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41. Hettinger Heimatbrief 2010 - Protendics

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Bamberger, Bernhard Schmitt, Karl Mackert<br />

und dem Vorsitzenden Gundolf<br />

Scheuermann tatkräftig bei strömenden<br />

Regen zu Werke gegangen. Die Vorarbeiten<br />

und das Zurichten der von Adolf Wünst<br />

gestifteten Steinplatten tätigten schon vor<br />

Jahren der inzwischen verstorbene Maurer<br />

Hubert Henn und Peter Fänderich. Die Firma<br />

Wolfgang Wünst stellte Radlader und<br />

Kompressor für die erforderlichen Arbeiten<br />

kostenlos zur Verfügung, sodass ein<br />

leichteres Schaffen möglich war. Diese uralte<br />

Kultstätte, der „Steinerne Tisch“, an der<br />

„Deutschen Limesstraße“ im Gewann „Sül“<br />

kurz vor Einfahrt in den Großen Wald in<br />

Hettingen gelegen, von einem großen<br />

Eichenhain umgeben, wurde schon von dem<br />

<strong>Hettinger</strong> Heimatkundler Professor Emil<br />

Schmitt in seiner Veröffentlichung „Sagen,<br />

Volksglaube, Sitten und Bräuche aus dem<br />

Baulande Hettingen“ 1895 besonders<br />

erwähnt. Der Sage nach soll an dieser<br />

unförmigen Steinplatte, die auf vier<br />

Steinpflöcken ruht, ein König, der auf<br />

Kriegszug war, sein Mittagsmahl<br />

eingenommen haben. Ein alter <strong>Hettinger</strong><br />

Mann berichtete dies Professor Schmitt und<br />

fügte hinzu, es sei König „Adilla“ gewesen.<br />

Jedoch wann derselbe lebte wusste er nicht<br />

anzugeben. Wenn auch heute dort am,<br />

„Steinernen Tisch“ keine Kaiser und Könige<br />

mehr vorüberziehen, so haben doch die<br />

vielen Radfahrer und auch Wanderer, die hier<br />

an der Limesstraße vorbeikommen, die<br />

Gelegenheit, für eine kurze Zeit im schattigen<br />

Gefilde Rast zu machen und auf stabilen<br />

Steinquadern sich auszuruhen.<br />

Interessanterweise wird auch in Altheim von<br />

einer Sage über Attila berichtet. So soll im<br />

Wald zwischen Walldürn und Altheim<br />

(Heddemer Gemarkung??) der Hunnenkönig<br />

Attila begraben liegen. Er ist in einem<br />

goldenen Sarg beigesetzt, um den sich ein<br />

silberner und außen ein bleiernern Sarg<br />

schließen. Man soll den Schatz heben<br />

können, wenn man den Mut aufbringt, um<br />

Mitternacht dorthin zu gehen und zu rufen:<br />

„Attila, Attila komm heraus, in deinem<br />

<strong>41.</strong> <strong>Hettinger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>2010</strong><br />

goldnen, silbernen Sarg“. Nur wenige hatten<br />

bisher den Mut dazu, und einem, dem in<br />

einer Wirtschaft das Schatzheben eingeredet<br />

worden war, jagten Witzbolde, die sich als<br />

Geister verkleidet hatten, einen tüchtigen<br />

Schrecken ein, sodass er entsetzt ausrief: “O<br />

Attila, O Attila bleib din in deinem Sarg."<br />

[Attila (+ 453 n. Chr.), König der Hunnen;<br />

Raubzüge bis nach Frankreich; lebt weiter in<br />

vielen Liedern und Sagen. In den Deutschen<br />

Heldensagen benannt als König Etzel.]<br />

_______________________________<br />

1225 Jahrfeier von 1999 jetzt auf DVD<br />

erschienen<br />

Der Heddemer Heimatsohn Felix Müller, im<br />

südbadischen Hartheim-Bremgarten im<br />

Ruhestand lebender langjähriger<br />

Verwaltungschef des Herzzentrum Bad<br />

Krotzingen, hat aus vorhandenen<br />

Filmmaterial, das Alfred Kern aufgenommen<br />

hat, einen Dokumentarfilm produziert. Ihm<br />

haben wir zu verdanken, dass unbearbeitetes<br />

Filmmaterial, das jahrelang in der Versenkung<br />

verschwunden war, aufgearbeitet wurde. Es<br />

bleibt nun in Text und Bild auf DVD der<br />

Nachwelt erhalten und wird jetzt zum<br />

Verkauf angeboten werden. Zusammen mit<br />

dem ehemaligen Ortsvorsteher Willi<br />

Ellwanger, seinem Ansprechpartner vor Ort,<br />

hat sich Felix Müller - ein Heddemer noch<br />

vom alten Schlag - der Sache angenommen<br />

und sie zu Ende gebracht. Monatelanges<br />

Bearbeiten, Schneiden, Vertonen und<br />

Besprechen, Suchen in alten Unterlagen,<br />

keine Mühe war ihm zu viel und in Stunden<br />

kaum noch nachvollziehbar. Einzig<br />

angetrieben von der Liebe zu seinem<br />

Heimatort hat er es fertig gebracht, was in<br />

Hettingen in zehn Jahren niemandem<br />

gelungen ist. Wir, der Heimatverein und<br />

Hettingen als Ganzes sind ihm zu<br />

unendlichem Dank verpflichtet.<br />

Die fertige DVD wurde der<br />

Ortschaftsverwaltung Hettingen übergeben.<br />

Im Juni wurde die DVD von Gerhard Raab

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