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BertelsmannStiftung - Synergy Consult

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— Welches Instrumentarium an Maßnahmen<br />

steht dem Praktiker zur zielgerichteten<br />

Schaffung oder Beeinflussung einer<br />

Unternehmenskultur zur Verfügung? Wie<br />

groß sind eigentlich die Möglichkeiten zur<br />

Beeinflussung einer Unternehmenskultur? 7<br />

Ungeachtet dieser offenen Fragen steht jedes<br />

Unternehmen vor der Herausforderung, aktiv<br />

und zielgerichtet seine Unternehmenskultur zu<br />

entwickeln. Eine besondere Herausforderung<br />

stellen dabei Mergers & Acquisitions (M&A)<br />

dar, weil bei ihnen zwei (oder mehrere) Unternehmenskulturen<br />

aufeinander treffen und eine<br />

Entscheidung getroffen werden muss, wie das<br />

neue Unternehmen in Zukunft arbeiten soll.<br />

Ist ein Deal aber erst einmal geschlossen, dann<br />

richtet sich die öffentliche und unternehmensinterne<br />

Aufmerksamkeit wieder anderen Themen<br />

zu – und viele Deals scheitern in der folgenden<br />

Integrationsphase. Deshalb soll im Folgenden<br />

ein Blick geworfen werden auf die Integrationsphase<br />

als oft vernachlässigte, aber letztendlich<br />

entscheidende Seite von M&A-Aktivitäten und<br />

die spezielle Bedeutung der Unternehmenskultur<br />

in ihr.<br />

In der Integration der Unternehmen sollen<br />

die vorher identifizierten Synergien realisiert<br />

werden; allzu oft schlägt dies jedoch fehl.<br />

Gründe für dieses Scheitern sind unter anderem<br />

das Fehlen einer klaren Strategie in Bezug auf<br />

das übernommene Unternehmen, dysfunktionale<br />

Konkurrenz um leitende Positionen, das Übergehen<br />

der Interessen der Mitarbeiter, die<br />

Unterschätzung der Langwierigkeit des Integrationszeitraums<br />

sowie die mangelnde Berücksichtigung<br />

der oftmals unterschiedlichen Unter-<br />

nehmenskulturen. 8<br />

Oft sind bereits die der Integration<br />

vorausgehenden Phasen unzureichend<br />

in der Abarbeitung: Die Planungsphase9 kommt<br />

zu kurz oder bei der Durchführungsphase wird<br />

beispielsweise eine cultural due diligence10 nicht<br />

realisiert. In der Integrationsphase lässt sich<br />

dann nur mit Not reparieren, was vorher versäumt<br />

wurde. Im Folgenden interessiert, welche<br />

prinzipiellen Möglichkeiten Unternehmen haben<br />

zur Gestaltung einer Integration.<br />

7 Vgl. die Argumentation von Blazejewski, Susanne &<br />

Dorow, Wolfgang (2005) - Unternehmenskulturen in globaler<br />

Interaktion. Ein Leitfaden für die Praxis. Herausgegeben<br />

von der Bertelsmann Stiftung. Gütersloh. S. 15 ff.<br />

8 Vgl. etwa Ernst & Young AG (2006) – Handeln wider<br />

besseres Wissen. Warum viele Transaktionen scheitern,<br />

ohne es zu müssen. Stuttgart; Grube, Rüdiger & Töpfer,<br />

Armin (2002) – Post Merger Integration. Erfolgsfaktoren<br />

für das Zusammenwachsen von Unternehmen. Stuttgart.<br />

S. 43–52; Koch, Thomas (2002) – Post Merger-Management.<br />

In Picot, Gerhard (2002) – Handbuch Mergers &<br />

Acquisitions, Planung, Durchführung, Integration.<br />

Stuttgart: SchäfferPoeschel. S. 383–406<br />

9 Beispielsweise die Analyse des eigenen Unternehmens,<br />

die Analyse von Wettbewerbern und der Branchenentwicklung<br />

sowie die Analyse von Motiven und Zielsetzungen<br />

für M&A-Aktivitäten.<br />

10 Zur Cultural Due Diligence vgl. Schneck, Ottmar &<br />

Zimmer, Alexander (2006) – Cultural Due Diligence. In<br />

Wirtz, Bernd W. (Hrsg.) (2006) – Handbuch Mergers &<br />

Acquisitions. Wiesbaden: Gabler. S. 585–610 oder Högemann,<br />

Bernd (2005) – Cultural Due Diligence. In Berens,<br />

Wolfgang, Brauner, Hans W. & Strauch, Joachim (2005) –<br />

Due Diligence bei Unternehmensakquisitionen. Stuttgart.<br />

4., überarbeitete und erweiterte Auflage. S. 539–564<br />

Unternehmenskultur<br />

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