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Energieeinsparquote und Weiße Zertifikate - Öko-Institut eV

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<strong>Energieeinsparquote</strong> <strong>und</strong> Weiße <strong>Zertifikate</strong>2.2 Grobübersicht nachfrageseitiger EinsparpotenzialeDer Endenergieverbrauch Deutschlands verteilt sich folgendermaßen auf die verschiedenenVerbrauchssektoren: 26% Industrie, 29% Verkehr, 29% Haushalte, 16% GHD(Gewerbe, Handel, Dienstleistungen) (BMWi 2006b). Zwischen 1995 <strong>und</strong> 2005 stieginsbesondere der Endenergieverbrauch der privaten Haushalte an, allein für Wohnen umr<strong>und</strong> 3,5% (UBA 2006). Die Gründe dafür liegen in Veränderungen bei der Struktur derHaushalte (mehr Single-Haushalte), mehr Wohnfläche pro Person <strong>und</strong> einem weitersteigenden Ausstattungsgrad privater Haushalte mit Elektrogeräten. 2Die Einspar- <strong>und</strong> Effizienzpotenziale auf der Nachfrageseite liegen für die privatenHaushalte vor allem in den Bereichen Raumwärme, Stromverbrauch von Elektrogeräten<strong>und</strong> im Verkehr (der hier nicht betrachtet wird). Bei der Raumwärme liegen die Effizienzpotenzialevor allem bei der Verbesserung des Wärmeschutzes im Gebäudebestand<strong>und</strong> bei der Effizienz der Wärmeerzeugung. Letzteres umfasst den Einsatz effizienterHeizkessel (Brennwertkessel) <strong>und</strong> Heizungspumpen, den Umstieg auf Brennstoffe mitgeringerer Klimawirkung (z.B. Öl oder Strom → Gas) sowie die korrekte Dimensionierungdes gesamten Heizungssystems. Bei einer energetischen Sanierung des gesamtenheutigen Bestandes an Wohngebäuden auf Niedrigenergiehausniveau könnten zwischen60 <strong>und</strong> 70% der Heizenergie in Wohngebäuden eingespart werden (Enquete 2002 <strong>und</strong>UBA 2006).Weitere Einsparpotenziale der Haushalte liegen bei Stromanwendungen. Durch denErsatz alter Haushaltsgeräte durch hocheffiziente Geräte könnten für den Betrieb vonWaschmaschinen, Geschirrspülern <strong>und</strong> Kühl-Gefrierkombinationen jährliche Einsparungenvon über 7 Mrd. kWh erreicht werden. Das entspricht etwa 5,8% des Stromverbrauchsder Haushalte (UBA 2006).Weitere Einsparungen könnten durch Änderungen an der Gerätekonfiguration (z.B.Warmwasseranschluss für Waschmaschine <strong>und</strong> Geschirrspüler) <strong>und</strong> durch geändertesNutzungsverhalten realisiert werden. Die verhaltensbedingten Potenziale umfassen einegesteigerte Nutzungseffizienz von Geräten, z.B. durch volle Auslastung sowie nutzungsoptimaleTemperaturwahl von Waschmaschinen. Im erweiterten Sinn gehört hierzuauch der partielle <strong>und</strong> bewusste Verzicht auf Energiedienstleistungen z.B. in Formeiner Reduktion der Raumtemperatur oder des Verzichts auf einen Wäschetrockner. Bis2020 könnten in den privaten Haushalten 6,4% des Energieverbrauchs durch Verhaltensänderungeneingespart werden (Brohmann et al. 2000).Noch größer ist das Potenzial durch die Einsparung von Leerlaufverlusten: Diese betragenin Privathaushalten <strong>und</strong> Büros jährlich r<strong>und</strong> 22 Mrd. kWh, wovon allein 17 MilliardenKilowattst<strong>und</strong>en auf die Privathaushalte zurückgehen (UBA 2006).2Eine detaillierte Übersicht der nachfrageseitigen Einsparpotenziale für die im Rahmen des vorliegendenArbeitspapiers relevanten Sektoren (Private Haushalte, Industrie, GHD) findet sich z.B. in Bödeet al. 2000, Brohmann et al. (2000), Enquete (2002), Kleemann (2003), Schlomann et al. (2004),Thomas et al. (2006).19

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