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Inklusion durch Partizipation: Ein Beitrag von ... - BBE

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AG 3 | <strong>Partizipation</strong> in lokalen Netzwerken• interkulturelle Öffnung bestehenderStrukturen, Gremien,Prozesse;• Entwicklung neuer Beteiligungsformate(in Abstimmung mitStadtteilakteuren);• Unterstützung der Stadtteilorientierungbei Migrant_innenorganisationen;• Anstoßen interkultureller Öffnungsprozessein der Verwaltung,die mit integrierter Stadt(teil)-entwicklung befasst ist.ProjektverlaufZur Konkretisierung der Projektinhaltewurden Ziele und Möglichkeitenzunächst mit Gremien derStadtteilentwicklung und der Integrationspolitiksowie mit dem Rat fürIntegration und Zuwanderung undMigrant_innenvereinen diskutiert.Zudem wurden fast 500 Migrant_innenbei der Wahl des Integrationsratszur Zufriedenheit mit ihremWohnumfeld sowie zu ihrer Engagementbereitschaftbefragt.Im Folgenden wird nur auf die Projektaktivitätenbzw. -ergebnisse ineinem Stadtteil, Langwasser, eingegangen.Der Fokus lag in Langwasserauf der interkulturellen Öffnungdes Stadtteilforums 1 und des Bürgervereins.Beide Gremien warenschon aufgeschlossen für das Themaund wurden <strong>von</strong> den befragten Migrant_innenals geeignete Beteiligungsformateangesehen. Ergebnisbeim Stadtteilforum war zum einen,dass Vertreter_innen einiger Migrant_innenvereinekontinuierlich inArbeitsgruppen mitwirken oder sichbei Veranstaltungen (z.B. Sozial- undKulturmarkt) aktiv beteiligen. Zumanderen wurde eine strukturelleVeränderung des Stadtteilforums erfolgreichinitiiert: Nach Diskussionenüber die ExWoSt-Ziele und insbe-1 Das Stadtteilforum ist ein Zusammenschluss<strong>von</strong> ca. 60 Vertreter_innen wichtigerInstitutionen, Kirchengemeinden,Parteien, Schulen, Vereine und interessierter<strong>Ein</strong>zelpersonen aus dem sozialkulturellenBereich.sondere in der Auseinandersetzungmit rechtsradikalen Aktivitäten imStadtteil wurde beschlossen, denNürnberger Rat für Integration undZuwanderung dauerhaft in das GeschäftsführendeGremium des Stadtteilforumsaufzunehmen.Resultat mehrerer Gespräche mitdem Vorstand des BürgervereinsLangwasser war eine Informationsveranstaltungin Kooperation mitdem Integrationsrat, in der Nürnberger_innenmit Migrationshintergrundund Neubürger_innen ausLangwasser das „Prinzip Bürgerverein“,seine Aufgaben und Arbeitsweisensowie Möglichkeiten, denStadtteil mitzugestalten, vorgestelltwurden. In der gut besuchten Veranstaltung(ca. ein Drittel der Besucher_innenmit Migrationshintergrund)lösten einige „interkulturellunsensible“ Formulierungen desBürgervereinsvorsitzenden einekontroverse Diskussion aus, bei derMigrant_innen ihre Anliegen undPerspektiven selbstbewusst einbrachten.Dies und eine Nachbesprechungmit dem ExWoSt-Projektteamverdeutlichten dem Vorstanddes Bürgervereins einen Handlungsbedarfund lösten eine längerfristigeinterne Diskussion aus.ResumeeDie Rahmenbedingungen des Projekts(geringe Ressourcen, kurzeLaufzeit, hoher Aufwand für bundesweiteProjektveranstaltungen,Berichtswesen) waren nicht dazugeeignet, nachhaltige (insbesonderestrukturelle) Veränderungen zu bewirken.Mehrheitsgesellschaft/KommuneHinsichtlich der Akteure derStadt(teil)-entwicklung aus Verwaltungund Zivilgesellschaft sindwesentliche Erfolge des Projektsdie Sensibilisierung der Akteure füreine Beteiligung <strong>von</strong> Migrant_innenund das Anstoßen <strong>von</strong> entsprechendenReflexions- und Diskussionsprozessen(z.B. interkulturelleAnforderungen an das Quartiersmanagement,Leitbildformulierungin der Stadtteilentwicklung). In dergesamtstädtischen Integrationspolitikgewinnt zudem die sozialräumlicheOrientierung zunehmend anBedeutung (z.B. stadtteilorientierteDatenerhebung und Analyseim Bereich Migration und Gesundheitoder in der Bildungsberichtserstattung,Stadtteilbezug bei derWeiterentwicklung des Integrationsprogramms).Migrant_innenDie Rahmenbedingungen bei denMO entsprachen dem bundesweitenTrend: spärliche Ressourcenund gleichzeitig steigende (Beteiligungs-)Erwartungen(der Mehrheitsgesellschaft).Die besondere Rolle des Integrationsratsals demokratisch gewählte,Ethnien übergreifende Interessenvertretung<strong>von</strong> Migrant_innen bestätigtesich im Projektverlauf. Trotzder beschränkten Ressourcen desIntegrationsrats (Mitglieder sindehrenamtlich aktiv etc.) wurden regelmäßigoffene Bürgergesprächeangeboten sowie aktiv im StadtteilforumLangwasser und im StadtteilarbeitskreisMuggenhof mitgearbeitet.Der Integrationsrat erkannteden Ansatz der Stadtteilorientierungals geeignete Möglichkeit zurinhaltlichen Weiterentwicklung, dieeinen intensiveren Austausch mit„Migrant_innen-Communities“ vorOrt ermöglicht. Diese Erfahrungensind Basis einer nachhaltigen Stadtteilorientierung,die langfristig vorsieht,Mitglieder des Integrationsratsals „Stadtteilverantwortliche“bzw. Stadtteilansprechpartner_innenzu „ernennen“.Bei den Migrant_innenvereinenkonnten diejenigen für eine konkreteBeteiligung in Stadtteilengewonnen werden, die schon eineDokumentation | <strong>Inklusion</strong> <strong>durch</strong> <strong>Partizipation</strong> | 47

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