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Inklusion durch Partizipation: Ein Beitrag von ... - BBE

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AG 4 | <strong>Partizipation</strong>spotenziale und Beteiligungsformen <strong>von</strong> jungen FlüchtlingenDie JOG- Anfänge:2002:• Bleiberechtsinitiative <strong>von</strong> Jugendlichendes Betreuungs- und Beratungszentrumfür junge Flüchtlingeund Migranten (BBZ)• <strong>Ein</strong>satz in eigener Sache.• Großzügige Bleiberechtsregelung.2005:• Erste Aktion parallel zur IMK.• Offizielle Gründung <strong>von</strong> „Jugendlicheohne Grenzen“.• Aktionsprogramm „Hier Geblieben“mit BBZ- Bleiberechtsinitiative,FIB,, Banda Agita (Grips Theater),Pro Asyl, Flüchtlingsräte.Aktionsformen:• Gegenseitige Unterstützung• Interkulturelle Treffen.• Verhinderung <strong>von</strong> Abschiebungen.• Teilnahme an Fachtagungen undSeminaren.• Forderungen an Politiker herantragen.• DEMO, Kundgebungen, Mahnwachen.• Organisation <strong>von</strong> Infoveranstaltungenfür Presse, Schulen, andereOrganisationen.• Vernetzungstreffen (3-4 mal imJahr).• Jugendkonferenzen parallel zuder IMK.Selbstorganisationspotenziale:• Lebenserfahrungen (die jungeDeutsche nicht machen müssen)= viele Ressourcen.• Sprachkompetenzen.• Authentizität: Vorurteile werdenabgebaut und Jugendlicheentwickeln sich. Sie stellen sichvor, sie rebellieren, sie ändernihre Situation.• Frühere Erfahrung <strong>von</strong> Verantwortungsübernahmein der Herkunftsgesellschaft:Viele habensich politisch engagiert. VieleBegleitete übernehmen die Rolledes Vaters bzw. der Mutter.• Hohe Motivation, etwas zu lernen.• Kenntnis und Berufung auf Kinder-und Menschenrechte, allerdingsmeist zu wenig oder garnicht vorhanden.• Positive Gruppenerfahrungen(Jungen, Mädchen).• Erfahrung <strong>von</strong> Solidarität (z.B.Schulklasse, Freunde, Lehrer).• Beratungs- und Unterstützungsangebote<strong>durch</strong> Organisationen,nicht aus Nächstenliebe, sondernpolitische Arbeit, Kontaktezur Verfügung stellen, pädagogischeArbeit, Reflexion der Arbeitin der Gruppe.• Wichtig sind professionelle Betreuer_innen,die Raum bietenund ermutigen.• Internet, eigene Medien, Medienpräsenz.Kontakt:www.jogspace.netwww.twitter.com/jogspacewww.facebook.com/jogspacewww.hier.geblieben.netE-Mail: jog@jogspace.netModeration: Marissa Turac (AG 5, <strong>BBE</strong>)Nach ausführlichen Impulsreferaten<strong>von</strong> Mohammed Jouni und RenateJanßen zu den <strong>Partizipation</strong>spotenzialenund Beteiligungsformen <strong>von</strong>jungen Flüchtlingen werden im Folgendendie wesentlichen Ergebnisseder Arbeitsgruppe festgehalten.Gefordert wird:• <strong>Ein</strong> Perspektivwechsel hin zu einerressourcenorientierten Flüchtlingsarbeit.• Die volle Anwendung des KinderundJugendhilfegesetzes auf unbegleiteteminderjährige Flüchtlinge(UMF).• <strong>Ein</strong>e Anpassung der deutschenRechtslage an die UN-Kinderrechtskonvention.Im <strong>Ein</strong>zelnen:Verstärkter Fokus auf das Kindeswohl,Handlungsfähigkeit derunbegleiteten minderjährigenFlüchtlinge auf 18 Jahre heraufsetzen,Inobhutnahme <strong>durch</strong> dasJugendamt auch im Flughafenverfahren,keine Überstellungenim Dublin II Verfahren, keine Anwendungdes Asylbewerberleistungsgesetzes,keine Abschiebehaftund keine Abschiebung.Darüber hinaus werden folgende integrationspolitischenForderungenformuliert:• Bundesweite Zuständigkeit <strong>von</strong>Integrationsbeauftragten auch fürFlüchtlinge (insbesondere fürKinder und Jugendliche).• Verstärkte Berücksichtigung <strong>von</strong>unbegleiteten minderjährigenFlüchtlingen bei integrationspolitischenEntscheidungen undMaßnahmen.• Bundesweite Aufhebung der Residenzpflicht.• Freier Zugang zu Bildungsangeboten.• Bewegungsfreiheit auf europäischerEbene.• <strong>Ein</strong>beziehung des soziales Engagementsund Integrationswillensjunger Flüchtlinge in aufenthaltsrechtlichenFragen.In Bezug auf das Kinder- und Jugendhilfesystemwird Folgendesformuliert:• <strong>Partizipation</strong> <strong>von</strong> jungen Flüchtlingenist möglich und nötig – auchunter den bestehenden rechtlichenRahmenbedingungen.• Das deutsche Jugendhilfesystemsowie <strong>Ein</strong>richtungen und Institutionen,die sich an Jugendlicherichten, wie z.B. Freiwiligenagenturen,Freiwilligendienste etc.,müssen junge Flüchtlinge alsihre Zielgruppe erkennen undsich dieser verstärkt öffnen.• <strong>Ein</strong>e starke Selbstorganisationund Selbstartikulation <strong>von</strong> jungenFlüchtlingen braucht starkePartner, die ihnen die Zugängezu Entscheidungsträgern öffnen.Dokumentation | <strong>Inklusion</strong> <strong>durch</strong> <strong>Partizipation</strong> | 51

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