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Energieeinsparquote und Weiße Zertifikate - Öko-Institut eV

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<strong>Energieeinsparquote</strong> <strong>und</strong> Weiße <strong>Zertifikate</strong>Warmwasserboilern auf effiziente fossil (z.B. Brennwerttechnik) bzw. erneuerbar betriebeneSysteme (z.B. Pelletheizung) zu keiner zusätzlichen Emissionsminderung.Auch solche Maßnahmen bedingen zunächst einen Absatzminderung auf Seiten der imEinzelfall betroffenen Stromversorger mit der Folge, dass bei einigen Kraftwerken zusätzlicheCO 2 -<strong>Zertifikate</strong> freigesetzt werden, die wiederum von anderen Emittenten unterdem Dach des Emissionshandel-Systems „verbraucht“ werden können.7.1.2 Optionen der Abgrenzung bzw. KoordinationDie Weiterentwicklung des Instruments des Emissionshandels steht in einem engen Zusammenhangmit der Fortentwicklung des globalen Klimaschutzregimes. Die hier angestellteDiskussion bzw. Lösungsoptionen beziehen sich deswegen nur auf die derzeitigeAusgestaltung des Emissionshandels. Dies bezieht sich insbesondere auf den Anwendungsbereichdes Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz (TEHG) sowie das Zuteilungsgesetz2007 (ZuG 2007).Eine Option der Abgrenzung läge darin, den Anwendungsbereich der <strong>Energieeinsparquote</strong>auf diejenigen Bereiche zu beschränken, die im Verhältnis zum Emissionshandelzu einer zusätzlichen CO 2 -Minderung führen (Zusätzlichkeitsprinzip). Wie oben dargestellt,wären damit jedoch einige aus ökologischer aber auch aus umweltkommunikativerSicht notwendige Maßnahmen wie z.B. der Austausch oder die Inbetriebnahme neuerNachtspeicherheizungen von vorneherein ausgeschlossen.Mit Blick auf den mehrdimensionalen Zielekatalog der Einsparquote (u.a. Klimaschutz,Versorgungssicherheit, Aufbau einer Effizienzwirtschaft, regionale Wertschöpfung,Technologieentwicklung) sowie der Unsicherheit darüber, in welcher Form das Instrumentdes Emissionshandels in Abhängigkeit von den Ergebnissen des Post-Kioto-Prozesses über das Jahr 2012 hinaus weitergeführt wird, empfehlen wir einen anderenRegelungsweg: Die notwendigen Anpassungen, die sich aus der Wechselwirkung beiderInstrumente ergeben, sollten auf Ebene des Emissionshandels vorgenommen werden.Die einfachste Möglichkeit bestünde darin, den durch den Emissionshandel anvisiertenReduktionspfad um den Anteil an CO 2 -Emissionen zu verschärfen, der durch Effizienzgewinneauf der Verbrauchsseite – induziert durch die Einsparquote – realisiert wird. 37Je ambitionierter also die Einsparquote gefasst würde, desto schärfer wäre das dem E-missionshandel zugr<strong>und</strong>e liegende Reduktionsziel zu formulieren (vgl. Abbildung 7-1).Prinzipiell wäre es auch denkbar, die beiden <strong>Zertifikate</strong>märkte (CO 2 -<strong>Zertifikate</strong> imRahmen des Emissionshandels, Weiße <strong>Zertifikate</strong> im Rahmen der Einsparquote) miteinanderzu verkoppeln. 38 So könnten beispielsweise Weiße <strong>Zertifikate</strong> auf der Basis festerUmrechnungsfaktoren in CO 2 -<strong>Zertifikate</strong> umgewandelt <strong>und</strong> in den Emissionshandeleingekoppelt werden. Der Vorteil solch einer Verkopplung läge zum Beispiel darin,3738Gleiches gilt natürlich z.B. auch für das EEG.Voraussetzung hierfür wäre eine Anpassung der EU Emissionshandelsrichtlinie.62

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