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Energieeinsparquote und Weiße Zertifikate - Öko-Institut eV

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<strong>Energieeinsparquote</strong> <strong>und</strong> Weiße <strong>Zertifikate</strong>8 BewertungLenkungsinstrumente, die einen mengensteuernden Ansatz verfolgen, wurden für dieverschiedenen Bereiche, in denen sie bisher Einsatz finden, intensiv untersucht. Diesgilt insbesondere für den Emissionshandel sowie die Quotensysteme für Strom aus erneuerbarenEnergien. Die dort gewonnenen Erkenntnisse lassen sich in gewissen Grenzenauch auf eine Mengensteuerung im Bereich der nachfrageseitigen Energieeffizienzübertragen. Der Analyse <strong>und</strong> Bewertung der Einsparquote sollten dabei sowohl Ergebnissetheoretischer umweltökonomischer Überlegungen als auch empirische Erfahrungenmit bestehenden Systemen (sowohl existierende Einsparquotensysteme als auchMengensteuerungen in anderen umweltpolitischen Handlungsfeldern) zugr<strong>und</strong>e liegen.Die bisher nur geringen Erfahrungen mit Einsparquotensystemen lassen derzeit lediglicheine Grobbewertung dieses Lenkungsansatzes zu. Die Leitfrage, die einer Bewertungzugr<strong>und</strong>e liegt, nämlich ob das Instrument generell in der Lage ist, Effizienzmaßnahmenüberhaupt anzustoßen, kann mit Ja beantwortet werden. In Ergänzung stellt sichjedoch die aus Sicht der Politikgestaltung viel wichtigere Frage, ob die Einsparquote imVergleich oder ergänzend zu anderen Lenkungsansätzen – hierbei kommen sektorübergreifendeAnsätze als auch sektorspezifische Instrumente in Frage – ein zu empfehlendesInstrument im Bereich der nachfrageseitigen Energieeffizienz ist.Im Folgenden wird zunächst der mengensteuernde Ansatz der Einsparquote einer generellenfunktionalen Bewertung unterzogen. In einem zweiten Schritt vergleichen wir dieEinsparquote in einigen gr<strong>und</strong>legenden Ausgestaltungsaspekten mit dem Energiesparfonds,den die Politik derzeit intensiv als möglichen Lenkungsansatz im Bereich dernachfrageseitigen Effizienz diskutiert.8.1 Funktionale BewertungDie Einführung einer Einsparquote bedeutet in den Bereichen, in denen sie öffentlichfinanzierte Förderprogramme ersetzt, den Umstieg von steuerfinanzierten Einsparmaßnahmenauf eine entsprechende Umlage der Finanzierung auf die Energieverbraucher. 46Eine solche Umstellung der Finanzierung lässt sich hinsichtlich der Verursachergerechtigkeitauch gut begründen. Diejenigen K<strong>und</strong>en, die infolge eines hohen Energieverbrauchseine größere Verantwortung für die damit einhergehenden Umweltauswirkungenhaben, werden mit höheren Mehrkosten belastet als diejenigen K<strong>und</strong>en mit einemgeringen Verbrauch.Das Instrument der <strong>Energieeinsparquote</strong> verfolgt das Ziel, ein mengenmäßig vorgegebenesEinsparziel zu möglichst geringen Umsetzungskosten zu erreichen. Obwohl Quotenregelungenein festes Mengenziel vorgeben, ist aber auch hier je nach Ausgestaltungder Regelungen zur Flexibilisierung des Systems (vgl. Kapitel 5.10) keine exakte46Dies, da davon ausgegangen werden kann, dass die quotenverpflichteten Unternehmen die mit denEnergiesparmaßnahmen verb<strong>und</strong>enen Kosten auf ihre K<strong>und</strong>en in Form erhöhter Energiepreise überwälzenwerden.69

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