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Lessons learned | Fazit aus Unternehmenssicht<br />

Lessons learned<br />

60 |<br />

Das Fazit aus Unternehmenssicht<br />

Die abschließende Bewertung einer Integration<br />

im Rückblick wird immer sehr unterschiedlich<br />

ausfallen, je nachdem welche Perspektive eingenommen<br />

wird. So werden Mitarbeiter, die unmittelbar<br />

und persönlich (zusammen mit ihren<br />

Familien) von einer Versetzung an einen anderen<br />

Arbeitsplatz oder einem Umzug betroffen<br />

sind, die Integration anders bewerten als Führungskräfte,<br />

die einen globaleren und weniger<br />

persönlichen Blickwinkel einnehmen werden,<br />

weil ihr Hauptaugenmerk der schnellen Funktionsfähigkeit<br />

der Organisation, der Position des<br />

Unternehmens gegenüber den Wettberbern sowie<br />

den Kosten der Integration gilt. An dieser<br />

Stelle werden mit Wilhelm Bonse-Geuking und<br />

Dr. Uwe Franke die beiden Vorstandsvorsitzenden<br />

der deutschen BP nach dem merger zitiert.<br />

Wilhelm Bonse-Geuking zieht folgende Bilanz<br />

der Integration:<br />

Die Zusammenführung von BP und Veba Oel/<br />

Aral war ein großer Erfolg, wie der wirtschaftliche<br />

Erfolg und die unbestrittene Marktführerschaft<br />

des „neuen“ Unternehmens belegen.<br />

Neben der professionellen Bewältigung dieser<br />

hard facts gab es für mich drei zentrale Erfolgsfaktoren<br />

für die Fusion:<br />

Zum einen war die Schnelligkeit, mit der die beiden<br />

Unternehmen zusammengeführt wurden,<br />

immens wichtig. Den Zeitraum der unvermeidbaren<br />

Unsicherheit für die Mitarbeiter konnten<br />

wir vergleichsweise kurz halten. Dies war möglich,<br />

weil BP als neuer Eigentümer diesen Prozess<br />

minutiös vorgeplant hatte, und weil der<br />

weitaus größte Teil des Veba Oel-/Aral-Manage-<br />

ments im Gegensatz zur üblichen Praxis bei<br />

Zusammenschlüssen an Bord blieb – ein nicht<br />

zu unterschätzender Faktor.<br />

Außerordentlich hilfreich war es auch, dass der<br />

Veba-Oel-Konzern bereits einige Jahre vor dem<br />

merger damit begonnen hatte, sich zu einer<br />

„Lernenden Organisation“ zu entwickeln. In diesem<br />

Zusammenhang wurden Führungskräfte<br />

und Mitarbeiter durch eine frühzeitige, umfangreiche<br />

und offene Kommunikation dafür sensibilisiert,<br />

dass Veränderungen notwendig sind. So<br />

wurde verstanden, dass Veba Oel/Aral bei BP<br />

(im Gegensatz zu E.ON) als wesentliche strategische<br />

Stärkung in Europa willkommen war.<br />

Schließlich war es ein großer Vorteil, dass es bei<br />

der Integration von BP und Veba Oel kaum<br />

„Verlierer“ gab. Es gab einen Neuanfang und<br />

für fast alle Mitarbeiter zahlreiche berufliche<br />

und auch private Veränderungen – durch<br />

Umzüge, neue Vorgesetzte, neue Marken, neue<br />

Geschäftsprozesse, neue Unternehmenskulturen,<br />

durch die Firmensprache Englisch etc.<br />

Dieser Neuanfang wurde symbolisiert durch<br />

das neue Motto in unserer Kommunikation<br />

„strong2gether“. Das Programm hatte einen<br />

Namen: Aus 1 + 1 mache mehr als 2. Und so<br />

kam es auch.

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