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BertelsmannStiftung - Synergy Consult

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ungen im Verhalten müssen durch geeignete<br />

Belohnungs- und Sanktionsmechanismen unterstützt<br />

werden. Dazu gehören beispielsweise<br />

neue Zielvereinbarungen mit Führungskräften,<br />

die Neugestaltung und Abstimmung von<br />

Beförderungssystemen mit neuen Werten oder<br />

Verhaltensregeln, das Feedback über erhobene<br />

Daten, Rollenanalysen, Veränderungen in<br />

Strukturen, Prozessen, Verantwortlichkeiten und<br />

Beziehungen und – letztendlich auch –<br />

Versetzungen oder Entlassungen.<br />

Klassische Diagnoseinstrumente für die kulturelle<br />

Integration sind: Interviews/Gruppeninterviews,<br />

Diagnoseworkshops, Mitarbeiterbefragungen<br />

über Fragebogen (schriftlich oder online-gestützt,<br />

eventuell mit Fallstudienset), Dokumentenanalyse<br />

(z. B. der Leitlinien oder der Visionen<br />

der Unternehmen), Kundenbefragungen oder<br />

Prozessbeschreibungen. 18 Die Maßnahmen der<br />

kulturellen Integration überdecken sich v. a. bei<br />

den eher „weichen“ Themen mit denjenigen der<br />

personellen Integration. Sie sollten wie alle<br />

anderen Maßnahmen immer vor dem Hintergrund<br />

einer vorab erfolgten Zieldefinition ausgewählt<br />

werden. Maßnahmen zur kulturellen Integration<br />

sind beispielsweise: schnelle, offene und umfassende<br />

Information der Mitarbeiter (z. B. über<br />

Mitarbeiterzeitschriften, über schriftliche oder<br />

elektronische Newsletter oder über ein firmeneigenes<br />

Business-TV), Kennenlernen des anderen<br />

Unternehmens und seiner Mitarbeiter (z. B. über<br />

Betriebsbesichtigungen, Feiern oder gemeinsame<br />

Kulturveranstaltungen, away-days für komplette<br />

Abteilungen), intensive Kommunikation mit den<br />

Mitarbeitern auch über Hierarchiegrenzen hinweg<br />

(z. B. über townhall-meetings, Führungskräfte-Konferenzen<br />

oder ein gemeinsames Mittagessen<br />

von Top-Managern mit Mitarbeitern), Maßnahmen<br />

der Personalentwicklung (z. B. Teamtraining<br />

für neu zusammengesetzte Abteilungen,<br />

kultursensibilisierende Trainings bei grenzüberschreitenden<br />

mergers, Coaching von Führungskräften,<br />

Job-Rotation zum Akquisitionspartner),<br />

Erarbeitung und Kommunikation neuer Grundwerte/Führungsleitlinien<br />

und entsprechender<br />

Anreizsysteme, Vorleben der neuen (Unterneh-<br />

mens- oder Führungs-)Werte durch das Top-<br />

Management, Beförderung von Führungskräften<br />

mit exemplarischem Rollenverständnis etc. 19<br />

18 Vgl. etwa Doppler, Klaus & Lauterburg, Christoph (1994) –<br />

Change Management, Frankfurt am Main: Campus.<br />

S. 170 ff.; Block, Peter (1997): Erfolgreiches <strong>Consult</strong>ing.<br />

Das Berater-Handbuch. Frankfurt am Main, New York:<br />

Campus. S. 186 ff.; Königswieser, Roswitha & Exner,<br />

Alexander (1998): Systemische Intervention. Stuttgart:<br />

Klett-Cotta; French, Wendell L. & Bell, Cecil H. jr. (1990) –<br />

Organisationsentwicklung. Bern/Stuttgart: Haupt. S. 58 f.<br />

19 Vgl. Blazejewski, Susanne & Dorow, Wolfgang (2005) –<br />

Unternehmenskulturen in globaler Interaktion. Ein<br />

Leitfaden für die Praxis. Gütersloh. Sie machen sieben<br />

Ansatzpunkte für eine kulturelle Integration bei international<br />

agierenden Untenehmen aus: 1) Cultural Vision -<br />

schriftliche Fixierung der Unternehmensgrundwerte;<br />

anschauliche, kreative Kommunikation der Grundwerte;<br />

Beschränkung auf maximal fünf bis sieben Grundwerte;<br />

Übersetzung in die Landessprachen, Grundwerte operationalisieren<br />

2) Local Dialogue – lokale Perspektive systematisch<br />

einbeziehen; lokale Operationalisierungen;<br />

Konflikte kooperativ lösen 3) Visible Action – Werte<br />

leben; Grundwerte emotional vertreten 4) Communicator –<br />

Dialogplattformen institutionalisieren; Verständigungsfähigkeit<br />

herstellen; Kommunikationsstil konsequent<br />

internationalisieren; global taugliche Artefakte 5) Cultural<br />

Ambassador – Rotationsprogramme verstetigen; Flexibilität<br />

zulassen; Roundtrip organisieren; Einbindung vor Ort<br />

sicherstellen 6) Open Sky – Führungspositionen internationalisieren;<br />

globale Auswahlverfahren umsetzen;<br />

Imageprobleme im Ausland abbauen 7) Compliance -<br />

Verbindlichkeit der Grundwerte; Kulturtauglichkeit<br />

prüfen; Kontrolle und Sanktionierung<br />

Unternehmenskultur<br />

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