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Inklusion durch Partizipation: Ein Beitrag von ... - BBE

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AG 3: <strong>Partizipation</strong> in lokalen NetzwerkenInput: „<strong>Partizipation</strong> vorOrt“, Expertise im Auftragdes Bundesamtes für Migrationund Flüchtlinge undder Freien und HansestadtHamburgKristin Schwarze (IfS Institut fürStadtforschung und StrukturpolitikGmbH)In der Studie „<strong>Partizipation</strong> vor Ort“wurde am Beispiel des StadtstaatesHamburg untersucht, welche BeteiligungsangeboteMenschen mitMigrationshintergrund unabhängig<strong>von</strong> ihrer Staatsangehörigkeit auflokaler Ebene offen stehen, inwieweitdiese <strong>von</strong> den verschiedenenGruppen genutzt werden undwelche reale <strong>Ein</strong>flussnahme aufdie Gestaltung der Lebensräumedamit erzielbar ist. Dabei wurdenverschiedene Ebenen in die Betrachtungeinbezogen: Strukturenzur Beteiligung auf Bezirks- undLandesebene, Selbstorganisationund freiwilliges Engagement, formelleund informelle Beteiligung inden Quartieren, Mitwirkung im Bildungsbereichund parteipolitischesEngagement. Neben einer umfassendenDaten- und Dokumentenanalysewurden zur Erfassung derBeteiligungsstrukturen, -prozesseund -ergebnisse u.a. eine schriftlicheBefragung der HamburgerMigrant_innenorganisationen undüber 90 qualitative Befragungen<strong>von</strong> Akteuren auf Bezirks- undLandesebene, Migrant_innenorganisationen,Stadtteilakteuren undBewohner_innen mit Migrationshintergrundvorgenommen.Zentrale Ergebnisse zur quartiersbezogenen<strong>Partizipation</strong>In die quartiersbezogene Untersuchungwurden sechs Gebiete mitbesonderen Problemlagen einbezogen.Deren Auswahl war <strong>durch</strong>den Auftraggeber vorgegebenund orientierte sich an aktuellenoder abgeschlossenen Aktivitätenim Rahmen <strong>von</strong> Programmen derStadterneuerung. Insofern richtetesich das Untersuchungsinteresseauf die <strong>Partizipation</strong> <strong>von</strong> Bewohner_innenmit Migrationshintergrundan Aktivitäten und Gremienaus diesem Kontext. Im Ergebnisder Untersuchung zeigte sich, dassMigrant_innen in den QuartiersundStadtteilgremien, in denenu.a. über die Vergabe <strong>von</strong> Mittelnaus Verfügungsfonds für quartiersbezogeneVorhaben entschiedenwird, deutlich unterrepräsentiertwaren. An allgemeinen Beschlüssenzu lokalen/kommunalen Fragenin den Quartiers- und Stadtteilgremienwaren Migrant_innen in denletzten zwei Jahren gar nicht odernur selten beteiligt. Etwas höherfiel ihre Beteiligung an Beschlussfassungenzu Projektanträgen aus.Häufigste Bezugsländer <strong>von</strong> beteiligtenMigrant_innen waren dieTürkei und Russland. Auffällig wenigoder gar nicht beteiligt warenBewohner_innen mit einem afrikanischenoder südeuropäischen Bezugsland.Beteiligungshemmnissestellten auf Seiten der Migrant_innenSchwierigkeiten mit der deutschenSprache, geringe Kenntnisseüber Beteiligungsmöglichkeitenvor Ort, fehlende Erfahrungen mitden Beteiligungsstrukturen undder Diskussionskultur in Deutschland,Erfahrung <strong>von</strong> Diskriminierungund zum Teil bestehende sozialeKontrolle im familiären oderherkunftslandbezogenen Netzwerkdar. Auf Seiten der Stadtteilakteureund Stadtteilbüros wirktenvor allem fehlende interkulturelleÖffnung, geringe Kenntnisse überdie migrantische Bevölkerung undmangelnde personelle Ressourcenals Hemmnisse. Auf den Beteiligungsprozesspositiv wirktensich dagegen die Zusammenarbeitmit Migrant_innenorganisationenoder Akteuren mit Migrationshintergrund,aufsuchende und aktivierendeBefragungen sowie dieinformellere Ausgestaltung <strong>von</strong>Beteiligungsgremien aus.Für informelle Veranstaltungenwie Stadtteilfeste, Grillnachmittageoder kulturelle Aktivitäten warenBewohner_innen mit Migrationshintergrundin sehr viel größeremUmfang zu gewinnen. Darüber hinauswaren auf Quartiersebeneverschiedene Eigeninitiativen <strong>von</strong>Migrant_innen zu finden, auf denenDokumentation | <strong>Inklusion</strong> <strong>durch</strong> <strong>Partizipation</strong> | 45

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