „Die wollen sich nichteinbringen, weil sie keine Ahnunghaben“. Andere berichteten da<strong>von</strong>,dass es sich trotz aller Schwierigkeitenlohnt, sich einzubringen undzu partizipieren, denn man erhältWertschätzung und hat das Gefühl:„Ich kann etwas verändern“.Über die Motivation <strong>durch</strong> positive<strong>Partizipation</strong>serfahrungen <strong>von</strong>Migrant_innen waren sich alle Beteiligteneinig. Alle Anwesendenwaren sich außerdem einig, dassMigrant_innen und Aufnahmegesellschaftnoch vieles tun müssen,um die Potenziale der Migrant_innenfür die deutsche Gesellschaftfruchtbar zu machen. So muss sichals erstes die defizitäre Betrachtung<strong>von</strong> Migrant_innen und ihren Organisationenfundamental ändern.Die <strong>Partizipation</strong> <strong>von</strong> Migrant_innenerfordert einen Dialog auf gleicherAugenhöhe und die Schaffungentsprechender Räume und Möglichkeiten.Dies ist eine der wichtigstenVoraussetzungen, damitdie <strong>Partizipation</strong> <strong>von</strong> Migrant_innengelingen kann. <strong>Ein</strong> Großteil derTeilnehmer_innen des Tisches warder Meinung, es müsse aufhören,dass die Migrant_innenorganisationenoder Migrant_innen bei derKooperation mit Nicht-Migrant_innenorganisationen immer dasEhrenamt übernehmen und dieandere Seite das Hauptamt. Gleichzeitigmüssten mehr Mittel für dieStärkung des Ehrenamtes bereitgestelltwerden und dieses könntewiederum nur mit einer starkenhauptamtlichen Struktur gelingen.Das gesellschaftliche Ansehen desEhrenamtes im Allgemeinen undspeziell das Ehrenamt <strong>von</strong> Migrant_innen muss gestärkt werden. <strong>Ein</strong>Teilnehmer drückte dies folgendermaßenaus: „In anderen Ländernwird <strong>von</strong> den Menschen ehrenamtlichesEngagement verlangt, dasgeht soweit, dass der beruflicheAufstiegt mit dem ehrenamtlichenEngagement verbunden ist.“Die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppekönnen wie folgt zusammengefasstwerden:• Es gibt viele Möglichkeiten der<strong>Partizipation</strong> <strong>von</strong> Migrant_innenund MO, entsprechendeErfahrungen wurden gemacht.• Bestimmte Umstände (mangelndeInformation, Unkenntnis,mangelnde Bereitschaft der interkulturellenÖffnung, fehlendeMittel) behindern <strong>Partizipation</strong>.• <strong>Partizipation</strong> und Sich-<strong>Ein</strong>bringenist positiv und lohnt sich.• Die Aufnahmegesellschaft sollteeine „Willkommenskultur“ entwickelnund den <strong>Ein</strong>satz der Migrant_innenwertschätzen.• Die defizitäre Betrachtung <strong>von</strong>Migrant_innen und ihren Organisationenmuss sich fundamentaländern, die Potenziale müssengesehen werden.• Räume der Begegnung auf gleicherAugenhöhe müssen geschaffenwerden.• Die Schieflage bei der Kooperationzwischen Migrant_innen,MO und Wohlfahrtverbänden(d.h. Migrant_innen gleich ehrenamtlicheArbeit, aber Verantwortung;Wohlfahrtsverbändegleich hauptamtliche Arbeitund Mittel) muss sich ändern.• Das gesellschaftliche Ansehendes Ehrenamtes muss gestärktwerden und sich positiv auf denLebenslauf eines Menschen auswirken.Tisch 5: Marissa Turac (AG 5/<strong>BBE</strong>)Beteiligung <strong>von</strong> Migrant_innenauf politischer EbeneMigrant_innen beteiligen sich aktivin politischen Parteien und bekleidenmeist integrationspolitischeÄmter. Diese „Ämterverteilung“wird <strong>von</strong> den beteiligten Gästenhäufig kritisch betrachtet. Wünschenswertwäre die Überwindungeiner solchen „Ämterzuweisung/-zuordnung“ hin zu einer migrationsunabhängigenÄmterbesetzung.Zudem bemängeln die Teilnehmer_innen, dass die politischen Arbeitskreisefür Migration und Integration<strong>von</strong> den Parteien und der Politikmarginalisiert und nicht ernst genommenwerden und daher politischgestärkt werden sollten. DesWeiteren heißt es, dass Politikerauf Themen aus den unterschiedlichstenMigrant_innenmilieus reserviertreagieren. Hier wird einefehlende Bereitschaft der Politikvermutet, sich in Herkunftsthemeneinzuarbeiten. Darüber hinaus wirddas stark eingeschränkte Mitbestimmungsrechtder Migrations-/Integrationsbeiräte beanstandetund das kommunale und allgemeineWahlrecht für alle Migrant_innengefordert.Das in 2011 verabschiedete Landesintegrationsgesetztin NRW stärktdas Mitspracherecht des Landes-Dokumentation | <strong>Inklusion</strong> <strong>durch</strong> <strong>Partizipation</strong> | 31

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