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Energieeinsparquote und Weiße Zertifikate - Öko-Institut eV

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<strong>Energieeinsparquote</strong> <strong>und</strong> Weiße <strong>Zertifikate</strong>Für Gas ist auch die Substitution durch erneuerbare Energieträger möglich (Pavan2005). Die energieträgerspezifische Formulierung der Einsparziele erfordert unterschiedliche<strong>Zertifikate</strong> für Strom, Gas <strong>und</strong> andere Brennstoffe. Entsprechend wird fürdie einzelnen Energieträger eine unterschiedliche Marktdynamik erwartet.Im Rahmen des italienischen Quotensystems werden drei verschiedenen Validierungsmethodenzur Ermittlung der eingesparten Energiemenge angewandt:1. Default Approach: Verwendung generischer maßnahmenbezogener Werte, d.h. keinedirekten Messungen des Energieverbrauchs2. Engineering Estimates: Entwicklung projektbezogener Algorithmen <strong>und</strong> Rückgriffauf einige spezifische Nutzungsdaten (z.B. Vollbenutzungsst<strong>und</strong>en)3. Energy Monitoring Plan: Kontinuierliches maßnahmenbezogenes Monitoring desEnergieverbrauchs; der Monitoring Plan bedarf einer vorherigen Zulassung durchdie italienische Regulierungsbehörde Autorità per l’Energia Elettrica e il Gas(AEEG).Die Energieeinsparungen, die auf der Basis rechnerischer Modelle (Engineering Estimates)oder Messungen (Energy Monitoring Plan) erfasst werden, unterliegen auf dieseWeise einer jährlichen Prüfung. Anerkannte Einsparungen berechtigen zur Ausstellungvon Weißen <strong>Zertifikate</strong>n.In der ersten Verpflichtungsperiode werden Sparmaßnahmen aus allen Endenergiebereichenanerkannt, sowie Projekte aus dem Zeitraum von 2001 bis 2004 (Early Action), dievon der Regulierungsbehörde akkreditiert wurden (Pavan 2005).Es gibt jedoch eine verbindliche Liste mit zugelassenen Maßnahmen 13 <strong>und</strong> eine Mindesteinsparungvon 25 tOE, die jährlich pro Projekt erzielt werden muss, um den Aufwandfür die Validierung <strong>und</strong> Zertifizierung der Primärenergieeinsparungen zu begrenzen.Die erzielten Einsparungen einer Maßnahme werden den Energieversorgern übereine Zeitspanne von fünf Jahren angerechnet, für längerfristige Projekte können in Ausnahmefällendie Einsparungen bis zu acht Jahre lang angerechnet werden. Für langfristigwirksame Projekte mit hohen Investitionssummen, wie z.B. die Installation von Solarkollektoren,wurden Pilotstudien erstellt, die deutlich gezeigt haben, dass der Anrechnungszeitraumfür die Einsparungen dieser Maßnahmen verlängert werden sollte.Hier wird in Zukunft eine Anpassung vorgenommen werden.Die Ausgaben für weiche Maßnahmen (z.B. Informationskampagnen) werden zwar kostenseitiganerkannt, aber nicht die dadurch möglicherweise erfolgten Einsparungen. Esist jedoch möglich, weiche <strong>und</strong> harte Maßnahmen in Kombination durchzuführen, z.B.die Dämmung eines Gebäudes oder die Modernisierung eines Heizkessels in Form einesPrämienprogramms finanziell zu unterstützen <strong>und</strong> gleichzeitig eine Informationskam-13Maßnahmen, die auf der Standardliste stehen, werden von der Regulierungsbehörde akzeptiert (giltjeweils für eine Verpflichtungsperiode). Damit soll den Energieversorgungsunternehmen eine Planungsgarantiegegeben werden, die Anrechnungsmodalitäten dieser Maßnahmen werden auch beineuen Erkenntnissen innerhalb einer laufenden Verpflichtungsperiode nicht verändert.34

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