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Energieeinsparquote und Weiße Zertifikate - Öko-Institut eV

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<strong>Energieeinsparquote</strong> <strong>und</strong> Weiße <strong>Zertifikate</strong>9 Fazit <strong>und</strong> weiterer ForschungsbedarfNeue Lenkungsansätze sind unabdingbar, um in Deutschland die bisher schleppende<strong>und</strong> völlig unzureichende Ausschöpfung der nachfrageseitigen Energieeinsparpotenzialezu beschleunigen. Der derzeitige Instrumentenkasten reicht dazu bei Weitem nicht aus.Die Erfahrungen aus Großbritannien <strong>und</strong> Italien zeigen, dass die Einsparquote prinzipiellein geeignetes Instrument darstellt, neue Impulse im Bereich der nachfrageseitigenEnergieeffizienz zu setzen. Auch in Deutschland wäre ein solches Instrument denkbar.Unsere Untersuchung zeigt, dass sich für die gr<strong>und</strong>legenden Ausgestaltungselementeeiner Einsparquotenregelung sowie das damit verb<strong>und</strong>ene <strong>Zertifikate</strong>system in Deutschlandgeeignete Lösungen finden lassen. In einem nächsten Schritt erscheint es sinnvoll,möglichst bald erste Erfahrungen mit diesem neuen Lenkungsansatz zu sammeln. Dieswäre auch deswegen ratsam, um auf eine mögliche EU-weite Einführung eines Weiße<strong>Zertifikate</strong> Systems vorbereitet zu sein. Für einen Testlauf könnte beispielsweise einefreiwillige Pilotanwendung – entsprechend dem Hessen-Tender in Vorbereitung auf denEmissionshandel – ein probates Mittel sein. 50Auf Ebene der wissenschaftlichen Instrumentenbewertung sollten folgende Aspekteuntersucht werden:• Es sollte eine f<strong>und</strong>ierte Auswertung der Erfahrungen mit Einsparquoten im europäischen<strong>und</strong> internationalen (z.B. Australien) Umfeld erfolgen <strong>und</strong> dabei insbesonderedie Übertragbarkeit auf Deutschland untersucht werden. Hierbei sollten u.a. dieTransaktionskosten sowie die Erfolgsfaktoren (Erfolgsumgebungen) <strong>und</strong> möglicheHemmnisse für den <strong>Zertifikate</strong>handel untersucht werden.• Für Deutschland sollten detailliert die Transaktionskosten (auf der Basis der Abwicklungsroutinensowie des damit verb<strong>und</strong>enen Personal- <strong>und</strong> Zeitaufwandes), diemit der Einführung einer Einsparquote verb<strong>und</strong>en sind, abgeschätzt werden.• Im Bereich der detaillierten Ausgestaltungselemente sollten vertiefte Untersuchungeninsbesondere zur Frage der geeigneten Wahl des Anrechnungszeitraums angestelltwerden. Hierunter fallen die Aspekte einmalige vs. periodische Anrechnung(u.U. sollten hier maßnahmenspezifische Differenzierungen getroffen werden), Umgangmit Ausfallrisiko, u.s.w.• Es sollte außerdem untersucht werden, inwiefern der Markt in der Lage sein wird,eine ausgewogene Umwälzung der Einsparkosten auf verschiedene K<strong>und</strong>ensegmentesicherzustellen. Sollten diesbezüglich regulierende Eingriffe notwendig sein, istes entscheidend zu prüfen, welche Ausgestaltungselemente flexibel auf die fort-50Im Rahmen eines solchen Pilotverfahrens wäre es auch denkbar, zunächst auf die Festlegung festerEinsparverpflichtungen zu verzichten, so dass sich das Verfahren auf Teilaspekte des Gesamtsystemskonzentriert. Darunter zählen insbesondere Fragen der Nachweismethodik (einschl. Festlegung derBaseline), der generellen Maßnahmenzulässigkeit, aber auch der Aufbau eines <strong>Zertifikate</strong>systems,welches den Handel von Einsparzertifikaten zwischen den Teilnehmern des Pilotverfahrens abbildet.75

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