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Energieeinsparquote und Weiße Zertifikate - Öko-Institut eV

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<strong>Energieeinsparquote</strong> <strong>und</strong> Weiße <strong>Zertifikate</strong>Preis er langfristig seine <strong>Zertifikate</strong> veräußern kann. In der Regel mündet dies in Risikoaufschlägeauf den <strong>Zertifikate</strong>preis. 48 Eine eingeschränkte Investitionssicherheit istim Bereich von nachfrageseitigen Einsparmaßnahmen zudem problematisch, da vieleder in Frage kommenden Maßnahmen in hohem Maße „spezifisch“ sind. Zum Beispielkann die Wärmedämmung eines Gebäudes, sobald sie erst einmal montiert wurde, nurunter hohem Aufwand auf ein anderes Gebäude übertragen werden. Investoren in solcheMaßnahmen können dieser Unsicherheit natürlich dadurch begegnen, indem sie miteinem quotenverpflichteten Unternehmen langfristige Abnahmeverträge für die Einsparzertifikateschließen. Einige Experten nehmen auch an, dass gerade dies geschehenwürde (z.B. Langniß/Praetorius 2006). Wird der <strong>Zertifikate</strong>markt jedoch von Langfristverträgendominiert, leidet die Liquidität des Marktes <strong>und</strong> damit die Kosteneffizienz desInstruments.Zur Erhöhung der Planungssicherheit könnten schon mit Abschluss einer Maßnahme<strong>Zertifikate</strong> für die gesamte erwartete Energieeinsparung über die Lebensdauer der Maßnahmeausgestellt werden. Die damit verb<strong>und</strong>enen Vor- aber auch Nachteile wurden inKapitel 5.8 diskutiert.Neben einer kurzfristig hohen Kosteneffizienz sollten Lenkungsansätze zur Erschließungder nachfrageseitigen Einsparpotenziale auch langfristige technologiespezifischeZiele verfolgen. Das Lenkungsinstrument oder ein Instrumentenmix sollte so ausgestaltetwerden, dass ausreichend hohe Anreize bestehen, auch heute schon in Technologienzu investieren, die vielleicht erst in einigen Jahren wirtschaftlich sind. Dies ist deswegenwichtig, um langfristig auf ein ausreichend großes <strong>und</strong> diversifiziertes Technologieportfoliozurückgreifen zu können, das wiederum notwendig ist, langfristige Einsparzielemöglichst kostenoptimiert zu erreichen. Im Rahmen der Einsparquote könnte der Gesetzgeberdies optional durch die Einführung von Wichtungsfaktoren, unterschiedlichenAnerkennungszeiträumen oder Teilquoten erreichen, wobei solche Differenzierungendie Komplexität des Systems erhöhen (vgl. Kapitel 5.7). Um die Mengensteuerung jedochnicht von vorneherein durch zu viele Detailregelungen zu überfrachten, solltntechnologiespezifische Ziele alternativ durch begleitende Lenkungsansätze (z.B. separateZuschüsse zur Technologieförderung) adressiert werden.8.2 Einsparquote im Vergleich zu einem EnergiesparfondsNeben der Einführung einer Einsparquote zur Erschließung nachfrageseitiger Energieeinsparpotenzialewird als alternatives sektorübergreifendes Lenkungsinstrument insbesondereder so genannte Energiesparfonds diskutiert (vgl. Kapitel 2.4.3). Im Folgendenwerden einige Aspekte diskutiert, die im Rahmen beider Lenkungsansätze eine Rollespielen <strong>und</strong> für die vergleichende Bewertung wichtig sind.48Im Rahmen von Quotensystemen für Strom aus erneuerbaren Energien geben beispielsweise Kreditgeberdas erhöhte Risiko in Form von Aufschlägen auf die Finanzierungskonditionen an ihre K<strong>und</strong>enweiter.71

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