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Energieeinsparquote und Weiße Zertifikate - Öko-Institut eV

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<strong>Energieeinsparquote</strong> <strong>und</strong> Weiße <strong>Zertifikate</strong>In der Industrie bestehen nach wie vor große Einsparpotenziale im Bereich Prozesswärmeerzeugungsowie den Querschnittstechnologien Elektromotoren, I&K, Druckluft,Pumpen <strong>und</strong> Beleuchtung.2.3 Bestehende ErschließungshemmnisseTrotz Unterstützung durch die bisherigen Lenkungsinstrumente (vgl. Kapitel 2.4.2)konnten die Einsparpotenziale auf Seiten der Energieverbraucher nicht in ausreichendemMaße erschlossen werden, weil eine Reihe an Hemmnissen besteht (COM 2005,RNE 2004, M<strong>und</strong>aca et al. 2005).Die Potenziale verteilen sich auf eine große Anzahl verschiedener Akteure, insbesondereauf Privathaushalte, deren Ansprache sehr aufwändig ist. Weiterhin verteilen sich dieEinsparpotenziale auf viele kleinteilige Maßnahmen, die jede für sich oft nur einen geringenBeitrag zum gesamten Effizienzziel beisteuern. Beispielsweise handelt es sich ineinem einzigen Haushalt um so unterschiedliche Maßnahmen wie den Einsatz von E-nergiesparlampen, die Anbringung einer Wärmedämmung, den Ersatz alter Elektrogerätedurch energiesparende Modelle oder Änderungen im Verbrauchsverhalten.Zudem haben die Kosten für Strom <strong>und</strong> Wärme häufig nur einen relativ geringen Anteilan den gesamten Lebenshaltungskosten der betroffenen Akteure. Private Verbrauchernehmen überdies oftmals keinen direkten Zusammenhang zwischen der Verbrauchsentscheidung(also z.B. ein Elektrogerät in einer bestimmten Weise zu nutzen) <strong>und</strong> derspäter anfallenden Strom- oder Gas/Ölrechnung wahr.Aber auch bei vorhandenen Kenntnissen über die Energiekosten im eigenen Haushalt istder Such- <strong>und</strong> Entscheidungsaufwand für Energiesparmaßnahmen für den Einzelnenerheblich, so dass schließlich viele wirtschaftliche Maßnahmen durch Informationsdefizitenicht zustande kommen, insbesondere da viele Verbraucher häufig die erhöhtenInvestitionskosten im Vergleich zu den bei der Nutzung eingesparten Kosten falsch einschätzen(RNE 2004). Gleichzeitig empfinden zahlreiche Verbraucher, dass die Transaktionskosten,die durch die Informationsbeschaffung entstehen, oft höher sind als dieEinsparungen, die z.B. durch den Kauf eines energiesparenden Geräts erzielt werdenkönnen. Die beschriebenen Hemmnisse führen in vielen Fällen sogar dazu, dass selbstsolche Einsparmaßnahmen nicht durchgeführt werden, die eine sehr kurze Amortisationsdaueraufweisen <strong>und</strong> sich damit für die betroffenen Akteure schon in kurzer Zeitrefinanzieren würden.Hemmnisse beschränken sich jedoch nicht nur auf die Verbraucher. Oftmals versäumenes auch die Akteure auf der Angebotsseite, also z.B. Anbieter von Elektrogeräten <strong>und</strong>Heizkesseln oder auch Architekten, energiesparende Maßnahmen aktiv anzubieten,bzw. Verbraucher ausreichend über die verschiedenen Handlungsoptionen zu informieren.Ein weiteres Problem liegt in der Umsetzung von Einsparmaßnahmen, die zwar ausvolkswirtschaftlicher Perspektive rentabel sind, die jedoch nicht dem betriebswirtschaftlichenKalkül der betroffenen Akteure entsprechen. Das klassische Beispiel für diese20

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