12.07.2015 Aufrufe

Energieeinsparquote und Weiße Zertifikate - Öko-Institut eV

Energieeinsparquote und Weiße Zertifikate - Öko-Institut eV

Energieeinsparquote und Weiße Zertifikate - Öko-Institut eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Energieeinsparquote</strong> <strong>und</strong> Weiße <strong>Zertifikate</strong>lungsgerechtigkeit auch alle Verbraucher prinzipiellen Zugang zu den entsprechendenEinsparprogrammen haben – wenigstens in einem Umfang, der ihrer finanziellenBelastung entspricht.• Nachweisführung der Einsparungen (vgl. Kapitel 5.7): Unter der Voraussetzung,dass die Vergabe der Mittel des Fonds in Abhängigkeit von der eingesparten Energiemengeeiner Maßnahme erfolgt (<strong>und</strong> dies sollte im Sinne einer effizienten Mittelverwendungzumindest ein wichtiger Entscheidungsparameter sein), benötigt manein geeignetes Validierungsverfahren, mit dem die Einsparungen ex ante abgeschätztwerden bzw. mit dem die realen Einsparungen ex-post verifiziert werdenkönnen.• Sanktionen (vgl. Kapitel 5.10): Für den Fall, dass einzelne Empfänger von Mittelnaus dem Fonds die Gelder nicht zweckgeb<strong>und</strong>en verwenden oder bewusst falscheAngaben zu den aus einer Maßnahme zu erwartenden Einspareffekten machen,muss auch ein Effizienzfonds entsprechende Sanktionsmechanismen vorhalten.Eingedenk dieser Aspekte ist ein wesentlicher Vorteil für einen der beiden Lenkungsansätzenicht zu erkennen.8.2.3 Möglichkeiten der IntegrationDie Diskussion über den „geeigneteren“ Lenkungsansatz muss jedoch nicht unbedingtauf ein „entweder...oder“ hinauslaufen. Vielmehr gibt es auch denkbare Optionen derIntegration beider Modelle. Beispielsweise schlagen Irrek/Thomas (2006) im Rahmender Diskussion um mögliche Finanzierungsformen des Effizienzfonds eine Verknüpfungder beiden Ansätze vor. Hierbei wird zunächst von der Einführung einer Einsparquoteausgegangen. Die Kopplung zum Effizienzfonds würde über die in Kapitel 5.10.2vorgestellte Buy-out Option laufen. Unternehmen, die ihrer Einsparverpflichtung nichtdurch die Durchführung eigener Einsparmaßnahmen oder aber den Zukauf von Einsparzertifikatennachkommen wollen, könnten sich in diesem Fall beim Effizienzfonds vonder Einsparverpflichtung „freikaufen“. Der Effizienzfonds würde sich damit über dieBuy-out Zahlungen finanzieren. 49 Die Mittel des Fonds wiederum würden zielgerichtetfür Energieeinsparprogramme ausgeschrieben.In dieser integrativen Variante wäre der Effizienzfonds aus Sicht der Quote nur ein optionalerFonds, dessen Volumen von dem Verhalten der Markteilnehmer abhängt <strong>und</strong>somit ex ante nur abgeschätzt werden kann. Die Kopplung beider Ansätze führt natürlichzu höheren Transaktionskosten, da beide Instrumente gleichzeitig umgesetzt <strong>und</strong>abgewickelt werden müssten. Auf der anderen Seite ließe sich durch die Kopplung dieökologische Zielgenauigkeit der Instrumente erheblich verbessern. Dies liegt daran,dass die Fondsmittel zielgerichtet für diejenigen Einsparmaßnahmen allokiert werdenkönnten, die im Rahmen der Einsparquote nicht ausreichend Berücksichtigung finden<strong>und</strong> deswegen nicht realisiert werden. Insbesondere mit Blick auf technologische Lang-49Hierbei erscheint es wenig sinnvoll, den Fonds alleinig aus den fluktuierenden Buy-out Zahlungen zuspeisen. Vielmehr sollten diese eine konstante Gr<strong>und</strong>finanzierung des Fonds ergänzen.73

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!