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BertelsmannStiftung - Synergy Consult

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Im ersten IGNITE-Workshop wurden folgende<br />

Themen bearbeitet:<br />

— Rolle und Aufgaben der internen<br />

Kommunikation bei der Integration<br />

— die Motivation der Mitarbeiter<br />

— Markenintegration und -positionierung<br />

— die Frage nach dem Ablauf von<br />

Entscheidungsprozessen bei der BP<br />

— das Organisationsmodell der BP – die Arbeit<br />

in der Struktur der Business Units<br />

— die Gerüchte in der Fusion – und was an<br />

ihnen wahr ist<br />

— die Frage nach einer hidden agenda<br />

in der Integration.<br />

Für viele Führungskräfte waren die in diesen<br />

zweieinhalb Tagen eingesetzten Methoden ungewohnt.<br />

Um das Kennenlernen der Führungskräfte<br />

zu beschleunigen und Vorurteile abzubauen,<br />

wurden Kleingruppen zur Bearbeitung der<br />

verschiedenen Themen gebildet. Eine der ersten<br />

Aufgaben war es, gemeinsam in diesen Kleingruppen<br />

ein Bild zu malen, das die Zukunft der<br />

„neuen“ deutschen BP darstellen sollte. Diese<br />

Übung sollte einerseits einen Diskussionsprozess<br />

über die gemeinsame Zukunft in Gang<br />

setzen (es sollte immer nur ein Bild pro Kleingruppe<br />

entstehen!), andererseits aber auch einen<br />

neuen, kreativen Zugang zu diesem wichtigen<br />

Thema eröffnen. Auch die Teambildung wurde<br />

auf einem neuen Weg gefördert: Die Teilnehmer<br />

erhielten Schlaginstrumente und sollten gemeinsam<br />

Musik machen. Nach Proben in kleinen<br />

Gruppen kamen dann 150 Teilnehmer zusammen<br />

und schafften es, gemeinsam Musik mit<br />

einem einheitlichen Rhythmus zu spielen und<br />

sich aufeinander einzustellen. Die Logik dieser<br />

Übung war augenscheinlich: Wenn die Teilnehmer<br />

es schaffen konnten, gemeinsam trotz<br />

aller individuellen Unterschiede und ohne einen<br />

langen verbalen Verständigungsprozess Musik<br />

zu machen, dann wären sie auch in der Lage,<br />

diese komplexe Integration zu bewältigen.<br />

Zudem kam in diesen Workshops ein digitales<br />

Abstimmungssystem zum Einsatz, durch das die<br />

Führungskräfte anonym ihre Bewertung zu ver-<br />

schiedenen Fragestellungen abgeben konnten.<br />

Das Leitungsteam erhielt so ein unmittelbares<br />

Stimmungsbild ihrer wichtigsten Führungskräfte<br />

zu aktuellen Themen. Die Aufgabenstellung an<br />

die Teilnehmer nach Ende des Workshops<br />

bestand darin, mit ihren Mitarbeitern über die<br />

IGNITE-Workshops und die darin besprochenen<br />

und erarbeiteten Inhalte zu reden.<br />

Der zweite IGNITE-Workshop fand ein halbes<br />

Jahr später im Januar 2003 statt. Ein kurzer<br />

Rückblick auf die bisherige Integration eröffnete<br />

den Workshop, bevor die anstehenden Themen<br />

diskutiert wurden. Dazu gehörten<br />

— die anstehenden Personalfragen wie<br />

beispielsweise Stellenbesetzung, Umzüge<br />

und Entlassungen,<br />

— die Integration der verschiedenen<br />

Unternehmenskulturen,<br />

— der weitere Umgang mit den Joint Ventures<br />

(z. B. im Raffinerie-Bereich),<br />

— die Vereinfachung und Beschleunigung von<br />

Prozessen sowie<br />

— die Erhöhung der Wertschöpfung.<br />

Auch hier gab es Vorträge, z. B. zur Strategie<br />

des downstream-Geschäfts, zur Strategie des<br />

Segments Europa und einen Erfahrungsbericht<br />

zur Übernahme von Arco durch BP. Kernpunkt<br />

war aber ein Informationsmarkt, auf dem sich<br />

19 verschiedene Business Units und Funktionen<br />

präsentierten. Zu diesem Zeitpunkt war die bisherige<br />

Struktur der Veba Oel mit den drei rechtlich<br />

selbstständigen Tochterfirmen gerade in die<br />

BP-Struktur der Business Units überführt worden.<br />

Mitarbeiter wurden neu zugeordnet, Prozesse<br />

und Verantwortlichkeiten mussten –<br />

oftmals über Ländergrenzen hinweg – neu<br />

organisiert werden. Die Aufgabenstellung für die<br />

Business Units bestand darin, dass sie Pinnwände<br />

für diesen IGNITE-Workshop vorbereiten<br />

sollten, auf denen sie ihre Arbeit, ihre Strategien<br />

und Ziele für das Jahr 2003 präsentieren sollten.<br />

Alle Pinnwände wurden aufgestellt und die<br />

Teilnehmer des Workshops konnten sich während<br />

der Zeit des Informationsmarktes dort<br />

Die Fallstudie | Kulturelle Integration<br />

| 47

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