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Energieeinsparquote und Weiße Zertifikate - Öko-Institut eV

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<strong>Energieeinsparquote</strong> <strong>und</strong> Weiße <strong>Zertifikate</strong>8.2.1 Formen der Finanzierung bzw. Umlage der SystemkostenEine detaillierte Diskussion verschiedener Optionen zur Finanzierung eines Effizienzfondsfindet sich in Duscha et al. (2005). Im Gegensatz zur Einsparquote wäre – abhängigvon der Art seiner Finanzierung – ein Effizienzfonds nicht automatisch budgetunabhängig.Beispielsweise stufen Duscha et al. (2005) sowohl eine Finanzierung durch dieÖkosteuer als auch eine öffentlich private Mischfinanzierung (d.h. der Fonds wirbt zusätzlicheine Teilfinanzierung bei Unternehmen ein) als prinzipiell geeignete Finanzierungsformenein. Da diese beiden Optionen zu Lasten der öffentlichen Haushalte gehen,wäre ein solcher Fonds mit den gleichen prinzipiellen Problemen behaftet (mangelndeInvestitionssicherheit, potenziell unstetige Stop-and-Go Marktentwicklung) wie alleanderen Förderprogramme, die aus Haushaltsmitteln finanziert werden. Hingegen entsprechenFinanzierungsformen wie die Erhebung einer zweckgeb<strong>und</strong>enen, wettbewerbsneutralenAbgabe auf den Endenergiepreis (Effizienz-Zehntelcent) dem Umlagemechanismus,der auch im Rahmen der Einsparquote erwartet werden kann.8.2.2 Komplexität des SystemsBei der Bewertung der beiden Lenkungsansätze muss des Weiteren berücksichtigt werden,dass zentrale Elemente, die in den vorangegangenen Kapiteln für die Einsparquotevorgestellt <strong>und</strong> diskutiert wurden <strong>und</strong> gleichzeitig den Ansatz als verhältnismäßig komplexanmuten lassen, gleichermaßen für einen Energiesparfonds von Bedeutung sind.Hierzu gehören u.a. folgende Aspekte:• Festlegung zulässiger Maßnahmen (vgl. Kapitel 5.7): Auch im Rahmen des Fondssollten nur solche Maßnahmen gefördert werden, die zu einer nachweisbaren, dauerhaftenEnergieeinsparung führen <strong>und</strong> die über einer antizipierten Referenzentwicklungliegen. Hierzu sind entsprechende Regelungen zu treffen, um die Umweltwirkungdes Fonds sicherzustellen <strong>und</strong> um Mitnahmeeffekte zu minimieren. ZurSicherstellung einer schlanken Abwicklung der Vergabe der Fondsmittel sollte (analogzur Einsparquote) zumindest für Standardmaßnahmen eine Liste der entsprechendenUmweltwirkungen (insbesondere Endenergie- bzw. CO 2 -Einsparung) erstelltwerden, unter deren Zugr<strong>und</strong>elage die verschiedenen Programmangebote imRahmen des Vergabeverfahrens miteinander verglichen werden können. Insoweit imRahmen der Einsparquote mit Blick auf technologieorientierte Langfristziele spezifische„gewünschte“ Maßnahmen z.B. durch die Einführung von Wichtungsfaktorenoder Teilquoten adressiert werden, kann dies im Rahmen des Fonds durch eine gezielteSteuerung der Ausgabe der Fondsgelder erfolgen.• Festlegung der Referenz (vgl. Kapitel 5.6): Eine weitere zentrale Größe im Rahmendes Vergabeverfahrens ist die Festlegung der Referenzentwicklung (Baseline), gegenüberwelcher die Höhe der Energieeinsparung bestimmt wird, die aus einerSparmaßnahme resultiert.• Zugang zu geförderten Einsparmaßnahmen (vgl. Kapitel 5.7): Zumindest bei denFinanzierungsformen, die die Kosten des Fonds auf alle Energieverbraucher umwälzen(z.B. in Form eines Effizienz-Zehntelcents), sollten aus Gründen der Vertei-72

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